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Helios stand direkt am Fuß des Gebirges und wendete seinen Blick den Berghang hinauf. Das Wetter war gut, die Sonne schien und am Himmel waren nur vereinzelte Wolken zu sehen. Selbst die Schneebedeckten Bergspitzen schienen ruhig. Der Wald der sich am Fuß des Berges entlang erstreckte war dicht und still. Das plätschern des nahen Flusses war zu hören selbst wenn man sprechen würde. Eine idylische Gegend die jedoch einige Monster hier hatte die hier hausten. "Hmmmm..." Helios nahm den Steckbrief nochmals heraus und überflog ihn. "Kaum zu glauben das hier wirklich Monster lebene so friedlich wie es ist. Aber der Schein trügt ja bekanntlicher maßen." Der Steckbrief wurde wieder zusammengefaltet und verschwand in seiner Tasche. Noch war kein riesiges Monster mit Pflanzen bedeckten Rücken zu sehen. Selbst an den Felswänden war nichts zu sehen. Vielleicht lag es auch daran das es Mittagszeit war und sie ruhten. Doch Helios machte sich dann einfach auf den Weg. Zu aller erst würde er es auf die einfachste Art probieren. Einfach herum laufen und ausschau nach einem großen Pflanzen bedeckten Hügel halten, vielleicht sogar einem großen Pflanzen bedeckten schnarchenden Hügel. Oder sogar einem großen Pflanzen bedeckten, schnarchenden, sich herum wälzenden Hügel. Eine ständige Steigerung seines Zieles lenkte ihn ein wenig ab während er durch den Wald wanderte. Er merkte sofort das Menschen kaum oder sogar gar nicht hier her kamen. Es gab hier nicht mal wirklich Trampelpfade und wenn dann waren eher Schleifspuren von Tieren oder Monstern die sich wohl am Boden entlang schleppten oder ihre Beute mit sich zogen die nur noch viel tiefer in den Wald hinein führten. Helios merkte schnell das es nicht einfach war durch das ganze Gestrüpp zu kommen. Allerdings war das kein großes Problem. Er aktivierte einfach seinen Zauber "Air Walk" und mit drei Sätzen hatte er schon die Spitzen der alten und hohen Bäume erklommen. Durch seinen Zauber konnten ihn selbst die schwächsten Äste tragen ohne zu brechen. Erst als er diesen Überblick hatte merkte er das er doch etwas vom Weg, wenn es man es so nennen konnte, abgekommen war. Er hatte sich weiter vom Gebirge entfernt als er dachte. Dennoch war der Fluss noch zu hören. Er entschied sich also dafür dem Fluss zu folgen und zwar Strom aufwärts. Dabei nahm er den direkten Weg über die Baumkronen und schließlich die Oberfläche des Flusses selbst. Mit jedem Satz stieß er sich von der Wasseroberfläche leichtfüßig ab. Dennoch musste er weiterhin überlegen. Ihm standen einige Möglichkeiten offen, jedoch waren einige damit verbunden das er die Aufmerksamkeit des gesamten Waldes auf sich ziehen würde. Das fing schon damit an das er einfach eine Pfeife benutzen könnte, die er aus dem Äther formt um einen schrecklich hohen Pfiff zu erzeugen. Das einfachste wohl aber immer noch einfach zu warten bis das Monster sich regt. Immerhin wenn es wirklich so riesig war, war es ja unmöglich es zu überhören oder zu übersehen wenn es durch den Wald streifen würde. Jedoch solange es schlafen würde, wäre der Auftrag einfacher für Helios da er sich so die Kräuter schnell nehmen und dann verschwinden konnte ohne es auf einen Kampf ankommen zu lassen. Da letzteres die einfachere und sichere Methode war wählte er diese und führte seine Suche fort. Es ging also vom Fluss zurück in die Bäume, jedoch unter den Kronen um den Boden im Blick zu behalten. Schließlich machte sich seine Ausdauer bezahlt und er fand riesige Fuß und Schleifspuren. "Na bitte, es geht doch." Helios folgte den Spuren und landete weiter weg vom Gebirge als er dachte auf einer kleinen Lichtung die von einem großen runden Pflanzen bewachsenen Körper voll eingenommen war. Helios verhielt sich ruhig und beobachtete das Wesen zuerst. Der Körper hebte und senkte sich nur sich nur sehr langsam. Das Monster gab kein Schnarchen sondern ein sehr ruhiges Atmen von sich. ~Kein Wunder warum ich es nicht gehört habe. Es schläft sehr tief und sehr ruhig. Die beste Möglichkeit mir die Kräuter zu holen.~ Da Helios Zauber immer noch aktiv war, war das anschleichen kein Problem. In der Luft erzeugte er so gut wie Keine Geräusche. Was genau das Monster war konnte er nicht erkennen. Nur das es riesig war, sich wie eine Kugel zusammengerollt hatte, Die Gliedmaßen oberhalb, der Nacken sowie der ganze Rücken stark mit Pflanzen bewachsen waren. Er war sich sicher das er schon mal von solchen Wesen gehört hatte, doch er war sich nicht wirklich sicher. Helios landete Federleicht und vorsichtig auf dem Monster. Er tat es den Insekten und Vögeln gleich die das riesige Monster wohl als eine Art Lebensraum nutzten. Helios blieb jedoch auf der Hut und beeilte sich. Eine kleine Sichel, geformt aus dem Äther erschien in seiner Hand und mit schnellen Schnitten nahm er sich das gesuchte Heilkraut ohne das Monster weiter zu verletzten. Dann schwebte er zu Boden und seufzte leise aber erleichtert. Das Kraut hatte er schon in einem Beutel an seinem Gürtel verstaut. Als Helios gerade gehn wollte hörte er nur einen lauten und tiefen Schrei welcher direkt aus dem Gebirge kam. Nur kurz darauf begann der Boden zu zittern und es wurde dunkel, oder doch eher... schattig. Helios drehte sich um und das die Bestie die aus ihrem Schlaf erwacht war. Nun sah Helios um was es sich wirklich handelte. Unter den Pflanzen war der Körper mit breiten Schuppen besetzt. An den Gliedmaßen befanden sich kräftige gekrümmte Klauen und ein breiter geschuppter Schwanz schlug auf den Boden. Der Kopf war ebenfalls mit Pflanzen bedeckt jedoch auch schuppig und lang. Er war ein wenig mit einem Pferd zu vergleichen, jedoch etwas spitzer. ~Ein Riesenarmadillo... na klasse~ Noch hatte das Monster Helios nicht bemerkt, sein Blick war auf die Berge gerichtet und erwiderte das Gebrüll. Helios musste sich bei dem Ohrenbetäubenden Lärm aus nächster Nähe die Ohren zuhalten. Nur kurz darauf fing die Erde an noch mehr zu beben und man hörte wie Bäume weg krachten. Einige Sekunden später brach eine riesige schuppige Kugel durch das Gebüsch direkt auf Helios und die Bestie neben ihm zu. Instinktiv sprang Helios weg und wich der rollenden Gefahr aus die jedoch das erste Monster mit voller Wucht erwischte. ~Verdammt war das knapp... wenn es mich auch erwischt hätte, wäre das mein Ende gewesen.~ Helios sprang über die Bäume und sah dann was wirklich abging. Die Kugel war nichts weiter als ein zweiter Riesenarmadillo gewesen. Das hier war ein Revierkampf, nichts seltenes in der Paarungzeit aber Lebensgefährlich alle mal. Helios sah zu das er davon kam und nahm den Weg über die Baumkronen. Jedoch war er noch nicht außer Gefahr. Der Eindringling der zuerst angegriffen hatte wurde ziemlich zügig wieder vertrieben. Denn hinter Helios brach ein Baum nach dem anderen um. Der eigentliche Revierbesitzer von dem Helios das Kraut hatte jagte ihm noch hinterher. "Oh Scheiße !" Helios sprang so schnell er konnte. Er wechselte dann einfach die Richtung und sprang Richtung Fluss. Denn warum auch immer, der Eindringling folgte ihm und hinten dran der erste Armadillo. Ein Kampf mit diesen zwei Bestien wäre eine dämliche Idee gewesen daher war Flucht fürs erste die beste Wahl. Doch wie lange war die Frage. Eine Bestie von solcher Größe hatte ein gewaltiges Revier das es bis zu seinen Grenzen verteidigte. Helios würde wohl die Puste ausgehen wenn er versuchen würde heraus zu finden wo diese Grenze liegt. Helios erreichte mit den beiden Verfolgern hinter ihm den Fluss und sprang über das Wasser. Als die beiden Bestien im Fluss landeten rissen sie mit ihrer Kraft und Masse eine riesige Schneise hinein die den Fluss kurz staute und wiederum eine Welle erzeugt die Helios zusätzlich Schwung in die Luft gab. Er landete auf der nächsten Baumkrone und nutzte Zeit um erstmal zu verschnaufen. Der rollende Kampf und die Verfolgung ging nun in eine zweite Phase über. Die zwei Rivalen stellten sich auf ihre Hinterbeine und prallten mit ihren Körpern zusammen wie Sumoringer. Ein Knall, gefolgt von einer Schockwelle ging durch den ganzen Wald und durch das Gebirge als die zwei Riesen zusammenprallten. Ein wenig neugierig war Helios doch. Immerhin sah man sowas nicht alle Tage und ein Biologe würde wohl seinen rechten Arm geben um sowas zu sehen. So schön es jetzt auch schien war die Sache noch nicht vorbei. Denn der Eindringling wurde besiegt, der Herr des Reviers hatte ihn auf den Rücken geworfen und der Verlierer hatte sich als Zeichen der Unterwürfigkeit zusammengerollt. Der Gewinner sah nun Helios direkt an. ~Ist das dein ernst ?~ Dachte er sich nur und sah den Riesenarmadillo direkt an, dessen Nase schnupperte und bewegte sich leicht und her. Dennoch war sie direkt auf ihn gerichtet und nun rollte der Sieger sich zusammen und rollte direkt auf den Baum zu auf dem Helios stand. Vielleicht waren es die Kräuter die Helios sich von ihm genommen hatte die nur auf dem Rücken dieser Bestien wuchsen und dieser Helios nun als Gegner wahr nahm weil er seinen Duft trug. Helios sah zu das er weg kam und sprang weiter über die Bäume. "Verflucht sei meine Neugier !" Im zick zack ging es nun durch den Wald. Der Wald der vorher noch so idylisch aussah wurde nun von dem Riesenarmadillo umgegraben. Helios entschied sich zum Gebirge zu flüchten und sprang den Fuß des Gebirges hinauf. Immer weiter, immer höher. Dank Air Walk war Bergsteigen kein Problem. Doch das Problem war auch das er nicht über unendlich Mana verfügte und wenn dieses aufgebraucht war bevor er wieder am Bergfuß und noch wichtiger die Bestie los war, würde er wirklich in großer Gefahr schweben. Das Monster ließ sich davon natürlich nicht abwimmeln, es bohrte seine Klauen in den Fels als wäre es nichts und kletterte Helios nach. Dennoch war es nicht so schnell wie er und er konnte einen sicheren Abstand schaffen fürs erste. Er merkte das es zunehmend kälter und windiger wurde. Allmählich stand er auch im Schnee und entschied dann sich um zusehen. Das Monster war zwar ziemlich weit unten aber es war weder langsam, noch müde den Berg hoch zuklettern. Allerdings hatte Helios nun auch die perfekte Gelegenheit um einen Gegenschlag auszuführen und so vielleicht den Verfolger los zu werden. Er schloss für einen Moment die Augen und sammelte sich. Er spürte den eisigen Wind und den Schnee der von diesen aufgewirbelt wurde. Es erinnerte ihn an früher. Diese Lage war wie ein Deja Vu für ihn. Er hatte es schon mal erlebt jedoch war es ein anderer Ort und eine andere zeit. Helios nahm sich die Zeit die er gerade hatte. Dann ballte er die Faust "Diesmal wird es anders laufen. Flucht ist keine Option mehr." Sprach er leise und nur für sich. Er drehte sich und stellte sich an den Rand und sah den nach unten in die Tiefe. Der Armadillo war immer noch hinter ihm her und er war nicht mehr weit. "Auf gehts !" Helios breitete die Arme aus und ließ sich gerade weg einfach nach vorne und runter fallen. Helios schloss während des Falls die Augen, er spürte wie der Wind im Sturm seinen Körper peitschte und ihn versuchte aus der Bahn zu werfen. Doch er schaffte es nicht denn Helios wusste instinktiv wie er seinen Körper bewegen muss während eines Falls oder Fluges um seine Position zu halten oder zu korrigieren. Die Bestie brüllte erneut als sie sah wie Helios auf sie zuflog. Er riss die Augen auf, sein Gesichtsausdruck war tot ernst und er war bereit alles zu geben und diesen Kampf nicht zu verlieren. Noch während des Falls absolvierte er einen Salto und schoss dann wie ein Pfeil waagerecht nach unten. "Äther..." Helios rechte Faust und Arm ummantelte sich mit dem Äther und seine Augen waren auf den Riesenarmadillo fixiert wie die eines Adlers der sich gerade auf seine Beute stürzte. "ZORN !" brüllte er Lauthals und mit aller Kraft während seine Faust nach vorne schnellte kurz bevor er den Kopf der Bestie traf und eine leuchtende Explosion ausführte die aufgrund der Höhe im ganzen Wald zu sehen wäre. Man sah nur noch wie der riesige Körper des Monsters fiel und mit einem lauten Knall auf dem Waldboden aufschlug und eine große Staubwolke zu sehen war. Als der Staub sich legte sah man Helios am Körper des Armadillo stehen. Seine Hand lag auf dem Kopf des riesigen Tieres. ~Zum Glück... du lebst noch.~ Das Monster war KO aber nicht Lebensgefährlich verletzt. Helios löste nun alle vorhanden Zauber auf. Er hatte was er wollte und musste sich um sein Leben nun keine Sorgen mehr machen. Er machte sich auf den Weg zu seiner Auftraggeberin Oma Lutze. Sein Auftrag war damit beendet.
tbc: ???