Bauernhof im Dorf Trohe

Questinfos:

[cf: Fiore Nationalmuseum]

Ayanokoji stieß eine Menge Luft aus, als er auf den Auftragszettel sah und darauf die Adresse des Bauernhofs erneut betrachtete. Die beiden Magier waren durch die Pampa gelaufen, nur um nun einem etwas heruntergekommenen Hof näher zu kommen, an dessen Frontseite einige weiße Ziegen herumstanden und verträumt die Gegend beobachteten. Sie sahen Minako und Ayanokoji neugierig an, als die beiden näher kamen und fragten sich wohl, was denn dieser merkwürdige Besuch hier sollte. Der Wettermagier erwiederte den Blick -unsicher, was er hiervon halten sollte- und lehnte sich etwas zu Minako hinüber.
"Ich hoffe mal, dass wir hier richtig sind. Ich möchte nicht jeden Bauernhof in der Nähe besuchen und blöd nachfragen, ob die Leute uns den Auftrag der Eier stehlenden Kaninchen gegeben haben..."

[01/26]

Dieser Auftrag hörte sich ja schon ziemlich lustig an, vor allem da Kaninchen an sich ja recht liebevolle Tiere waren und man ihnen solch eine Tat gar nicht zumuten konnte. Wieso sollten sie überhaupt Eier stehlen? Sie selber ernährten sich doch von Grünzeug. Nun gut, da gab es ja noch immer die ganzen Erzählungen rund um den Osterhasen, doch dass es ihn in Wahrheit gar nicht gab, wusste doch so gut wie jedes Kind. Ebenso wie die ganzen Erzählungen rund um den Weihnachtsmann eigentlich nur vollkommener Unfug waren und nur erzählt wurden um den Kindern Respekt beizubringen. Denn natürlich hatten diese Angst vor dem Weihnachtsmann und wollten deshalb auch immer ganz lieb sein.
"Ich glaube schon, dass es sich um den Bauernhof handelt, ich meine wie viele Bauernhöfe sollte es denn noch hier in der Nähe geben?" mal wieder sah sie es vollkommen optimistisch, während Ayanokoji da eher pessimistisch an diese ganze Sache heran ging. So war es auch Mina, die gleich einmal an der Tür klopfte und dort auf jemanden wartete der ihr gleich aufmachen würde. Als es so weit war, schoss sie auch gleich los.
"Entschuldigung, wir sind Ayanokoji und Minako aus der Gilde Graceful Tiger und wollten uns erkundigen, ob der Auftrag mit den Eier stehlenden Kaninchen von Ihnen kam?"

[02/26]

Ayanokoji besah sich die Umgebung genauer, als sie auf das wohl einzige wirklich bewohnbare Haus des Hofes zugingen und Minako dort anklopfte. Bald schon wurde die Tür von einem alten Mann geöffnet und Minako fragte einfach mal frei heraus nach. Dafür bewunderte Ayanokoji seine Freundin. Sie konnte einfach so drauflos reden ohne groß darüber nachzudenken, was die Leute wohl denken würden, wenn sie diese so überfiel. Er selber dachte, bevor er etwas sagte, über seine Ansprachen sehr genau nach und legte sich alle möglichen Reaktionen seiner Gegenüber zurecht, damit er auch ja richtig antworten konnte, ohne sich zum Gespött der Leute zu machen. Minako hingegen hatte ein Talent dafür, immer das richtige Wort nach dem anderen zu setzen, ohne nachzudenken. Während Ayanokoji über dieses interessante Thema nachdachte, brachte der alte Mann eine positive Antwort zustande.

[03/26]

Tatsächlich antwortete der Mann recht positiv auf ihre Frage und auf Minas Lippen wurde das Lächeln augenblicklich breiter. Perfekt, erster Bauernhof, Treffer! Nun würden sie nur noch dafür sorgen müssen, dass dieser Auftrag erledigt wurde und schon könnten sie wieder nach Hause gehen. Der alte Mann bat sie in sein kleines Häuschen hinein und ging mit ihnen durch den Hintereingang zum Hühnerstall.
"Von hier aus kommen diese frechen Hasen immer wieder, um die Eier zu stehlen... ich weiß ja nicht, was in sie gefahren ist, aber es wäre nett wenn ihr diese Hasen vertreiben könntet" die Blondine nickte leicht auf die Worte des älteren Herren und besah sich den Rest des Bauernhofs, welcher sie durch und durch faszinierte. Irgendwas geheimnisvolles schwirrte in der Luft und genau das mochte die Lichtmagierin, fast genauso wie den Wald, welcher an diesem Bauernhof grenzte.
"Sie können sich auf uns verlassen... gibt es denn eine bestimmte Uhrzeit in der die Hasen auftauchen?" der Magier nickte leicht.
"Sie kommen immer nur nachts..."

[04/26]

Der Wettermagier sah sich, während Minako mit dem Bauern redete, in der Umgebung etwas um, hörte allerdings dem Gespräch trotzdem zu. Also war Ayanokoji gerade dabei, das Dach des Hühnerstalls ein wenig zu begutachten, als der Bauer meinte, dass die Kaninchen nur Nachts hier her kommen würden, sprang der Graceful Tiger Magier herunter und sah den älteren Mann an.
"Kaninchen Nachts unterwegs? Diese Tiere sind Dämmerungsaktiv, sie werden sich nicht in der Nacht orientieren können."
Der alte Mann sah ihn einen Moment lang dumm an, wobei dessen Pupillen etwas unsynchron wurden und in verschiedene Richtungen sahen.
"Abah sie hapen mei'e Aia ge'tohlen!"
Im nächsten Moment war der alte Mann wieder normal und ging einfach weg. Ayanokoji sah Minako verwirrt an.
"Was war das denn?"

[05/26]

Mina war klar gewesen, dass von Ayanokoji solch eine logische Antwort kommen würde. Doch die Reaktion des alten Mannes, irritierte sie dann doch wieder. Immerhin hatte er die ganze Zeit über relativ normal mit ihnen gesprochen und nun auf einmal wie ein Narr. Irgendwas stimmte hier ganz und gar nicht, oder wollte er sie etwa gerade zum Narren halten?
"Ich weiß auch nicht wirklich, ist das hier sogar letztendlich ein nicht ernst gemeinter Auftrag?" momentan konnte man dank der Reaktion des alten Mannes von allem ausgehen. Doch es irritierte sie ebenfalls ein wenig, dass diese Kaninchen angeblich nachtaktiv waren und nur in der Nacht die Eier stehlten.
"Was meinst du? Sollten wir bis heute Nacht hier Wache halten... oder sollten wir uns ein wenig im benachbarten Wald umsehen?"

[06/26]

Immer noch ziemlich perplex sah Ayanokoji dem Bauern hinterher und meinte: "Vielleicht habe ich ihn verwirrt. Das ländliche Volk ist ja nicht gerade bekannt dafür, sehr intelligent zu sein....", ehe er sich dann um Minakos Frage kümmerte. Es wäre sowohl gut, im Wald nach Spuren und vielleicht dem Bestimmungsort der Eier zu suchen, als auch beim Stall zu bleiben und dann den Kaninchen zu folgen. Deswegen sah Ayanokoji bald darauf Minako mit einem tiefen Stirnrunzeln an.
"Würdest du auch von mir etwas weiter entfernt oder aber nur mit mir zusammen arbeiten wollen? Im Falle von ersterem könntets du den Wald durchsuchen, während ich hier warte..."

[07/26]

"Hey, beleidige das ländliche Volk nicht" grinste die Blondine kurz und stieß dabei ihrem Freund sanft in die Seite, was natürlich vollkommen spaßhaft gemeint war und von dem Windmagier nicht für ernst genommen werden sollte. Doch die Frage, die er ihr schließlich stellte, hörte sich schon ein wenig danach an, als würde er meinen - dass Mina nach wie vor eine Klette sei. Nun gut, sie hing auch fast die ganze Zeit an ihm, doch nach wie vor hatte sie große Angst davor ihn eines Tages wieder für eine halbe Ewigkeit nicht mehr sehen zu können und das wollte sie garantiert nicht. Vor allem jetzt wo er ihr Freund war und noch dazu... saß diese Trennung noch zu tief in den Knochen, die nicht gerade schmerzlos von statten gegangen war. Sie hatte fast täglich weinen müssen, einfach weil ihr Ayanokoji fehlte und nun? Trotzdem wollte sie ihm die Entscheidung überlassen, einfach weil sie nicht so klettenhaft herüber kommen wollte.
"Hmm... entscheide du, ich kann natürlich auch alleine in den Wald gehen..." auch wenn das teilweise gelogen war. Natürlich konnte sie es alleine, doch würde sie sich mit ihm an ihrer Seite einfach sicherer fühlen.

[08/26]

Auf Minakos erste Äußerung brachte Ayanokoji nur ein schiefes Lächeln als Antwort hevor. Er wusste, dass sie es nur spaßhaft meinte und deswegen war eine wörtliche Antwort auch nicht nötig. Als die Lichtmagierin ihm dann aber die Entscheidung übergab, musste er wohl etwas sagen. Er drückte ihren Kopf etwas spaßhaft runter, als er mit ihr sprach.
"Ach wie fies von der Kleinen hier, die Qual der Wahl auf mich zu laden. Als wäre ich irgend so ein Idiot für alles hier."
Natürlich hatte er das auch nicht ernst gemeint und hatte deswegen auch einen fröhlichen Ton angeschlagen. Dann allerdings musste ja auch noch eine ernsthafte Antwort her.
"Ich denke wir können auch zu zweit den Wald durchsuchen. Es ist ja noch etwas Zeit bis zur Nacht."

Von der Kleinen? Hatte Ayanokoji sie wirklich gerade KLEINE(!) genannt? Beleidigt verschränkte die Blondine augenblicklich die Arme vor der Brust zusammen und grinste dabei allerdings nach wie vor einfach nur vor sich her.
"Ich bin nicht klein... ich möchte nur wissen, was du davon hältst mit deiner grenzenlosen Intelligenz" gab sie nun frech konternt zurück. Natürlich, Ayanokoji war verdammt intelligent und daran gab es auch absolut keinen Zweifel, doch mochte sie es damals ihren besten Freund damit aufzuziehen.
Super! breit grinsend fasste sie sofort wieder Ayanokojis Hand und zerrte ihn schon fast mit in den Wald hinein.
"Genau diese Antwort hatte ich erhofft" Mina mochte die Natur und die Wälder hier, erinnerten sie nur an Ayanokojis und ihre Kindheit.

[10/26]

Der Wettermagier musste leicht lächeln, als Minako ihn so stürmisch mit sich zog. Sie schien sich sehr darüber zu freuen, dass er ihr mit ihr ging und das hob auch seine Laune um ein nicht gerade kleines Stück. Also folgte Ayanokoji seiner Freundin in den Wald hinein, wobei ihm so einiges merkwürdiges auffiel. Die Kletterpflanzen und Mose hier waren wirklich stark vertreten und Pilze sprossen auch aus allen Ecken. Die Bäume waren zwar zu Beginn noch ziemlich niedrig gewesen, doch nun wurden die Abstände zwischen den Giganten immer größer und bald war Ayanokoji sich fast schon sicher, dass er zum Ersten so hoch fliegen konnte wie er wollte ohne die Spitze der Bäume zu erreichen und zum Zweiten locker eine Stadt hier bauen könnte, da die Abstände zwischen den riesigen Pflanzen groß genug für alle Arten von Häusern waren.

[11/26]

Mina war einfach nur froh mal wieder die reine Natur in all seiner Pracht erleben zu können, das letzte Mal war schließlich bereits sehr lange her gewesen. Mina an sich hatte sich seit ihrem Abschied sicherlich auch öfter im Wald aufgehalten als ihr bester Freund, oder nun ja jetzt fester Freund.
"Hmm... denkst du wir sollten nach normalen Kaninchenhöhlen suchen?" wenn ja, dann dürfte es sicherlich schwer werden da überhaupt etwas zu finden. Kaninchen hatten zwar große Höhlen, doch waren sie meist sicher versteckt vor ihren natürlichen Fressfeinden wie zum Beispiel dem Wolf. Wobei sie sich in ihren Höhlen generell sicher wohl fühlen konnten, vor allem wenn man bedachte, dass Kaninchen sich gerne lange Tunnelsysteme buddelten und die Wölfe viel zu groß waren um einfach hinein zu schlüpfen und sich eines dieser Beutetiere zu schnappen. Genau deshalb waren die Kaninchen nicht gerade vom Aussterben bedroht.

[12/26]

Der Wettermagier nahm die Hände in die Hosentaschen und dachte einen Moment nach, doch fürs erste fiel ihm keine Möglichkeit ein, wie die zwei Magier die Kaninchen finden sollten. Doch einen bau zu suchen wäre schwierig, sehr schwierig. Schließlich kannten sie sich nicht in diesem Wald nicht aus und selbst wenn sie dies täten, wären die Eingänge des Kaninchenbaus sehr klein und an schwer zugänglichen Stellen errichtet. Nein, diese Idee war nicht gerade die beste und deswegen brauchte Ayanokoji eine bessere. Nur leider war dies sehr schwierig. Letztendlich blieb ihm nur noch eine Ausweichmöglichkeit.
"Ich denke eher, es wäre besser, erst einmal nach größeren oder häufiger vorkommenden Hinweisen zu suchen. So zum Beispiel eine Lichtung aufsuchen oder aber nach Spuren der Kaninchen Ausschau halten..."

Spuren der Kaninchen? Diese dürften ja um einiges schwerer aufzufinden sein, als normale Spuren eines Bären, eines Wolfes oder aber eines Huftieres. Aber nun ja, etwas anderes würde ihnen wahrscheinlich gar nicht übrig bleiben. Wobei die Lichtung ja auch nicht wirklich viel versprechen durfte. Für Mina war es wichtig, dass sich die beiden Elementarmagier nun nicht trennen würden, um unterschiedliche Gebiete des Waldes zu durchforsten. Ja klar, vielleicht wäre es einfach angebrachter, doch sie mochte es einfach hier bei ihrem Freund zu sein und all die Jahre wieder aufzuholen, die sie verpasst hatten. Nein, noch nicht einmal für 5 Minuten würde sie sich gerne von ihm trennen, selbst wenn sie es bereits 2 Jahre ohne ihn ausgehalten hatte. Aber 2 Jahre waren an sich viel zu viel Zeit gewesen. Vor allem weil sie meist nicht wusste, was mit ihrem besten Freund war und ob er denn überhaupt noch lebte. Einfach weil er von ihr keine Briefe erhalten und er es mit der Zeit aufgegeben hatte.
"Denkst du auf einer Lichtung würden wir mehr Erfolg haben?"

[14/26]

Ayanokoji nickte.
"Ja, das denke ich. Wir haben es mit einem durchaus unüblichen Verhalten von Seiten der Kaninchen zu tun, weshalb wir Magie nicht ausschließen können. Magie kann auch äußerst destruktiv sein, weshalb ich ja schon fast erwarte, dass die Bäume an gewissen Stellen beschädigt oder gar zerstört worden sind. Ein Fall in dem so etwas passieren könnte, wäre beispielsweise dass der Magier oder die Magierin sich gegen ein wildes Tier verteidigte und dabei einige Zauber daneben gingen und die Vegetation trafen. Außerdem müssen die Kaninchen auch etwas fressen. Wenn sie also nicht den Wald gleichmäßig abfressen -was ich nicht erwarte- wird wohl ein gewisses Gebiet kahlgefressen worden sein. So können wir sie auch finden."

[15/26]

Mit seiner besserwisserischen Seite, hielt Ayanokoji mal wieder einen Vortrag über Kaninchen, Magie und dessen Verbindung die vermutlich hier eine wichtige Rolle spielte. Doch auch das war sie bereits von ihm gewohnt und deswegen war das auch noch lange kein Grund, ihm diesbezüglich zur Rede zu stellen. Sie mochte diese Art sogar teilweise an ihm. Nicht, weil sie selber dumm gewesen wäre und nicht darauf gekommen wäre, sondern einfach weil sie seine Stimme liebte und auch manchmal recht nützliche Hinweise darin versteckt waren.
"Okay gut, dann sollten wir wirklich nach einer Lichtung suchen. Es sei denn, sie fressen die Eier die sie gestohlen haben" grinste die Lichtmagierin vor sich her, was ja natürlich auch wieder nicht auf natürlicher Basis geschehen dürfte. Immerhin waren Kaninchen veganische Tiere, was natürlich bedeutete dass sie sich lediglich von Pflanzen ernährten.

[16/26]

Da schüttelte es Ayanokoji etwas.
"Fleischfressende Kaninchen..."
Der Wettermagier stellte sich diese Möglichkeit vor und musste zugeben: so etwas konnte Angst machen. So wie diese kleinen Langohren sich auf wehrloses Gemüse stürzten war es beunruhigend, sich anstelle der Pflanzen Tiere oder gar Menschen vorzustellen.
Er schüttelte den Kopf, um seine Gedanken freizubekommen. An so etwas sollte man nun wirklich nicht denken, wenn man sich selbst nicht vollkommen fertig machen wollte.
"Okay, dann lass uns nach einer Lichtung suchen..."
Auch wenn die Bäume besonders groß waren, wäre es den Magiern sicherlich irgendwie möglich, etwas zu finden, dass einer Lichtung wenigstens nahe käme. Schließlich konnten sie ja auch fliegen...

[17/26]

Wie kam denn Ayanokoji bei der Erzählung über Eier auf fleischfressende Kaninchen? Ja klar, in den Eiern befanden sich teilweise ja immernoch die Küken, doch es war kein Fleisch in der typischen Hinsicht. Dennoch wäre die Vorstellung von fleischfressenden Kaninchen schon recht .... aww.. Mina wollte da gar nicht erst daran denken.
"Ich hoffe doch sehr, dass du dich irrst" außerdem wieso sollten sie dann ausgerechnet Eier stehlen... das Fleisch war ja noch gar nicht richtig fertig. Konnten sie da nicht einfach die richtigen Hühner fressen? Oder waren sie ihnen im Endeffekt zu groß? Normale Hauskaninchen waren ja schon recht klein, aber die Wildkaninchen an sich waren um wesentliches größer als ihre kleineren Gefährten. Und es musste sich doch hierbei um Wildkaninchen handeln... oder? Immerhin waren sie gerade in einem Wald und suchten in eben jenem nach den Kaninchen Ausschau.

[18/26]

Der Wettermagier sah sich um, fand auf den ersten Blick allerdings nichts. Er war mit Minako so einige Kilometer in diesem dichten Wald herumgelaufen, hatte allerdings keine Spur, keinen Kaninchenbau und auch keine Lichtung gefunden. So langsam zweifelte Ayanokoji an der Glaubwürdigkeit des anscheinend senilen alten Bauerns. Es war durchaus möglich, dass dieser Rentner sich das mit den Hasen in einem senilen Anfall einfach eingebildet hatte. Der Blick des Magiers war mit Zweifel gefüllt, als er letztendlich doch etwas fand. Eigentlich waren sie des öfteren auf so etwas gestoßen, doch Ayanokoji war der Meinung gewesen, das wäre eine natürliche Begebenheit der Landschaft. Der Boden war immer wieder etwas tiefer als an einer Stelle als um ihn herum. Diese Absenkungen waren sehr nah aneinander und bildeten auf diese Weise beinahe eine Art Straße. Erst beim zweiten Hinsehen erkennt man die Ansammlung von Köteln und das an einigen Stellen auch stark abgefressene Gras.
"Ich glaube wir haben unsere Spur..."

[19/26]

Minako war das alles so gar nicht aufgefallen, doch wozu hatte man so einen Genie stehts an ihrer Seite? Damals als bester Freund und nun als IHR Freund, auch wenn sie ihr Glück nach wie vor noch nicht wirklich begreifen konnte. Sie folgte also seinem Blick und erkannte nun ebenfalls diese Stellen, wusste damit allerdings recht wenig anzufangen.
"Du meinst die stark abgefressenen Stellen und die Kaninchenköteln? Ja und weiter? Das wird uns nun nicht zu dem Kaninchen oder Hasen führen... ich meine er könnte inzwischen bereits über alle Berge sein" über alle Berge war gut, er könnte aber genauso gut auch schon von einem wilden Tier überfallen und gefressen worden sein. Das wäre natürlich ebenso denkbar gewesen. Immerhin gab es in diesem Wald sicherlich auch Füchse, Bären, Wölfe oder sonstige wilde Kreaturen, die nur darauf warteten endlich einen Fang zu machen, um sich und vielleicht auch die Kinder davon zu ernähren. Glücklicherweise hatten Mina und Ayanokoji ihre Magie, um sich davor zu schützen und somit auch etwas sicherer durch den Wald gehen zu können. Aber Mina hatte davor sowieso absolut keine Angst, eher im Gegenteil sie bevorzugte diese Landschaft und vor allem der Wald war ihr wichtig.

[20/26]

Der Wettermagier lächelte wissend, als Minako meinte, das Kaninchen könnte schon über alle Berge sein.
"Das Kaninchen wird wohl falsch sein. Die Kaninchen passt schon besser. Sieh dir mal an, was für Dimensionen das sind. So große Spuren hinterlässt kein einziger Hase Wir haben es hier mit einer großen Gruppe zu tun. Und die werden nicht schwer zu finden sein, wenn man ihren Spuren folgt. Und das ist..."
Wind peitschte auf, als Ayanokoji in die Lut gehoben wurde. Blätter, die vorher auf dem Boden gelegen hatten, wurden nun in die Luft geworfen und bildeten einen Reigen um die zwei Magier. Es war, als wären sie von einer lichten Mauer aus Blättern umgeben.
"... für uns auch einfach. Wir sind sogar schneller als die kleinen Nager."
Er bot seiner Freundin eine Hand an. Er wusste zwar, dass sie selber fliegen konnte, doch trotzdem fühlte er sich verpflichtet ihr die Hand zu reichen. Nagut, außerdem wollte er ihre Haut auf der seinen spüren.
"Na, kommst du mit ein paar Hasen suchen?"

[21/26]

Eine ganze Gruppe voller Hasen? Wieso sollten sie denn Eier gestohlen haben? Moment mal... war das überhaupt die richtige Spur? Der Bauer sprach immerhin von nur einem Hasen? Fragen über Fragen tauchten nun in Minas Kopf auf, doch es schien wohl besser zu sein jeder Spur zu folgen. Ein leichtes Lächeln bildete sich über ihre Lippen, als der Windmagier nun in die Luft schwebte und ihr sogar eine Hand anbot. Sie hatte ihm doch ihre eigenen Flugkünste bereits präsentiert, doch irgendwie entschloss sich ihr Instinkt dazu die Hand zu ergreifen. Ebenfalls aus dem Grund, dass sie seine Wärme spüren wollte. Sie würde nie genug davon bekommen, was man ihr aber auch nicht verübeln durfte.
"Ja klar.." je schneller sie die Hasen gefunden hatten und natürlich auch das Eier stehlende Tier, desto schneller wären sie wieder zu Hause und dann? Dann würde gekuschelt werden. Das beschloss die Lichtmagierin jetzt einfach für sich. Ob Ayanokoji da mitspielen würde, blieb eine andere Frage... aber große Ausweichmöglichkeiten würde sie ihm nicht geben. Also würde ihm wohl nichts anderes übrig bleiben, mit einem leichten grinsen schaute sie nun zu dem Windmagier hinauf.

[22/26]

Der Wettermagier nickte seiner Freundin mit einem sanften Lächeln zu und zog sie mit sich durch die Lüfte. Er flog den Spuren hinterher und erkannte, dass diese recht einfach zu verfolgen waren, wenn man sie erst entdeckt hatte. So flogen die zwei Magier einige Zeit lang zwischen den riesigen Bäumen hindurch und Ayanokoji konnte nicht anders, als ab und zu Minako hinter sich zu betrachten, deren Haar im Wind wehte und wie fließendes Gold wirkte. Er musste sich immer wieder zusammenreißen, um den Blick abzuwenden und somit mögliche Kollisionen zu verhindern. Letztendlich sah er aber im Durchschnitt mehr Minako als den Weg vor ihnen an. Das war allerdings kein Problem. Der Wettermagier schaffte es irgendwie auch so den Spuren zu folgen.

Die Magier kamen in an einer größeren Lichtung an, die durch eine kleine Hütte und eine große Zahl von kleinen Höhlen geprägt war. Ayanokoji landete zusammen mit Minako am Rande der Lichtung und sah die Blondine mit einem siegessicheren Lächeln an.
"Da haben wir unser Ziel."

[23/26]

Minako bemerkte sehr wohl die vielen Blicke seitens Ayanokojis, als sie hier gemeinsam durch die Lüfte flogen. Immerhin sah auch sie immer öfter zu ihm und streichelte dabei sanft mit ihrem Daumen über seine um weiten größere Hand. Sie war zwar größer und wie es für Männer typisch war auch etwas rauer, doch sie mochte das Gefühl seine Haut anfassen zu dürfen. Es war in ihren Augen etwas besonderes, ihn einfach nur so nah zu spüren. Das würde sie nachher noch genauer auskosten wollen, doch nun mussten sie sich leider mehr mit ihrem eigentlichen Questziel beschäftigen, als mit ihren Kuschelbedürfnissen.
"Perfekt, ich hoffe wir finden hier auch eine Spur zu den Eiern, vielleicht sammeln sie diese ja auch nur. Ich meine wieso sollten Kaninchen so mir nichts dir nichts damit anfangen Eier zu essen oder sonst etwas anderes mit denen anzustellen?" es war ja schon recht merkwürdig, dass sie diese überhaupt gestohlen hatten.

[24/26]

Ayanokoji verschränkte die Arme vor der Brust und sah grüblerisch zu der Hütte.
"Ich habe auch keine fassbare Idee, vielleicht werden sie von irgendjemanden kontrolliert. Aber nicht alles deutet darauf hin, es gibt zu viele Möglichkeiten..."
Um seinen Verdacht zu überprüfen ging der Wettermagier hinüber zu der Hütte und klopfte an. Eine weibliche, ein klein wenig kindische Stimme war zu hören, als geantwortet wurde.
"Nur herein!"
Ayanokoji atmete tief durch, öffnete die Tür und betrat die Hütte.
"Guten Tag, wir sind we-"
Er unterbrach sich und starrte die Pfannkuchenwand an, die sich vor ihm auftürmte.
"Was zur Hölle... ?"
Die Wand wurde teilweise eingerissen und zum Vorschein kam eine verfressen aussehende junge Dame, die noch einige Pfannkuchen auf einer Gabel stecken hatte.
"Ach, ich hatte nur ein wenig Hunger auf Plinse, da habe ich die lieben Kaninchen gefragt, ob sie mir denn Eier und so bringen könnten und nun bin ich fertig. Aber ihr bekommt keinen! Das sind alles meine!"

Pfannkuchen:

Ayanokoji gin hinaus, schloss die Tür und sagte, als er an Minako vorbei ging: "Kümmer' du dich bitte darum. Das wird mir etwas zu abstrakt..."
Nachdem Minako das Problem geklärt hatte, ging der Wettermagier mit ihr wieder zurück zu Graceful Tiger. Er würde wohl so einige Erinnerungen an diesen Auftrag löschen müssen... hoffentlich schafft er das auch.

[25/26]

[tbc: GT]