cf: Quest
Der Mondritter war erfolgreich gefällt worden. Seine ketzerische Existenz war ausgemerzt worden und seine räudigen menschlichen Überreste lagen zerquetscht wie ein Käfer auf dem Antlitz dieser Erde. Schon sehr bald würden auch diese endgültig verschwunden sein. Der vermaledeite Ketzer hatte es nicht anders verdient, als durch eine waschechte Mondschwester, für seine Sünden und Lügen bestraft zu werden. Luna hatte als Racheengel des Klosters agiert und ihn den Zorn aller existierenden Mondschwestern spüren lassen, selbst derer, welche nicht einmal von seiner Existenz wussten. Er war im Namen all jener bestraft worden, deren Namen und Heiligtum er beschmutzt hatte. Sein Tod war mehr als nur brerechtigt. Es war eine Pflicht, dass er starb und dieser war er wohl ohne zu murren nachgekommen. Gleich nachdem Luna ihren letzten Auftrag erledigt hatte, folgte sie dem Auftraggeber wieder zurück nach Era. Ohne einen Kommentar, ohne ein Wort des Dankes, ohne auch nur irgendetwas zu sagen, führte der Auftraggeber sie an. Herr Gustav Adolf Zufälliger-Kerl. Nicht nur sein Name war seltsam, sondern der Kerl an sich auch. Luna folgte ihm zurück bis zu seinem Haus, wo sie ihn noch einmal an seinem Handgelenk packte und damit davon abhielt in sein Eigenheim zurückzukehren. Erstaunt blieb der Manns tehen und sah sie verwirrt an. Luna gab ihm fünf schallende Ohrfeigen. "Du Volltrottel! Erstens kann man sich bedanken! Zweitens war der Typ eine Flasche, den jedes Kind hätte töten können! Drittens wohnst du neben dem Meldeamt! Viertens bist du dumm! Und füntens... Fünftens hasse ich dich!", fauchte sie ihn an und gab ihn eine sechste und gleichzeitig letzte Ohrfeige, bei welcher er nach hinten taumelte und auf dem Hintern landete. "Du widerst mich an, niederes Insekt!", sagte sie ihm noch einmal ins Gesicht und zog im Anschluss von Dannen. Zurück zur Gilde wollte sie und schaffte es erstaunlicherweise auch vollkommen ohne irgendwelche Komplikationen, bei welchen sie den richtigen Weg aus den Augen verlor oder dergleichen. Irgendwie war sie deswegen schon stolz auf sich. Es lag ihr im Blut sich zu verirren. Nein... Diese Orientierungslosigkeit musste noch tiefer liegen, die musste sogar genetisch veranlagt sein! Anders konnte es nicht sein! Einzig und alleine dies erschien ihr logisch. Nichts desto trotz drängte sich in ihr eine Frage auf. Wenn diese Orientierungslosigkeit genetisch bedingt war... Wie konnte es dann angehen, dass Sol nicht unter diesem Problem leidete? War ihm das ganze im Endeffekt egal? Konnte er es überspielen? Hatte er es sich eventuell sogar abtrainiert? Konnte man das überhaupt? War es eventuell unter Umständen sogar wirklich möglich sich Orientierungslosigkeit abzutrainieren? So viele Fragen tauchten in dem Köpfchen der schwarzhaarigen Schönheit auf und brachten sie dazu sich ihren Kopf zu zermatern, über all diese seltsamen Gedanken. Sie brauchte nur Antworten auf diese Fragen... Sie wollte nur Antworten auf diese Fragen, aber we konnte diese liefern? Ihrer Ansicht nach kam dafür einzig und alleine ihr älterer Bruder Sol in Frage. Er hatte immerhin fast identische Gene wie sie, natürlich mit einigen Abwandlungen, aber sie war sich mittlerweile hunderptozentig sicher, dass er ebenfalls einmal an dieser Orientierungslosigkeit gelitten haben musste. Er musste einfach! Dadurch stand auch fest, dass er sich diese irgendwie abtrainiert haben musste, da er ihrer Erinneurng anch zielstrebig seinen Weg und sein Ziel finden konnte. Das wiederum bedeutete, dass es irgend einen Trick geben musste, welchen Luna noch nicht kannte. Allerdings würde sie diesen irgendwie in Erahrung bringen und Sol würde ihr dabei helfen müssen! Spätestens dann, könnte auch sie durch die Welt gehen ohne sich an jedem Stein zu verirren! Sie war entschlossen. Demnächst würde sie ihren älteren Bruder aufsuchen und um Hilfe bitten. Bald darauf war Luna wieder beim Gildenhaus eingetroffen und betrat dieses. Allerdings ignorierte sie das Questboard vollkommen und ging direkt zu ihrem Zimmer um nach ihren kleinen Liebling Blubbel zu sehen. Beim Betreten des Zimmers erlebte Luna eine kleine Überraschung. Sämtliches Futter im Bowletopf war weg und Blubbel schwamm seelenruhig in seinem Wasser. Das war Luna aber eigentlich überraschte war, dass er bereits den Anschein machte gewachsen zu sein. Mit einem Lächeln schritt die Schwarzhaarige zu dem zweckentfremdeten Aquarium herüber und beobachtete ihren kleinen Liebling. "Na? Wie geht es dir mein, Kleiner?", fragte sie mit liebevoller Stimme nach, während sie beobachtete, was der kleine Fisch machte. Eine Zeit lang wirkte es als würde er kurzzeitig aufhören zu schwimmen um sie anzusehen. Der Magierin ging das Herz dabei auf! Sie liebte diesen süßen, kleinen Fisch einfach. Er war so klein, so lieb und so NIEDLICH. Am liebsten würde sie ihn knuddeln, aber das würde Blubbel wohl keineswegs gefallen. Immerhin konnte er nicht einmal mehr atmen, sollte Luna ihn als Kuscheltier benutzen und das war eine Sache die sie ihrem kleinen Schatz keineswegs antun wollte. Abgesehen davon sollte der kleine Kämpfer seine Ziehmutter doch genau so lieb haben wie sie und da wäre Atemnot und ungewolltes knuddeln eher kontraproduktiv. Mit einem liebevollen Lächeln betrachtete sie den kleinen Fisch noch einige Zeit lang und fasste dann ins Bowleglas um ihn über seinen Rücken zu streicheln. Er war so... Naja... Wie ein Fisch sich eben anfühlt, aber definitiv besser! Er war schließlich Blubbel und damit ein Alphafisch unter allen Fischen! "Du bist einfach so niedlich! Am liebsten würde ich dich den ganzen Tag bei mir haben. Der beste aller Fische und die beste aller Magier! Wir sind das perfekte Duo findest du nicht?" Erwartungsgemäß kam keine Antwort von dem Fisch. "Ja, da hast du recht, Kleiner", sagte Luna im Anschluss als ob sie eine Antwort erhalten hätte. Tatsächlich sprach sie mit sich selbst, aber es bereitete der Magierin Vergnügen sich mit Blubbel zu unterhalten, als ob eine andere Person vor ihr stehen würde. Schließlich war Blubbel ein ganz besonderes kleines Lebewesen, welches unter allen Umständen geschützt werden musste. "Du hast sicher Hunger!", rief die Magierin erschrocken aus und gab ihn eine normale Ration zum Fressen. Dann beobachte sie ihren Liebling ein wenigweiter, fand allerdings, dass er sie ziemlich traurig ansah. "Ist ja gut... Du bekommst noch mehr!", sagt esie mit einem liebevollen Lächeln und füllte ihm noch mehr zum Fressen ins Glas. Erneut beobachtete sie ihn einige Zeit und fand, dass er nun äußerst zufrieden wirkte. "Bis später mein Kleiner, ich muss ein wenig Geld verdienen", gab Luna bekannt, griff sich ihre Sense und verließ damit wieder ihr Zimmer, welches sie hinter sich verschloss. Einen kleinen Augenblick lang grübelte sie allerdings darüber nach, die Tür wieder zu öffnen, damit Blubbel im Falle eines Brandes flüchten konnte, schüttelte aber gleich darauf den Kopf. Die Idee war ziemlich dumm. Erstens befand er sich im Wasser, zweitens konnte er nicht mit seinem Aquarium flüchten. Wo nahm sie nur diese äußerst bescheuerte Idee her? Kopf schüttelnd kehrte Luna in die Gildenhalle zurück und begab sich nun direkt zum Questboard, um sich einen passenden Auftrag aus zu suchen. Einige Zeit lang musterte Luna das Questboard interessiert und griff sich dann einen Auftrag, in welchem es darum ging Hehler dabei zu unterstützen ihre Waren, also das Diebesgut, zu verkaufen. Ein passender Auftrag wie die junge Dame fand. Auf diese Weise hatte sie nicht sonderlich viel zu tun, was in schwere Arbeit ausarten würde, könnte allerdings nichts desto trotz ordentlich Geld verdienen, ganz genau so wie sie es wollte. Geld regierte nun einmal die Welt und wurde deswegen auch von Luna benötigt, ob sie das nun wollte oder nicht. Abgesehen davon war es mal wieder an der Zeit etwas schlechtes für diese Welt zu tun und das ein oder andere Verbrechen zu unterstützen. Es handelte sich bei Violent Phoenix nicht umsonst um eine der dunklen Gilden, welche sich unter dem Schleier der Legalität tarnte. Nachdem Luna kurz bekannt gegeben hatte, dass sie sich diesen Hehlern annehmen und sie unterstützen würde, machte sich die Magierin direkt auf den Weg zu dieser gefährlichen Reise. Gefährlich war sie eigentlich nur, weil Luna sich definitiv verlaufen würde, wenn nicht in genügend nahen Abständen immer wieder Richtungs weisende Schilder oder Hinweise stehen würden, welche die Schwarzhaarige über ihren Weg leiteten. Es war schon so eine Sache. Andauernd verirrte sie sich irgendwie, anders als Diana, die den Weg immer kannte, und fand zumeist auch nur schwer zurück. Ansonsten müsste sie Menschen fragen. Wenn sie wie üblich weiße Haare hatte war das problematisch, weil sie sich nicht annäherend an die Menschen heran traute, wenn sie schwarze Haare hatte, bedrohte sie die Menschen, damit sie verflucht nochmal ihre Antwort gaben. Beides war irgendwie nicht wirklich das Beste. Bei Ersteren verstand kein Mensch was sie von ihnen wollte und bei letzteren wurden die Menschen aggressiv oder bekamen Angst. Wieso konnte Luna nicht normal sein, so wie andere? Weshalb konnte sie nicht einfach so perfekt sein wie ihre große Schwester? Das Schicksal hatte es wohl wahrhaftig böse gemeint mit der jungen Magierin und sich einen Spaß daraus gemacht sie mit einem schlechten Charakter zu qäulen. Wie man es dafür hassen musste! Fast jeder auf dieser Welt war normal! Sol war nahezu perfekt und Diana war perfekt! Weshalb war ihr so etwas nicht vergönnt... Erschrocken blickten die Anwesenden auf, als Luna wütend an die Wand nahe der Eingangstür schlug. Dieses verfluchte Schicksal! Luna würde es dafür eines Tages vernichten. Sie würde das Schicksal zerstören! Sie würde es ändern, aber dies erst später. im Moment hatte die Unterstützung der Hehler eine höhere Priorität, als die Veränderung des Schicksals, welches ihr leider Gottes zu gesprochen worden war. Entschlossen verließ Luna die Gilde. Sie konnte und wollte ihr Schicksal jetzt schon bekämpfen. Sie würde gegen das Schicksal an arbeiten und sich dieses Mal nicht verlaufen! Voller Elan und Entschlossenheit lief sie hinaus in die Stadt. Knappe fünf Minuten blickte sie sich verwirrt um. Wo genau war sie hier eigentlich und wie zum Teufel war sie hierher gekommen? Sie kannte diesen Ort nicht im Geringsten, war auch nie zuvor hier gewesen. Verflucht sei dieser brutale Gegner namens Schicksal. Er wusste wie man kämpfte, dass musste man ihm lassen. "Tz... Eines Tages werde ich dich noch vernichten, darauf kannst du Gift nehmen!", knurrte Luna. Einige Leute blickten die Magierin seltsam an die nun Selbstgespräche führte, weil sie sich derartig über das Schicksal, ihren nun auserkorenen Feind, echauffierte. "Was glotzt ihr alle so dämlich!? Habt ihr nichts besseres zu tun ihr elendes Gesindel!? Geht arbeiten oder zurück in euren Karton ihr wertloser Abschaum!", keifte Luna die Passanten an und ging dann weiter. Die meisten taten die Schwarzhaarige daraufhin einfach nur als aggressive, möglicherweise gewaltbereite Spinnerin ab, welche wohl doch eine leichte psychische Störung haben musste. Luna irrte noch eine längere Zeit durch Era, sah Gegenden in welchen sie nie zuvor gewesen war, klaute ein Eis, stahl eine Zeitung und kam letztlich in einer Kneipe namens Bananenlord an. Das war auch der einzige Grund weswegen sie die Kneipe betrat. Im Namen kam das Wort Banane vor und Luna mochte Bananen. Es war ein kleines stickiges Lokal, in welchem man allerdings nicht rauchen durfte. Darüber wurde über ein aufdringlich riesiges, herum blinkendes Leuchtsignal aufmerksam gemacht, welches einem durch die grellen Lichter nahezu die Netzhaut wegbrannte. Mit zugekniffenen Augen, ließ Luna dieses Schild hinter sich und betrat das eigentliche Lokal. Die Luft hier war noch genau so stickig, aber die Dekoration war interessant. Es hingen riesige Plastikbananen an den Wänden und allgemein war der Laden doch hübsch dekoriert. Dennoch müsste man hier einmal lüften. Die schwarzhaarige Magierin ging weiter in das Lokal herein bis zu dem Thresen. "Ey du!", rief sie dem Wirt herüber und pfiff ihn damit zu sich. Wie ein Dackel kam der Wirt heran gewackelt und sah die Magierin fragend an. "Sag mir wie man aus dieser scheiß Stadt heraus kommt!" Fragend blickte der Mann sie einen Augenblick an, zuckte dann aber mit den Schulter. "Das ist doch ganz einfach, meine Dame. Sie verlassen das Lokal und folgen der Straße weiter. An der dritten Kreuzung biegen sie rechts ab und gehen geradewegs auf das Stadttor zu. Dann können sie die Stadt sofort hinter sich lassen", gab der Wirt hilfsbereit die Auskunft. "Danke!", antwortete Luna, welche in der Zwischenzeit einen Blick auf die auf einem Schild ausgehangene Speisekarte geworfen hatte. Sie war schon dabei den Laden zu verlassen da drehte sie sich noch einmal um und ging zum Thresen zurück. "Ich will einen Bananenshake, ein Bananeneis, zwei Bananen und ein Glas Bananensaft! Was ist dieses Spezialangebot?", befahl sie und stellte im Anschluss eine ihr wichtige Frage. "Ihre Bestellung bereite ich sofort zu, aber ich denke dieses Spezialangebot ist noch nichts für eine junge Frau wie Sie es sind", erklärte der Wirt. "Ich WILL es haben!", sagte Luna entschlossen. "Gut, wie Sie wünschen", entgegnete der Wirt und kramte kurz unter dem Thresen herum und gab Luna einen Schlüssel, "Der hier ist für ihr Zimmer, sie wollen sicher ungestört sein." Luna musterte den Kerl. "Du widerliches, kleines Insekt! Was fällt dir perversen Stü..." "NEIN! Wo denken Sie hin!? Etwas derartiges habe ich nicht vor! Warten Sie einen Augenblick!", unterbrach der Wirt Luna und verschwand in der Küche. Kurz darauf kam er mit einer Papiertüte und übergab Luna diese. "Das ist das Spezialangebot", erklärte der Wirt. Luna blickte in die Tüte hinein. Es waren Pilze da drin. "Was sind das für Pilze?", fragte sie nach. "Ich weiß es selbst nicht, mein Lieferant und meine Kunden besätigten allerdings, dass sie eine magische Wirkung haben sollen", erklärte der Wirt. Luna nickte. "Trotzdem will ich die anderen Bestellungen haben", entgegnete sie. Der Wirt verschwand wieder einige Zeit und brachte Luna im Anschluss das Bestellte. Nachdem alles aufgegessen und ausgetrunken war, ging Luna auf das Zimmer, welches sie sorgsam von innen verschloss und den Schlüssel so stecken ließ, dass man die Tür nicht erneut öffnen konnte. Im Anschluss schob sie den Schrank im Zimmer vor die Tür. Noch immer hegte sie den Verdacht, dass der Wirt ein mieser kleiner Perverser war, der sie zu vergewaltigen versuchte. Das Bett in dem Raum hatte diesen Verdacht nur bestätigt, zumindest ihrer Ansicht nach. Nachdem sie das Zimmer komplett verriegelt hatte, es gab schließlich nur die Tür als Eingang, setzte sich die Magierin auf das Bett und pakcte die fünf Pilze aus der Tüte. Wie viele man wohl essen musste und weshalb gab es das Zimmer dazu? Entschlossen aß Luna einfach alle fünf hintereinander und blieb einen Augenblick sitzen. Anfangs geschah nichts. Sie fühlte sich schon ein wneig verarscht, doch dann begann es. Bunte Lichter tauchten in ihrem Sichtfeld auf und schwirrte vor ihr her. Luna sprang auf und begann diese zu verfolgen. Sie wollte die Lichterchen haben. Dch es wurden immer mehr. Langsam wurde ihre Sicht behindert. Luna wollte sie dennoch alle haben und lief weiter durch die Gegend. Letztlich konnte sie ihre Welt nicht mehr visuell wahrnehmen, da ganz viele bunte Lichter ihre Sicht versperrten und die Welt zum flackern brachten. Was war das? Luna stolperte nach hinten, landete aber weich. Vermutlich war sie auf dem Bett. Sie atmete einmal tief durch und beschloss liegen zu bleiben. Dann verschloss sie ihre Augen. Das Flackern der Lichter konnte sie allerdings noch immer sehen. Dann hörte sie komische Geräusche. Waren das Schreie? Nein, plötzlich verschwanden sie wieder und statt dessen war Kinderlachen zu vernehmen. Was hatte sie nur für ein komsiches Zeug zu sich genommen? Die visuellen und akustisch wahrnehmbaren Illusionen hielten noch einige Zeit an, dann verschwamm die Welt plötzlich und Luna konnte sich selbst sehen, als wenn sie ein anderer Mensch wäre, der sie von außen betrachtete. Sie befand sich in einer großen steinernen Halle, welche allerdings nur mit Fackellicht beleuchtet wurde. Luna konnte beobachten wie sie sich umsah in der Halle und weiter in diese hinein ging. Plötzlich leuchteten rund um sie herum weiße Zeichen an den Wänden auf. Sie konnte diese nicht so recht deuten, aber dem Anschein nach schienen sie etwas mit dem Mond zu tun zu haben. Plötzlich raste sie direkt auf ihren eigenen Körper zu und war wieder in diesem gefangen. Tatsächlich sah sie jetzt wieder aus ihren eigenen Augen, auch wenn sie sich umblickte, aber wo war sie hier nur. Am Ende des Raums leuchtete plötzlich eine runde Fläche auf dem Boden weiß auf und bildete einen Lichtkranz, welcher nach oben reichte. Etwa ein Teleporter? Da die Schwarzhaarige keinen anderen Weg sah betrat sie diese Fläche und entmaterialisierte sich schlagartig. Gleich darauf kam sie in einem anderen düsteren Raum an, in welchem allerdings zwei Menschen mit pechschwarzen Rüstungen standen. Diese waren wie auch ihre Waffen mit den selben Insignien wie die Wände zuvor versehen. Beide knieten auf der Stelle nieder als sie Luna erblickten. "Herrin, da seid ihr endlich!", sagte der eine aus. Luna wollte etwas antworten, aber es kamen keine Worte aus ihrem Mund. Stattdessen schwieg sie einige Zeit, bis sie plötzlich etwas sagte, was sie nicht sagen wollte. Jemand anderes steuerte wohl ihre Worte. "Ja... Es hat einige Zeit gedauert, aber ich habe es geschafft. Ist für die Zeremonie alles bereit?" "Jawohl Herrin!" "In Ordnung. Erhebt euch!" Wie befohlen erhoben sich die Ritter und verließen im Anschluss den Raum. Luna bemerkte, dass sie auch ihre Schritte nicht mehr steuern konnte. Sie folgte den Rittern einfach. Irgendjemand hatte die Kontrolle über ihren Körper. Sie folgte den Rittern in einen weiteren Raum, welchen die beiden gleich darauf verließen. Eine junge Frau, sie trug am Hals ein Tattoo mit dem selben Symbol, welches auch die Rüstung der Ritter zierte. Was war das für ein Symbol? Es ähnelte den Mondinsignien, war aber dennoch anders. "Herrin, euer Kleid ist bereit", erläuterte sie und gab Luna im Anschluss das Kleid, welches sie auf den Armen trug. "Braucht ihr Hilfe beim ankleiden?" "Entferne dich." "Wie Ihr befehlt." Mit diesen Worten verschwand sie. Luna zog ihre Kleidung aus und im Anschluss das Kleid an. Auch dieses war mit den seltsamen insignien bestickt, welche sie bereits die ganze Zeit erblickt hatte. Dann verließ sie den Raum in die selbe Richtung wie zuvor die Ritter und die Dienerin. Die Ritter nahmen ihre Herrin hier wieder in Empfang und geleiteten sie zu einem weiteren Raum, wo drei Männer in Priester Uniform warteten. Auch an ihnen erblickte Luna wieder die selben Zeichen. Auch die drei gingen auf die Knie. "Steh auf Hohepriester!", befahl Luna. Der mittlere Mann erhob sich. "Herrin, alles steht bereit für die Zeremonie. Gestattet Ihr mir diese einzuleiten?", erkundigte er sich kriecherisch. "Walte deines Amtes!" Gleich darauf erhoben sich der Hohepriester und seine beiden Gehilfen und verließen den Raum. Nach einiger Zeit kam ein Ritter aus der Richtung in die die Priester gegangen waren. Anders als die anderen trug er keinen Helm. Er hatte schulterlanges blondes Haar. "Eure Anwesenheit wird verlangt, Herrin", erklärte er und Luna folgte ihm hinaus auf eine Art Balkon, auf welchem ein Thron stand. Neben einigen Rittern und den drei Priestern waren nun auch Luna und der Ritter ohne Helm hier anwesend. "Ihr braucht nicht um eure Sicherheit fürchten. Die Masse leigt euch zu Füßen. Abgesehen davon sind sämtliche Posten besetzt", erläuterte der Mann. Vom Balkon aus konnte Luna auf die Menschenmasse blicken welche zu jubeln begannen als sie Luna erblickte. Die Magierin machte eine Handbewegung und schlagartig verstummte die Menge. "Meine treuen Untergebenen! Ihr alle wisst weshalb wir uns alle hier eingefunden haben! Eure Herrin, die Göttin des Mondes rief euch alle hier zusammen, damit die Läuterung der Welt eingeleitet werden kann! Jeder von euch hatte schwere Hürden zu überwinden! Jeder von euch hatte einen steinigen Weg vor sich, doch nun ist es soweit!", rief Luna, woraufhin die Masse erneut zu jubeln begann. Erneut brachte Luna sie zum schweigen. "Doch nun ist es an der Zeit die Anführer der ketzerischen Truppen ihrem verdienten Schicksal zu zuführen! Bringt die verräterischen Generäle hierher!" Innerhalb der Masse waren Bewegungen wahrzunehmen und zwei Gefangene Personen wurden zu zwei Scheiterhaufen geschleift und dort angekettet. Luna verschwand urplötzlich vom Balkon und tauchte direkt vor den Scheiterhaufen auf. Auch hier befanden sich viele Ritter zu ihrem Schutz. Ihre Augen fielen auf die angeketteten Gefangenen. Es waren Diana und Sol... Was machten die zwei hier? Weshalb standen sie auf den Scheiterhaufen? Luna stieg als erstes zu Sol auf dem Scheiterhaufen und schlug ihm mit der rechten Faust ins Gesicht. "Du ketzerischer Abschaum. Einst habe ich dich als meinen Bruder bezeichnet. Ich wollte dich verschonen, weil wir das selbe Blut teilen, doch niemand stellt sich mir in den Weg. Hörst du? NIEMAND!" Sie verließ den Scheiterhaufen und kletter hoch zu Diana. "Diana... Du warst wie eine ältere Schwester für mich... Du hast mir meine Magie näher gebracht, du hast mich alles wichtige gelehrt. Ich habe dich immer wie eine Schwester geliebt. Weshalb hast du mich so hintergangen?" Diana antwortete nicht. Luna schlug auch ihr ins Gesicht. "Auch dich wollte ich verschonen, doch du wolltest eine der Ketzer werden..." Luna verließ auch diesen Scheiterhaufen und teleportierte sich zurück auf den Balkon. "Beginnt die Hinrichtung der Ketzer! Mit der Hinrichtung der Anführer wird mein Aufstieg komplett. Ich symbolisiere Rache! Ich symbolisiere Hass! ich symbolisiere den Tod! Blut für eure Göttin! Schädel für ihren Thron!", rief Luna. Die Masse tobte, als der Henker die Scheiterhaufen in Flammen aufgehen ließ. Es waren Schreie zu vernehmen. Diana und Sol verbrannten bei lebendigen Leib. Luna begann zu lachen. Ihr Ziel war erreicht. Erschrocken fuhr die Magierin hoch und schrie auf. Sie war immer noch in dem Zimmer. Sie war immer noch gekleidet wie vorher. Nichts hatte sich verändert. Dennoch weinte sie. Warum? Weshalb Sol und Diana? Warum mussten sie sterben? Was war das gewesen? Einige Minuten brauchte Luna um sich zu beruhigen und ihre Tränen zu trocknen. Dann verließ sie möglichst schnell den Laden, nciht ohne zu bezahlen. Diese Erfahrung war unheimlich. Niemals würde sie Diana und Sol etwas derartiges antun. Dafür liebte sie beide viel zu sehr. Sie waren für sie die wichtigsten Menschen auf diesem Planeten. Im Anschluss folgte Luna dem Weg, welchen der Wirt beschrieben hat um die Stadt möglichst schnell hinter sich zu lassen. Danach folgte sie den Straßenschildern, welche sie bis nach Magnolia Town führen sollten. Länger als erwartet war die Magierin unterwegs, doch irgendwann fand sie bis nach Magnolia, glücklicherweise ohne sich auf dem Weg zu verirren, die Schilder waren tatsächlich so aufgestellt worden, dass selbst Luna sich nicht verirren konnte. Nur den auf dem Auftrag beschriebenen Treffpunkt zu finden, war eine schwirigere Sache. Nach einigen gewaltätigen Herumfragen, schaffte sie es aber an dem Brunnen anzukommen, wo sie die Hehler treffen sollte, welche sie daran erkenn sollte, dass sie eine Feder an der Jackentasche trugen. Schnell waren die zwei ausfindig gemacht. "Also, wie genau soll ich euch helfen?", fragte Luna nach. Einer der beiden übergab ihr einen Zettel und beide gingen sofort davon. Auf dem Zettel stand beschrieben wo sie die Hehlerware fand, welche sie verkaufen sollte. Diese hatte einen gesamtwert von 20.000 Jewel. Im Endeffekt durfte Luna sämtlichen Erlös also behalten. Auf diese Weise ging der Auftraggeber also sicher, dass sie auch wirklich arbeitete. Sämtliches Geld würde sie jetzt durch ihre Arbeit verdienen. Doch wo sollte sie anfangen? Wie verkaufte man solche Ware überhaupt? Das alles waren Fragen, welche Luna noch zu klären hatte, während sie verzweifelt den ort suchte, an welchem sie die Hehlerware fand. Merhfach verirrte sie sich komplett in Magnolia, doch irgendwann fand sie endlich die gesuchte Ware. Die musste sie jetzt nur noch unter die Leute bringen. Lunas Ansicht nach waren dafür die dunklen Gassen Magnolias am Besten dafür geeignet. Hier fiel es wohl noch am wenigsten auf, wenn suie versuchte gestohlene Ware unter die Leute zu bringen. Den Rest des Tages verschwendete Luna damit die geklaute Ware an irgendwelche zwielichtigen Personen zu verscherbeln, doch war schließlich um 20.000 Jewel reicher. Dafür um die ganze Hehlerware ärmer. Mit einem selbst zufriedenen Lächeln bewegte sich die Magierin wieder zurück nach Era. Ihre Haare färbte sie dabei weiß und änderte auch wieder ihre Persönlichkeit damit. Sie war der Ansicht, dass es mal wieder Zeit dafür war normal zu sein. Auch Diana zur Liebe. Mit diesen Gedanken irrte sie durch das finstere Magnolia, gelangte aber letztlich aus der Stadt heraus auf die Hauptstraße, von wo aus sie direkt nach Era gehen konnte. Das sie sich hier nicht verlaufen könnte und doer würde war sicher. Da der Rückweg, genau so wieder Hinweg perfekt ausgeschildert worden war. So konnte sie sich einfach nicht verlaufen. Es war schlicht und ergreifend unmöglich, dass dies geschah. Wie es allerdings in Era nachher aussehen würde, war eine ganz andere Frage.
tbc: Violent Phoenix - Gildenhaus