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 [C-Rang] (Dead or Alive) Keiry Kimsley

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Ajana von Myrell
C-Rang
Ajana von Myrell


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BeitragThema: [C-Rang] (Dead or Alive) Keiry Kimsley   [C-Rang] (Dead or Alive) Keiry Kimsley EmptyDo Jul 09, 2015 7:29 pm


(C-Rang) (Dead or Alive) Keiry Kimsley:

cf: Hargeon Town - Raging Fenrir Gildenhaus - Büro des Gildenmeisters

Die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und mit langsam, gemächlichen Bewegungen schritt die Magierin durch die schmalen Gassen des wohl kriminellsten Viertels von Hargeon Town. Allgemein war die Stadt eher dafür bekannt, recht ruhig und anständig bevölkert zu sein, doch wie in jeder anderen, größeren Stadt, gab es eben auch hier finstere Ecken. Und das Viertel, in dem Ajana sich zurzeit befand, war ein eben solches. An jeder Ecke roch es nach Alkohol, sehr zwielichtige Gestalten torkelten an ihr vorbei und sie hatte bereits das eine oder andere Pfeifen vernommen. Zwar trug sie einen Umhang, doch ihr Gang und allein schon ihre Silhouette ließen sie eindeutig als weibliches Wesen wirken. Allerdings gab sie nichts auf die Kommentare, die man ihr hier hinterherwarf. All diese Männer hatten ihre Vergangenheit und ihre Gründe, warum sie so waren, wie sie waren und wenn das eben bedeutete, dass sie sich als die Größten und Stärksten aufzuführen und weniger charmant, sondern eher besitzergreifend einer Frau gegenüber sein mussten, dann akzeptierte sie es zwar nicht, nahm es allerdings wortlos hin. Außerdem hatte sie im Moment einen Auftrag zu erledigen und der beinhaltete nicht, diese Männer zu bekehren. Viel eher ging es nur um einen einzigen Mann. Der Name war Keiry Kimsley und anhand dessen, was Ajana über seine Vergangenheit gelesen hatte, war sie sich ziemlich sicher, ihn hier zu finden und stellen zu können. Er war ein Mann, geboren und aufgewachsen in Hargeon Town, des Öfteren aufgrund von Schulden festgenommen, bekannt für seine hohe Aggressivität und die Neigung zu extremen Wutausbrüchen, die häufig in Verwüstung und Zerstörung endeten. Was ihn dabei jedoch ganz besonders gefährlich machte, war die Magie, die er nutzte. Ajana hatte nicht besonders viel Erfahrung mit dieser Form der Requip Magic, doch hatte sie sich zuvor auch diesbezüglich ein wenig informiert. Gun Magic gab ihrem Anwender die Fähigkeit, Schusswaffen vieler Formen und Elemente zu beschwören. Waffen in diesem Sinne waren etwas, womit die Schneemagierin nicht besonders viel anfangen konnte, doch zumindest wusste sie einigermaßen, worauf sie sich einließ, als sie den Auftrag angenommen hatte. Ihr war es freigestellt, ob sie ihn tot oder lebendig in der Sub-Zentrale abgab, doch stand für sie ganz klar fest, dass der Tod nur eine Option war, wenn es keinen anderen Ausweg gab. Sie wollte diesen Mann nicht töten, sie wollte lediglich, dass er einer gerechten Strafe unterzogen und zurück ins Gefängnis gesteckt wurde, um niemanden mehr verletzen zu können. Sicher glaubten viele, dass der Tod dann die wohl sauberste Lösung war, doch Ajana war der Ansicht, dass jeder Mensch eine zweite, wenn nicht sogar eine dritte Chance verdiente. Sie wollte nicht glauben, dass eine jede Person, die sich zum Dunklen hatte verleiten lassen, bis zu ihrem Ende dazu verdammt war, Schlechtes zu tun und so konnte vielleicht auch Keiry Kimsley sich ändern. Sicher nicht von heute auf morgen und schon gar nicht, weil eine dahergelaufene Magierin, die versuchte ihn hinter Schloss und Riegel zu bringen, auf ihn einredete, aber eines Tages würde er vielleicht verstehen und etwas Bedeutendes für die Menschheit tun. Wäre er dann tot, würde all das niemals möglich sein.

Nach gut weiteren 10 Minuten, nach denen sie das Viertel betreten hatte, hielt Ajana vor einer Kneipe inne. Ihr Blick wanderte nach oben zu dem Aushängeschilde. Die einzelnen Lettern waren teilweise bereits ausgeblichen, nichts war von dem einst wohl recht kräftigen Rot mehr übrig und ein paar Buchstaben hingen nur noch halb an ihrer Stelle. Dennoch konnte sie erraten, was dort stehen musste: „Der Hammerkopf“. Es war eine Bar, die angeblich täglich keine Geringeren, als die düstersten Gestalten der Stadt anzog. Und das nicht nur nachts. Aus diesem Grund war Ajana sich auch sicher, dass sie Kimsley hier irgendwo, irgendwann finden würde. Vorsichtshalber zog sie ihre Kapuze etwas tiefer ins Gesicht, setzte einen kühlen Blick auf und öffnete die große, schwere Eichentür, um einzutreten. Schlagartig musste sie es unterdrücken, ein würgendes Geräusch von sich zu geben oder ihr Gesicht zu verziehen. Es roch extrem nach Alkohol, Schweiß und Erbrochenem. Und dabei meinte man ja eigentlich, dass die höchsten Gesellen der finsteren Szene ein etwas behobeneres Klima wahrten. Kurz rümpfte sie die Nase, ehe sie ihren Blick durch den weiten Raum wandern ließ, der zu Hauf bestückt war mit hölzernen Tischen und Stühlen. Rechterhand zog sich eine lange Bar von der einen Seite des Raums, zur anderen, dahinter standen zwei Frauen, die fleißig Getränke einschenkten. Unterdessen wanderten drei weitere Damen bewaffnet mit Tabletten an den Tischen vorbei, um die nicht an der Bar Sitzenden zu bewirten. Dabei wurde Ajana schnell klar, dass die Tablette nicht allein deswegen recht groß waren, damit mehr drauf passte. Gelegentlich musste eine der Frauen einem Gast auf die Finger oder gar den Kopf hauen, um sich aus dessen Griff zu lösen und sich schweigend abzuwenden. Ajana ihrerseits wandte den Blick von diesem Schauspiel ab und wanderte langsam zur Bar hinüber, um sich dort auf einen Platz zu setzen. Dabei behielt sie jedoch aufmerksam den Rest des Raumes im Blick. „Kann ich Ihnen etwas bringen?“, kam sofort die helle Stimme der Barkeeperin und als Ajana ihre Augen in deren Richtung wandte, lächelte ein hübsches, junges Mädchen ihr entgegen. Langes, blondes Haar fiel ihr in schweren Locken über die schmalen Schultern und ihre aufgeweckten, grünen Augen musterten Ajana aufmerksam. „Ein Cognac“, kam es von der Magierin zurück. Sie trank ungern Alkohol, doch musste sie ein wenig ihre Deckung bewahren. „Und ein Glas Wasser dazu, bitte.“ Sie hatte ihre Kapuze weiterhin ins Gesicht gezogen, sodass das Mädchen genauer hinsehen musste, um wenigstens ihre Augen erkennen zu können. „Kommt sofort“, trällerte sie und lief zur anderen Seite des Tresens. Ajanas Blick folgte ihr und sie schüttelte langsam den Kopf. Sie war froh darüber, dass dieses Mädchen offensichtlich glücklich war – zumindest ihr Lächeln war wirklich ehrlich gewesen, doch verstand sie nicht, wie um alles in der Welt man in einem solchen Etablissement glücklich sein konnte.

Als das Mädchen zu ihr zurück kehrte, nahm sie das Glas dankend entgegen. „Sagen Sie, können Sie mir sagen, ob ich Kimsley hier antreffen kann? Ich habe einen Handel mit ihm zu schließen“, erklärte sie und nippte an dem überaus alkoholhaltigen Getränk. Wieder musste sie sich dazu zwingen, nicht das Gesicht zu verziehen. Das Mädchen musterte sie einen Augenblick, offensichtlich ohne ihr die gesprochenen Worte wirklich zu glauben. Und tatsächlich war Ajana eine überaus schlechte Lügnerin. Dennoch nickte ihre Bedienung kurz darauf und entgegnete: „Er wird in ca. einer Stunde hier sein. Warten Sie einfach solange.“ Geduld war also gefragt. Innerlich seufzte die Weißhaarige, nach außen nahm sie diesen Vorschlag jedoch mit einem Danken und stützte sich mit beiden Ellbogen nach vorn ab. Dann hatte sie ja jetzt noch genügend Zeit, sich Gedanken darum zu machen, was sie heute Abend wohl anziehen sollte. Zumindest dachte sie das, doch stattdessen ging wenige Minuten später, sie hatte sich gerade dafür entschieden auf jeden Fall in einem Kleid zu erscheinen, die Tür auf und ein Mann trat ein. Als Ajana sich zu ihm umwandte stellte sie augenblicklich fest, dass es der steckbrieflich gesuchte Kerl war. Eigentlich war es unglaublich dumm von ihm, weiterhin durch Hargeon Town zu wandern, wo er hier doch am allermeisten gesucht wurde. Allerdings schien er bereits auf den ersten Blick so selbstsicher und von seinen Fähigkeiten überzeugt, dass Ajana verstand, wieso er noch hier war. Der Mann mit den straßenköterblonden Haaren und der getönten Sonnenbrille marschierte mit aufrechtem Gang durch die Bar, ein paar Blicke richteten sich auf ihn, wandten sich jedoch kurz danach wieder ab, als er sich an einem Tisch für sechs Personen nieder ließ und eine der Bedienungen mit einem abwertenden Wink zu sich rief. Ajana schrak leicht zusammen, als die Barkeeperin, die ihr zuvor die Getränke überreicht hatte, sie plötzlich von hinten ansprach. „Er ist offensichtlich doch schon da. Benötigen Sie ein extra Besprechungsraum oder geht das so?“ Die Gedanken der Magierin rasten, als sie sich darüber wunderte, wieso man hier sogar so etwas wie ein Geschäftszimmer für all diese illegalen Geschäfte eingebaut hatte und das ganze damit öffentlich zuließ. Scheinbar verirrte sich hierhin nie ein Gesetzeshüter. „Das geht so, danke“, entgegnete sie mit versucht kühlem Tonfall, nahm sich das Glas Wasser und den Cognac und machte sich auf den Weg zu dem riesigen Rundtisch, an dem Kimsley saß und bereits an einem großen Glas Bier nippte. Wobei „nippen“ vielleicht nicht das richtige Worte war, denn als Ajana ihn erreicht hatte, war das Glas bereits leer.

Sie räusperte sich kurz, dann nahm sie unaufgefordert gegenüber von ihm Platz und musterte ihn einen Augenblick lang schweigend. Der Mann war wesentlich größer als sie, mindestens 1,90 Meter groß, muskulös gebaut und eine Pistole hing rechts an seinem Gürtel. Die Sonnenbrille saß weiterhin auf seiner Nase, weshalb sie seine Augenfarbe nicht erkennen konnte, glaubte aber einen leichten Grünschimmer erkennen zu können. Etwas von der Tatsache, dass sich diese vermummte Gestalt einfach so gesetzt hatte, schnaubte der Mann und beugte sich zu ihr vor. „Was gibt’s, Püppchen?“ Der Geruch von Bier stieg Ajana in die Nase, als er zu ihr sprach und sie verzog nun leicht das Gesicht. „Ich habe etwas mit dir zu klären“, entgegnete sie knapp und deutete zum Ausgang. „Allerdings würde ich das ganz gern draußen besprechen.“ Der Sonnenbrille wegen konnte sie nicht die ganze Reaktion auf seinem Gesicht erkennen, doch seine Mundwinkel zogen sich kaum merklich nach oben. „Du wirkst nicht wie jemand, der mir das Wasser reichen könnte.“ Der Kerl war auf jeden Fall nicht auf den Kopf gefallen, verstand er doch, worauf Ajana letztlich hinaus wollte, wenn sie ihn schon nach draußen bat. „Der Bau und das Geschlecht einer Person sagen nicht immer etwas über ihre Fähigkeiten aus“, konterte sie und erhob sich sofort wieder, die beiden Gläser ließ sie kurzerhand stehen. Dann drehte sie sich um und lief zum Ausgang. Wenn sie in ihrer bisherigen Zeit als Kopfgeldjägerin eines gelernt hatte, dann dass man seine Ziele stets zu sich kommen lassen sollte. Und tatsächlich hatte der Blondschopf trotz allem offensichtlich Blut geleckt, denn nur wenige Augenblicke nachdem sie vor die Tür getreten war, öffnete diese sich erneut und Kimsley gesellte sich zu ihr. „Ich hoffe für dich, dass es auch wirklich wichtig ist!“, grummelte er, eine Hand am Lauf seiner Pistole. „Oh, keine Sorge. Das geht schnell.“ Ajana griff nach ihrer Kapuze und schlug sie zurück, ehe sie ihren rechten Oberarm zu entblößen begann. „Mein Name ist Ajana von Myrell, Mitglied von Raging Fenrir und ich werde dich nun mit mir nehmen“, erklärte sie, während sie ihm das weiße Zeichen auf ihrem Oberarm zeigte. Der Mann wirkte erst etwas überrascht, dann begann er lauthals zu lachen. „Ich wusste ja, dass die auch Frauen ihre Drecksarbeit machen lassen aber dass die auch wirklich glauben, uns damit einfangen zu können?“, prustete er und zog mit einem plötzlichen Ruck seine Waffe aus dem Halfter. Ajana war in dieser Zeit allerdings bereits zu seiner Rechten gehuscht, weshalb der folgende Schuss sie nicht einmal streifte. Ihr war klar, dass er sich nicht durch ihre Worte dazu bringen ließ, mit ihr zu kommen und dass ein Kampf wohl unvermeidbar war. Also hatte sie sich darauf vorbereitet, seinem ersten Schuss auszuweichen. Von der Seite murmelte sie dann ein leises „White Fang“, streckte ihren Arm in Kimsleys Richtung aus und sofort wurde der Blondschopf von einem Sturm aus Eis und Schnee getroffen und ein paar Meter in die Luft geschleudert, ehe der Sturm nachließ und er zurück auf den Boden sank. Sofort rappelte er sich jedoch wieder auf und beschwor eine riesige Bazooka auf seine Schulter. Das war schlecht. Wenn er Ajana damit traf, würde das für sie kein gutes Ende nehmen und wenn er sie nicht traf, dann für das Haus hinter ihr. Also musste sie ihm schnell genug die Sicht nehmen, in der Hoffnung er würde dann den Abzug nicht sofort betätigen, um ihn anschließend K.O. zu schlagen.

Mit einem lauten „White Out!“ machte Ajana einen Schritt zurück und ließ um sich herum einen Schneesturm entstehen, der sie und den Mann einhüllte. Sofort spürte sie, wie die Hitze des Frühlings nachließ und ihr Körper begann, sich wesentlich wohler zu fühlen. Glücklicherweise schien ihr Plan zu funktionieren, denn sie vernahm keinen Knall und so konnte sie sich hinter den hoch gewachsenen Mann begeben und ihm mit einem harten Schlag gegen den richtigen Punkt im Nacken das Bewusstsein rauben. Anschließend ließ sie Mitarbeiter der Polizei kommen, die ihn letztlich zur Sub-Zentrale mitnahmen und in ihrem Namen abgaben. Das Geld würde sie dann anschließend abholen können. Der Kampf war so schnell zuende gewesen, wie er angefangen hatte und Ajana war fast ein wenig enttäuscht darüber, keinen vernünftigen Wortwechsel mit ihm geführt zu haben. Doch war dieses Thema mittlerweile eher nur noch nebensächlich, immerhin gab es für sie etwas viel Wichtigeres zu erledigen: Ein Kleid auszuwählen, das sie heute Abend tragen würde.

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