Das kleine Anwesen von Loreley

Loreley hatte nicht wirklich eine Pause gemacht...
Auf der Quest war sie, nach den Ereignissen mit Sin und Zelos welche eher peinlich ausgegangen waren, zum Bahnhof geflohen... es tat ihr weh und auch ziemlich leid, dass sie den Rotschopf einfach so stehen gelassen hatte... aber wie sollte sie die ganze Sache erklären? Vor allem was hatte Sin nur mit ihm gemacht? Loreley war ja in einer ziemlich eindeutigen Position zurück zum Bewusstsein gekommen... immer wenn Sin die Kontrolle über den Körper übernahm, dann schlief sie... oder so ähnlich, aber so konnte man es am besten erklären, da sie nie wusste, was Sin tat... aber eben auch umgekehrt.
Als sie dann zurück nach Magnolia gekommen war, da war Loreley auch ziemlich schnell gleich nach Hause geeilt... sie musste die ganze Sache erst einmal richtig verarbeiten, bevor sie wieder einen klaren Kopf bekam. Ein wenig verfluchte sie sich ja dafür, dass sie Zelos einfach so stehen gelassen hatte... der mochte sich jetzt sonst was über sie ausmalen...
Vielleicht hasste er sie ja jetzt sogar und wollte sie gar nicht mehr sehen? Es versetzte Loreley einen Stich so etwas zu denken, sie wollte gar nicht daran denken und dennoch kamen diese Gedanken immer wieder hervor... vermutlich war dies wohl die kürzeste Beziehung der Geschichte gewesen, dachte Loreley so über ihre Beziehung mit Zelos nach, als sie endlich bei sich zu Hause ankam.
Dort ließ man sie sofort ein und fragte, ob man der Lady irgendwas bringen konnte... Ja hier war sie immer noch die Adelige von früher und wurde auch so behandelt. Loreley winkte ab und verkroch sich erst einmal in einen kleinen Salon, wo sie dann versuchte ihren Kopf frei zu bekommen. Sie legte sich auf ein Sofa und starrte nachdenklich an die Decke des Zimmers.

Verdammt nochmal ... es war wirklich anstrengend von diesem verfluchten See bis Magnolia in einem durch zu rennen, ohne eine Pause zu machen oder auch nur einmal auf Schrittempo zu verlangsamen ... Dennoch hatte er bis zur Dämmerung gebraucht ... Und es gefiel ihm nicht, dass der Himmel inzwischen stark bewölkt war. Aber nun ja, es war nun einmal Frühling ...
Als er dann in Magnolia angekommen war, hatten ihn alle möglichen Leute vollkommen verblüfft angeschaut ... der große Zelos Wilder, die gesamte rechte Gesichtshälfte rot von Blut und auch die rechte Hälfte seiner Kleidung mit selbigem versaut ... Ein Anblick, den man wohl nicht alle Tage sah.
Als er dann auch noch anfing, sich beinahe panisch nach einem Mädchen zu erkundigen, gab es nur drei mögliche Reaktionen:
Die erste war die, welche von den meisten Frauen durchgeführt wurde, die er fragte. Sie nahmen an, er habe irgend ein Mädchen belästigt, hätte Stress mit einigen Zuschauern bekommen und in einer Prügelei hätte er sich diese Verletzungen zugezogen. Diese annahme resultierte in schallenden Ohrfeigen.
Die zweite Reaktion war die, welche die meisten Kerle vorbrachten. Diese lachten ihn aus und verspotteten ihn. Der große Zelos Wilder, bekannt als Herzensbrecher, lief nun blutüberströmt einem Mädchen hinterher, welches ihn sitzen gelassen hatte ? Einfach zu herrlich.
Und die dritte Reaktion war schließlich die, welche er am schlimmste fand: Leute, die ihn einfach nur abwertend anblickten und ansonsten ignorant ihrer Wege gingen ...
Erst als die Sonne schon fast hinter dem Horizont verschwunden war, traf er endlich ein paar Leute, die Loreley scheinbar wirklich gesehen hatten und so freundlich waren, ihm den Weg zu weisen. Vollkommen vor Dankbarkeit aufgelöst sagte er ihnen, sie sollten irgendwann in den nächsten Tagen zu seinem Haus kommen, er würde seinen Butler anweisen, sie für ihre Hilfsbereitschaft großzügig zu belohnen.
Und nun stand er hier, während bereits die ersten Regentropfen fielen ... Er stand an einer Art Parkgelände und blickte auf ein noch recht weit entferntes Gebäude, mitten in diesem Park, gut geschützt hinter einem hohen, stabilen Zaun.
Erfreut, aber erschöpft, ging Zelos nun also auf den Zaun zu. Wenn sich nicht alles täuschte, musste sich ja dort irgend eine Vorrichtung befinden, um auf sich aufmerksam zu machen. Sonst würden Besucher ja eher weniger überhaupt an das Gebäude heran kommen.
Doch er war nicht einmal richtig beim Zaun angekommen, als bereits einige Gestalten hinter ein paar Bäumen und Büschen hervor kamen.
... Nicht echt ...
"Sieh an, sieh an ... der 'große Zelos Wilder', auf der Jagd nach einem Mädchen, welches ihn scheinbar abgewiesen hat ... Ist ja schon interessant, was man so alles hört ..."
Zelos erkannte einige der Gesichter wieder ... das waren größtenteils Leute, die mit ihm so ihre ... Differenzen hatten ... Und das sah wirklich nicht gut aus.
"Bitte ... heute nicht. Verprügelt mich von mir aus morgen, wenn ihr wollt, aber heute nicht ..."
"Na, jetzt erst recht, Mistkröte !"
Augenblicklich stürzten sie sich alle auf ihn. Sein Blick huschte umher und erkannte vierzehn Kerle ... Er wusste, dass sie alle ziemlich gut darin waren, sich zu Prügeln. Und er war ein wenig benommen von dem doch recht deutlichen Blutverlust. Er würde also nur gewinnen wenn er Magie nutzte.
Er wollte gerade damit anfangen, als ihm einfiel, wo er hier war. Das war das Grundstück, das Hab und Gut von Loreley ... er würde hier nichts verwüsten, indem er Magie nutzte ...
Also hieß es wohl, in den sauren Apfel zu beißen ...
Vollkommen ohne Gegenwehr ließ er sich nun also von vierzehn Mann zusammen schlagen, die dabei keine Skrupel kannten. Es dauerte nicht lange, bis man ihn gegen den Zaun geworfen hatte, wo er zu Boden sank, woraufhin die Leute auf ihn eintraten.
Trotz der gefühlten Stunde der Torturen dauerten sie eigentlich nicht länger als drei oder vier Minuten an. Er saß jedoch da wie ein nasser Sacke, mit ziemlich heftigen Blessuren und noch mehr als vorher mit Blut bedeckt ...
"Lass dir das eine Lehre sein, Wilder ! Niemand rennt durch Magnolia und verscherzt es sich mit uns. Lass in Zukunft deine Finger von unseren Schwestern und Cousinen, klar !? Vielleicht solltest du auch das Mädchen, welches hier wohnt in Ruhe lassen, sonst wirst du nachher noch wegen Belästigung hinter Gitter gebracht !"
Der Kerl schrie das geradezu heraus, ehe er Zelos aus vollem Hals auslachte. Zelos fing jedoch einfach an zu grinsen, blickte ein wenig benommen zu ihm hoch und fing nun seinerseits an, ihn auszulachen. All die anderen in der Umgebung blickten nur verblüfft, während der Kerl selbst scheinbar ziemlich wütend wurde.
"War mir klar, dass so ein mickriger Wurm wie du nicht versteht, was Liebe heißt ... hahahaha ... du bist wirklich jämmerlich ...", spottete Zelos nun mit einem breiten Grinsen. Einen Augenblick später bekam er noch einen Schlag ins Gesicht, ehe die vierzehn Mann alle davon marschierten und ihn einfach sitzen ließen.
Und als wäre das noch nicht genug, fing es nun auch noch an richtig zu regnen. So saß er hier also, in blutdurchtränkten, dreckigen Klamotten, von oben bis unten zerschunden und mit Verletzungen übersät ... und nun wurde er auch noch vom Regen durchnässt ? Einfach grandios ... Die Welt liebte ihn wirklich.
Voll von Bitterkeit fing Zelos nun an, aus vollem Hals zu lachen. Er hatte gedacht, dass er endlich mal ein wenig Glück im Leben hatte, als er Loreley wieder getroffen hatte ... aber man sollte ihn sich jetzt einmal anschauen ! In so einem miesen Zustand war er wirklich schon lange nicht mehr gewesen ! Wenn doch nur Seles ihn jetzt sehen könnte ... ihren inzwischen scheinbar so verhassten Bruder ! Wenn Lloyd ihn sehen könnte ! Konnte man sich wirklich auf jemanden wie Zelos verlassen !?
Nach einer Weile verstummte er schließlich langsam wieder und ließ einfach nur seinen Kopf herab sacken, während er so an den Zaun gelehnt dasaß ... Nun ... er spürte, dass er wohl kaum in der Lage war, auch nur einen einzigen Schritt zu gehen ... also würde er wohl einfach hier sitzen bleiben, bis Loreley das nächste mal aus dem Haus kam und ihn fand ... He ... Ob sie ihn wohl einfach blutend sitzen lassen würde ? Eher nicht ... aber verdient hatte er es bestimmt ...
Er fragte sich nun noch, ob sie den Tumult vielleicht gehört hatte ... Wenn ja ... würde sie jemanden schicken, um nachzusehen ? Oder würde sie es ignorieren und einfach denken, dass es nur ein paar Idioten waren, die sich geprügelt hatten und dann abgehauen waren ? Wenn es letzteres war, dann würde das wohl eine sehr lange Nacht werden ... und so wie er hier im Regen saß, war das wohl kaum förderlich für seinen Zustand ...

Irgendwann... hatte Loreley das Decke-Starren und Trübsal-Blasen satt.
Sie rappelte sich gegen Nachmittag bis Abend wieder auf, da sie mit ihrem Gedanken, die sich seit vorhin immer wieder im Kreis gedreht hatten, kein Stück voran gekommen war. Irgendwann hatte sie sich dann in das Esszimmer ihres Anwesens begeben und hatte ihren Bediensteten Bescheid gegeben, dass sie nun ein wenig was Essen wollte. Sie hatte zugegeben schon großen Hunger... auf irgendwas nahrhaftes und zuckerhaltiges nämlich. Sie wusste genau wo dieser Hunger her kam, mit zwei Persönlichkeiten zu leben war für den Körper großer Energieverbrauch, weshalb Loreley ja auch nie wirklich zunahm, egal wie viel sie essen würde. Naja es hatte ja auch den Vorteil, dass sie nie viel Schlaf brauchte, da Sin schlief, wenn Loreley wach war und umgekehrt... alles hatte irgendwie seine Vor- und Nachteile.
Nachdem Loreley nun gegessen hatte, lange hatte sie nicht auf ihr Essen warten müssen, wollte sie sich eigentlich wieder in ihren Salon zurück ziehen und etwas Lesen oder so... doch dann hörte sie von draußen den Lärm. "Thomas?", rief sie ihren Butler, "würdest du bitte schauen, was da draußen los ist?"
Thomas ging nach sehen und kam bald wieder zurück, kurz darauf berichtete er Loreley, dass draußen ein rothaariger Mann lag... der ziemlich übel aussah und es sich dabei wohl um den Adligen Zelos Wilder handelte, da er ihn identifizieren konnte. Loreley zuckte zusammen, als sie das hörte... lange fackelte sie nicht und rannte danach nach draußen. Es regnete und war bereits dunkel draußen...
Thomas war ihr hinter her gerannt und so musste Loreley nicht lange suchen, da fand sie Zelos bereits, der an ihrem Zaun lag. "Oh", rief sie ziemlich Tonlos aus, dann wandte sie sich wie aus einem Impuls heraus schon an ihren Butler. "Thomas, bring ihn bitte ins Anwesen, er wird heute Nacht mein Gast sein und wir werden uns um sein Wohlergehen kümmern", sagte sie ziemlich bestimmt und strich Zelos einige nasse Haarsträhnen aus dem Gesicht. "Keine Sorge, wir kriegen das schon wieder hin", sagte sie sanft und lächeln... die ganze Sache von vorhin, war wegen seinem Zustand schon vollkommen vergessen und Loreley setzte sich zu Zelos, nachdem Thomas ihn in einen kleinen Salon getragen hatte...
Dort lag Zelos nun auf einem Sofa und Loreley saß daneben auf einem Stuhl, die beiden waren allein in dem Salon, da die Schwarzhaarige es so gewollt hatte. Sie hatte sich zudem einen Erste-Hilfe-Koffer bringen lassen und fing nun an die Wunden von Zelos zu versorgen, dabei schwieg sie allerdings...

Zelos bekam nur am Rande mit, wie er entdeckt wurde. Doch wie erwartet dauerte es in der Tat nicht lange, bis er eilige Schritte hörte ... er kannte diese Schritte nur zu gut. Er hatte sich inzwischen genau eingeprägt, mit welcher Kraft sie auf den Boden trat und dergleichen ... Heh ... Wenigstens dazu war seine Auffassungsgabe gut ...
Als sie meinte, sie würden das schon wieder hin kriegen, versuchte Zelos sie anzulächeln, doch er bekam den Kopf nicht wirklich hoch und das Lächeln tat ihm ganz schön weh, weshalb er es erst einmal sein ließ ...
Nicht allzu lang danach lag Zelos bereits auf einem Sofa in einem Salon und musterte Loreley mit verbittertem Blick. Sie kümmerte sie nun zwar um ihn, schwieg dabei jedoch. Irgendwie ... tat ihm das im Herzen weh ... Und deshalb zwang er sich nun, etwas zu sagen.
"He ... 'tschuldigung ... meine Schuld ... Ich würde dein Haus nicht vollbluten, wenn ich mich gewehrt hätte ... aber ich wollte dein Grundstück nicht beschädigen ...", gab er mit ein wenig keuchender Stimme von sich.
Langsam streckte er nun einen Arm zu ihr aus, wobei dieser von der Schulter bis in die Fingerspitzen das Gefühl vermittelte, als würde er durch diese Geste alleine in Stücke gerissen werden.
Dennoch ignorierte er die Schmerzen und legte Loreley sanft eine Hand an die Wange, wo er dann mit dem Daumen entlang streichelte. Er hatte so ein Gefühl, dass er genau wusste, was sie beschäftigte ...
"Denk nicht mehr an vorhin, ja ? Es ist alles in Ordnung ... lauf bitte nicht noch einmal vor mir weg ...", gab er mit brüchiger Stimme von sich, während er sich nun doch zwang, ein Lächeln auf sein Gesicht zu bringen, auch wenn er dachte, sein Schädel würde platzen.
"Ich will dich wieder lächeln sehen. Die paar kleinen Wehwehchen sind nichts gegen den Schmerz, den du mir schwiegend und mit hartem, distanzierten Blick zufügst, hehe ... autsch ..."

Loreley schwieg weiterhin, als sie konzentriert seine Wunden weiter säuberte... hoffentlich brannte es nicht allzu sehr.
Es war Zelos, welcher die Stille durchbrach und er brachte recht gebrochene Worte raus, weswegen Loreley sich anstrengen musste um ihn zu verstehen. Erst entschuldigte sich der Rotschopf bei ihr und meinte, wenn er sich gewehrt hätte... dann würde er nun nicht ihr Haus voll bluten, aber er wollte halt nicht ihr Eigentum beschädigen. Er legte eine Hand an ihre Wange und die Geste sah wirklich so aus, als würde sie ihn sehr anstrengen. Die Schwarzhaarige legte ihm einen Finger auf die Lippen und meinte dann, nachdem sie einen strengen Blick aufgesetzt hatte: "Psst! Du musst dich ausruhen und deine Kräfte sparen, da du aktuell alle gebrauchen kannst, welche du irgendwo noch aufgespart hast. Außerdem bin ich diejenige, die sich entschuldigen muss. Wenn ich nicht weggelaufen wäre, dann wäre das alles gar nicht erst passiert." Dann nahm ihr Gesicht wieder sanfte Züge an und sagte erleichtert: "Aber ich bin froh, dass du hier bist und... es hätte schlimmer ausgehen können. Ich habe Thomas gesagt, dass er einen Heiler holen soll, dieser sollte wohl auch bald hier sein."
Dann sprach Zelos, dass Thema von vorhin an und sie nickte ihm lächelnd zu: "Ich versuche nicht daran zu denken, aber nachher werde ich versuchen dir das irgendwie zu erklären. Am besten stellst du mir deine Fragen und dann würde ich dir antworten... weil ich sonst nicht weiß, was ich sagen soll." Mit den Worten kam auch ein strahlendes Lächeln, da Zelos diesen Wunsch ausgesprochen hatte und sie ihm diesen gerne erfüllen wollte... zudem war sie wirklich froh, dass er hier war, wie sie bereits gesagt hatte. "Ich laufe nicht mehr weg, versprochen, aber nur wenn du dich jetzt ausruhst, okay? Ich mache mir ernsthaft Sorgen um dich... und mir tut alles sehr leid", fügte sie letztendlich noch hinzu. Sie hoffte inständig... das Thomas bald mit dem Heiler hier sein würde...

Zelos spürte geradezu, wie sein Herz leichter wurde, als sie endlich wieder richtig anfing, mit ihm zu reden. Selbst wenn sie ihm das Reden verbot und meinte, er müsse Kräfte sparen, und meinte, dass sie ja an allem Schuld war, so war es dennoch schön zu merken, dass sie noch wirklich mit ihm sprach ...
Kurz darauf sagte sie, sie hätte ihren Butler bereits losgeschickt, damit er einen Heiler holte. Nun, das war zweifellos praktisch ... Aber so lange musste er in diesem Zustand aushalten ... Nicht das angenehmste. Andererseits hatte er Loreley bei sich, welche auch nun auf seinen Wunsch einging und sagte, sie würde erst einmal nicht mehr daran denken, ihm jedoch alles noch erklären. Außerdem lächelte sie wieder ... das war für Zelos das wichtigste überhaupt.
Als sie dann noch bestätigte, dass sie nicht mehr weglaufen würde, sofern er sich erholte, wurde sein äußerst schmerzhaftes Lächeln ein wenig breiter, durch ihre Worte, ihr täte alles so leid, jedoch auch deutlich sanfter.
Er streichelte sie weiter, während sie seine Wunden säuberte, wovon er über die enormen Schmerzen kaum etwas mitbekam.
"So sehr du dir auch sorgen um mich machst ... sorry ... muss dich enttäuschen ... ich werde sicherlich nicht einfach die Klappe halten. Das ist nicht mein Stil, hehehe-aaauaa ... Und keine Sorge, ich werd's schon schaffen."
Er lächelte sie breit und zuversichtlich an, um ihr ein wenig Mut zu machen. Dabei verschwieg er ihr jedoch gekonnt, dass er teilweise Schmerzen an Orten hatte, von denen er vorher nichtmal etwas gewusst hatte ...

Er streichelte sie weiter und sie genoss regelrecht diese Berührung, da sie so merkte, dass er da war.
Aber nun meinte Zelos, dass er sie enttäuschen musste, da er einfach weiter sprechen würde, da es einfach seine Art war... Loreley seufzte und wies ihn dann sanft zurecht: "Du bist ein niedlicher Dummkopf", sagte sie kichernd und fügte dann hinzu: "Dann sprich halt weiter, aber dann musst du auch mit den Schmerzen klar kommen." Sie hielt kurz inne dabei, dass sie seine Wunden säuberte, strich ihm sanft über die Wange und die Stirn und wischte ihm wieder seine langen roten Strähnen aus dem Gesicht... er war wirklich hübsch. Ihre Sorgen blieben aber dennoch vorhanden, so zuversichtlich wie sie sich auch gab und auch so zuversichtlich er sich gab... er sah wirklich nicht gut aus...
Plötzlich klopfte es an der Tür zum Salon und dort waren Thomas und ein anderer Mann. Dieser Mann stellte sich als der bestellte Heiler raus... zum Glück konnte man mit Geld einiges schaffen und so auch diesen Heiler um diese Uhrzeit sich ins Haus bestellen. Der Heiler setzte sich sofort zu Zelos und kümmerte sich nun um seine Wunden, welche Loreley zuvor gesäubert hatte. Gespannt sah sie zu, wie der Heiler sorgfältig die Wunden des Rotschopfes mit Magie wieder schloss.

Zelos' Herz ging geradezu auf, als sie wieder einmal ihr süßes Kichern ertönen ließ und ihn als niedlichen Dummkopf betitelte, ehe sie ihm sagte, er müsse aber mit den Schmerzen leben, wenn er weiter sprechen wollte. Er stieß ein schwaches, halb unterdrücktes, kurzes Lachen aus.
"Keine Sorge, mit Schmerzen kann ich umgehen. Und hey, sicher bin ich ein niedlicher Dummkopf ... kann ja nicht jeder ein niedlicher Schlaukopf sein, so wie du, eh ?", meinte er scherzhaft, bevor er noch einmal kurz auflachte und vor Schmerz wieder zusammen zuckte.
Nicht lange danach kam schon der Butler mit dem Heiler wieder, welcher herbei beordert worden war. Dieser marschierte sofort zu Zelos und fing an, seine Magie wirken zu lassen. Kurz darauf fing er schon an, einige Worte für alle Anwesenden auszusprechen.
"Gut, dass ich heute noch herbestellt wurde. Hätte man die Nacht über gewartet, hätte ich nicht wirklich viel tun können und dieser Herr hier hätte mehrere Wochen im Krankenhaus zu verbringen gehabt. So kann ich jedoch sämtliche Wunden richten. Dennoch würde ich vorschlagen, dass jemand zur Beobachtung abgestellt wird, da noch unentdeckte Verletzungen im Inneren des Körpers sein könnten. Im Fall von extremen Schmerzen, blutigem Aufstoß oder Problemen bei irgendwelchen Bewegungen, würde ich vorschlagen, morgen noch eine weitere Heilung durchführen zu lassen. Für ein paar Tage wird es dennoch ein paar dauerhafte Schmerzen geben und anhand einer schwachen Gehirnerschütterung ist es gut möglich, dass Benommenheit und Zerstreutheit noch Folgeerscheinungen sind."
Kurz nach dem Ende seiner Erläuterungen richtete der Mann sich auch schon auf, bedeutete Zelos jedoch liegen zu bleiben.
"Die Behandlung ist abgeschlossen. Ich schlage für diese Nacht vollständige Ruhe vor, unterbrochen höchstens für dringende Bedürfnisse. Sofern der werte Herr liegen bleibt und einfach nur seinen Körper ein wenig ausruht, dürfte jedoch alles soweit in Ordnung sein. Sollte ein Notfall auftreten, kann man mich gerne wieder rufen. Und nun empfehle ich mich."
Nach diesen Worten marschierte der Heiler mit einigen Verbeugungen hinaus, während auch Thomas, der Butler, hinaus ging um den Mann vor die Tür zu geleiten. So das Loreley und Zelos wieder alleine waren. Er für seinen Teil fühlte sich wirklich deutlich besser, aber immernoch nicht wirklich gut.
"Siehst du ? Ich habe doch gesagt, es wird schon.", gab er fröhlich, jedoch noch immer stark geschwächt von sich.

Loreley musste auch Lachen, als Zelos den Scherz brachte, als er sie als niedlichen Schlaukopf bezeichnete...
Nun behandelte der bestellte Heiler aber erst mal Zelos und gab auch eine ziemlich genaue Analyse zu den Verletzungen und deren Behandlung ab. Der Heiler war froh, dass er bereits heute Abend schon her bestellt worden war, da man Zelos sonst für einige Wochen in ein Krankenhaus hätte bringen müssen... doch so schlimm...
So konnte er sich aber wenigstens jetzt schon mal um die meisten Verletzungen kümmern, jedoch waren immer noch innere Verletzungen möglich. Loreley würde Zelos nun strengstens beobachten, falls er irgendein Zeichen von Schwäche zeigen würde, welche der Arzt als extremen Schmerzen, blutigem Aufstoß oder Problemen bei irgendwelchen Bewegungen bezeichnete.
"Ich werde so oder so morgen früh noch einmal einen Heiler kommen lassen", bestätigte Loreley die Worte des Mannes, da er meinte, man könnte sich ja am nächsten Tag noch einmal Zelos anschauen, wenn weitere Problematiken auftreten sollten. Unter ein paar Schmerzen und einer kleinen Gehirnerschütterung, mit Folgeerscheinungen, würde Zelos die nächsten Tage dennoch zu tun haben.
Der Mann war kurz darauf schon mit seiner Behandlung fertig und empfahl Zelos die strengste Nachtruhe... nun Loreley würde dafür Sorgen. "Keine Sorge", sagte sie also zu dem Heiler, "ich werde den jungen Mann über Nacht hier behalten und genau beobachten, sodass er wirklich nur die nötigsten Bewegungen macht." Sie warf einen strengen, jedoch mit Sanftheit durchzogenen, Seitenblick zu Zelos. Oh sie würde Zelos an das Bett binden, falls es nötig war...
Der Heiler verabschiedete sich nun, sagte auch das man ihn bei Notfällen wieder holen durfte und er empfahl sich. "Einen schönen Abend und eine gute Nacht", verabschiedete sich Loreley höflich und machte einen Knicks, als der Heiler von Thomas nach draußen geführt wurde.
"Ja du hast gesagt, es wird alles schon... dennoch hat der Arzt gesagt, dass es nicht gerade harmlos war", sagte Loreley seufzend, lächelte aber Zelos an. Nun sie waren wieder unter sich und deswegen gab Loreley ihrem Freund einen sanften und erleichterten Kuss auf die Stirn. "Nachher schaue ich wo du hier im Haus schläfst und lasse dir dann von Thomas helfen... aber nun... werde ich dir Rede und Antwort stehen, wenn du Fragen hast. Ich weiß ja nicht mal, was dir meine andere Persönlichkeit dir erzählt hatte oder was sie gemacht hat...", ein wenig Verbitterung war nun durch Loreley Stimme hindurch zu vernehmen.

Als der Heiler wieder gegangen war, wodurch Loreley und Zelos wieder allein waren, gab Loreley ihm einen erleichterten Kuss auf die Stirn, während er einfach nur dalag, noch immer in seinen blutgetränkten Klamotten.
Dann sagte sie, dass sie nachher schauen würde, wo er am besten schlafen würde, ehe Thomas ihm helfen würde. Doch nun würde sie ihm Rede und Antwort stehen, wenn er Fragen hatte. Sie wusste zwar nicht, was Sin getan oder gesagt hatte, aber dennoch würde sie, so wie sie klang, ihr bestes geben.
Doch Zelos lächelte erst einmal nur nachsichtig.
"Erstmal will ich, dass du dir im klaren bist, dass ich hier auf keinen Fall ein Verhör oder so etwas starten will. Du lebst noch immer dein eigenes Leben und ich werde nicht so tief in deinen Geheimnissen graben, dass du dich eingeengt fühlst. Wenn du wirklich absolut nicht über etwas reden willst, dann verschieben wir das. Und bevor ich Fragen stelle, will ich erst einmal ein paar Dinge klar stellen ... und dir ein paar Dinge erzählen, die vermutlich ziemlich peinlich für dich sein werden, aber naja ... besser du weißt, was geschehen ist, denke ich."
Er holte nun also tief Luft, sammelte noch einmal seine Gedanken, und fing dann an zu sprechen.
"Zu aller erst möchte ich, dass du dir im klaren bist, dass alles in Ordnung ist. Selbst wenn du zwei Persönlichkeiten hast und, zumindest laut Sins Worten, zur hälfe dämonischer Herkunft bist, ändert das absolut nichts zwischen uns. Wir beide sind Menschen, die nach ihren eigenen Entscheidungen, ihrer eigenen Lebensweise bewertet werden wollen. Nicht nach dem, was mit unseren Eltern ist oder was wir allein durch unsere Geburt an Rechten, Pflichten und Problemen mit uns bringen. Du bist Loreley Reginleif, niemand sonst. Und diese Sin ist ein Teil von dir. Demnach habe ich absolut keinen Grund, eine von deinen beiden Persönlichkeiten nicht zu mögen. Wenn wir ein Paar sein wollen, dann werde ich damit Leben müssen. Und genau das habe ich vor. Ich werde lernen, beide Seiten von dir so zu behandeln, wie sie es wollen und ich werde euch beide mit dem selben Respekt und der selben Wertschätzung ansehen, egal wie ihr euch verhaltet."
Er holte nach diesen Worten erst einmal wieder tiefer Luft, da es in seinem Zustand noch immer anstrengend war, so viel zu reden. Doch er würde erst einmal wirklich alles berichten, ehe er auch nur die erste wirkliche Frage stellte.
"Nun zu der kleinen ... Geschichte am See. Nachdem du von dieser komischen Masse getroffen wurdest, ist Sin aufgetaucht und hat sich erst einmal umgezogen ... So sehr ich mich auch im Nachhinein dafür schäme, aber ich war ... ein wenig ... unfein. Ich habe, zwar aus einiger Entfernung, aber dennoch ziemlich genau sehen können, wie Sin sich vollständig ausgezogen hat, um ihre Kleidung anzuziehen ... Wenn du mir eine Ohrfeige oder so geben willst, stehe ich jederzeit bereit, ich habe es verdient ... Nun ja ... danach hat sie mich jedoch aus dem Greifarm dieses Dings befreit und mit mir zusammen ein ziemlich schnelles Ende für es bewirkt, ehe sie mir ziemlich nah auf die Pelle gerückt ist, sich mit mir ein wenig unterhalten hat und ... so wie sie sich verhalten hat, dachte ich, sie wirft mich gleich um und fällt über mich her. Du weißt ja selbst, wo ihre Hand war ... und ich denke du kannst dir gut vorstellen, was sie mit dieser Hand gemacht hat. Ich habe zwar gesagt, ich könne nicht für den von ihr so gewünchten 'Spaß' sorgen, da ich zu viele Informationen in meinem Kopf hatte und ich nichtmal mehr wusste, was los war ... sie hat dafür jedoch eindeutig klar gemacht, dass sie bei ihrem nächsten Auftritt einfordern würde, was ihr dieses mal durch die Finger gerutscht ist ... und dazu meine erste Frage für diesen Abend: Wie soll ich mich bitteschön beim nächsten mal Verhalten, wenn sie wieder die Kontrolle hat ?"

Loreley setzte sich nun erst einmal wieder, als Zelos lächelte und anfing zu erzählen. Sie hörte ihm entspannt zu...
Zuerst wollte der Rotschopf allerdings erst einmal los werden, dass er kein Verhör starten wollte und ihr immer noch ihre Privatsphäre ließ. Jedoch war sie fest entschlossen Zelos in diesem Thema anzuvertrauen... Er meinte auch, er würde erst einmal ein paar Sachen klar stellen wollen, da diese für Loreley peinlich sein könnten und solche Dinge eben... Nun sie hörte ihm zu, sie hörte ihm sogar sehr zu.
Loreley nickte, zumindest hatte sie sich ihm als 'Sin' vorgestellt und ihm etwas über die dämonischer Herkunft erzählt... es war ein Anfang. Zelos meinte auch, dass ihre Herkunft nichts zwischen ihnen beiden als Paar ändern würde... nun das war wirklich schön zu hören. Eltern und Abstammung spielte schließlich für Loreley eine genauso geringe Rolle, wie Zelos es hier gerade darstellte, da waren sie wohl einer Meinung und Loreley nickte zustimmend.
Er würde auch versuchen mit beiden Persönlichkeiten klar zu kommen, sagte er, da sie ja irgendwie beide mit drin hingen, also Loreley und Sin, eben beide Hälften von ihr.
Dann kam er auf die Sache am See zu sprechen und er meinte, nachdem das Monster sie angegriffen hatte, war Sin eben da. Darauf wusste nun Loreley eine Antwort, welche sie kurz einwarf: "Ja, du musst verstehen, Sin greift ein wenn ich mit einer Situation überfordert bin, ich mich zu stark in Gefahr befinde oder ich gezwungen bin Magie zu verwenden. Du musst verstehen, ich kann nicht wirklich Magie verwenden, Sin hingegen sehr wohl. Sie beherrscht die mächtige Beschwörungs-Magie meiner dämonischen Mutter und zudem eine ganz eigene Magie, die auf Metall basiert, soweit ich das bisher mitbekommen habe."
Dann erklärte Zelos weiter, dass er Loreleys Körper dank Sins Macke, sich immer umzuziehen, wohl vollständig nackt gesehen hatte und das er sich deswegen unwohl fühlte. Auch hier wusste Loreley wieder etwas zu sagen: "Es ist zwar nicht gerade das, was ich wollte, aber jetzt ist es nun einmal passiert und ich muss damit Leben. Erinnern kann ich mich daran nicht, aber gut, dass du es mir sagt. Nun es ist einfach so, dass Sin sich immer umzieht, weshalb ich auch den Rucksack mit ihrer Kleidung immer bei mir habe... ihr gefällt meine Kleidung wohl so wenig, dass sie vermutlich auch vollkommen nackt herum laufen würde, wenn ich ihre Kleidung nicht bei mir hätte, so wenig Schamgefühl hat sie wohl."
Eine Ohrfeige verpasste Loreley nun Zelos nicht, sie lächelte ihn verständnisvoll an... welcher Mann hätte sich den Körper einer nackten Frau nicht angesehen?
Das Monster war mit dem Einsatz von Zelos und Sin dann schnell tot gewesen und dann hatte sich Sin mit Zelos unterhalten... und sich an ihm wohl vergriffen. Doch dank dem Rotschopf und seiner Verwirrung hatte sie sich am Ende wohl zurück gezogen, würde aber beim nächsten Mal einfordern, was sie haben wollte... ihren Spaß. Also fragte Zelos nun Loreley ratlos, was er beim nächsten Mal also tun sollte...
Loreley seufzte und dachte kurz nach, bevor sie antwortete: "So ungern ich es auch nun sage, aber besser du gibst ihr was sie haben will... wenn du dagegen nichts hast, natürlich. Sie kann sehr ungemütlich werden, wenn sie ihren Willen nicht bekommt. Als ich jünger war, ist sie regelmäßig durch die Straßen der Welt gezogen und hat willkürlich irgendwelche Zivilisten umgebracht. Jetzt, durch die Erziehung meiner Mutter, ist sie ein wenig umgänglicher geworden, sie wird dich also eher weniger umbringen... aber vermutlich über dich her fallen. Im Endeffekt ist es Sin und nicht ich, mit der du dann... was hast. Sie hatte garantiert schon mal mit anderen Männern was, weswegen ich zwar Jungfrau bin, aber dieser Körper eher weniger. Es ist nicht ganz leicht, aber solange ich nichts davon erfahre... komme ich damit irgendwie klar, da ich ja meine eigenen Erfahrungen mache und so was... wie heute irgendwie schon ein wenig gewohnt bin." Es fiel Loreley sichtlich nicht leicht, diese Dinge zu sagen, aber im Endeffekt fand sie es so besser... ihre Hälfte der Erinnerungen blieb ja von Sins Machenschaften wenigstens verschont... sie wollte sich gar nicht vorstellen, wie es war, wenn sie sich an Sins Taten immer erinnern würde. So lächelte sie Zelos nun sanft an und wartete darauf, ob er noch andere Fragen hatte, was sie dann auch sagte: "Und hast du noch irgendwelche anderen Fragen, zu meinen beiden Persönlichkeiten? So etwas sieht man ja nicht alle Tage, möchte ich meinen." Ihre gute Laune war... nicht verloren gegangen, was vermutlich an der netten Gesellschaft von Zelos lag. Sie war halt auch eine starke Persönlichkeit.

Es war ja interessant, was man hier so alles erfuhr. Sin griff ein, wenn Loreley mit einer Situation überfordert, in Gefahr, oder in einer Situation war, wo sie Magie nutzen musste ... Sie selbst war nicht dazu in der Lage, wirklich Magie zu nutzen, während Sin die Beschwörungs-Magie ihrer Mutter geerbt und eine Magie mit Metall als Element beherrschte ...
Ihre Worte dazu, dass er sie nackt gesehen hatte, waren überraschend. Er hatte deutlich schlimmere Reaktionen erwartet, doch sie blieb ruhig und sachlich und meinte, man könne daran nichts ändern und sie musste einfach damit leben. Und es wäre nichts besonderes, dass Sin sich einfach umzog, da sie Loreleys Kleidung so wenig mochte, dass sie vermutlich auch einfach vollkommen unbekleidet herum rennen würde ...
Dennoch ... das änderte nichts an seiner Situation ... verdammt, er war mit Loreley zusammen und hatte ihr versprochen, dass er es in ihrem Tempo angeheen würde ... Und nun war Sin aufgetaucht und hatte ziemlich eindeutig klar gemacht, dass er beim nächsten Mal nicht so leicht davon kommen würde. Und schon dieses mal war er ihr eigentlich schon verfallen gewesen ... war er wirklich so ein triebgesteuerter Kerl, dass er sich nicht einmal bei so etwas wehren konnte ? War er wirklich so erbärmlich ? Hatte er wirklich eine so geringe Selbstkonrolle ?
Auf seine Frage hin, was er denn nun beim nächsten mal tun sollte, wenn Sin auftauchte, meinte Loreley, dass er ihr am besten gab, was sie wollte, da sie sonst sehr ungemütlich werden konnte. Sie sagte sogar, dass Sin früher einige Morde an Zivilisten begannen hatte, einfach nur weil sie dazu gerade Lust und Laune hatte, so wie es schien. Durch die Erziehung ihrer Mutter wäre sie aber inzwischen wenigstens ein wenig zurückhaltender geworden und zumindest nicht versuchen, ihn umzubringen.
Die Worte danach waren für Zelos jedoch innerlich einfach zu viel. Man hörte geradezu, wie schwer Loreley mit sich zu kämpfen hatte, als sie meinte, Zelos hätte nunmal einfach etwas mit Sin und nicht mit ihr, so wie es wohl auch schon viele Leute vorher vermutlich hatten. Ihr Verstand, ihre Erinnerungen waren noch Jungfräulich, doch der Körper, in dem sie steckte, war es sicher schon nicht mehr. Dennoch lächelte sie die ganze Zeit ... Für ihn ? Oder für sie selbst ?
Nachdem sie sich nun nach weiteren Fragen erkundigt hatte, tat Zelos etwas, was Loreley vielleicht ein wenig verstimmen könnte: er ignorierte die ärztliche Verordnung und setzte sich auf, ehe er sanft nach Loreley griff, sie zu sich zog und vorsichtig an sich drückte, darauf bedacht, sie nicht mit dem ganzen Blut voll zu schmieren, welches seine Kleidung durchtränkt hatte. Die Schmerzen in seinen Muskeln ignorierte er ebenfalls vollkommen. Viel schlimmer waren die Schmerzen in seinem Inneren. Seine Emotionen.
"Es tut mir so leid, dass du das alles durchmachen musst. Du hast so etwas nicht verdient. Du hast eindeutig ein Leben für dich selbst verdient. Und nicht eines, wo du dir deinen Körper mit einer zweiten Persönlichkeit teilen musst. Ich werde mir ab jetzt noch viel mehr Mühe geben, dich zu beschützen. Und ich werde es irgendwie hinkriegen, dass Sin nicht mehr euren gemeinsamen Körper benutzt, wie sie es für richtig hält. Ich werde irgendwie dafür sorgen, dass alles besser wird. Ich werde alles in meiner Macht stehende tun.", flüsterte er, während er ihr leicht über den Hinterkopf streichelte. Dann drückte er ihr ein paar sanfte Küsse auf den Haaransatz und die Stirn.
"Und Loreley ... es mag sein, dass ich dann etwas mit Sin habe und mich auch in dieser Hinsicht zu ihr hingezogen fühle ... aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich es nicht sonderlich genießen werde, außer wenn ich mir vorstelle, dass du es bist. Ich bin mit dir zusammen, niemandem sonst. Und wenn ich in einer Beziehung bin, dann bin ich auch so treu, wie meine verdammte, nutzlose und minderbemittelte Persönlichkeit es eben zulässt. Ich würde es deutlich mehr begrüßen, wenn wir beide so etwas eher machen, als Sin und ich ... Also sei dir im klaren darüber, selbst wenn ich deinen Rat befolgen sollte und alleine beim Gedanken an diesen Körper, den ihr euch teilt, beinahe anfange zu sabbern, so empfinde ich nichts für Sin, abgesehen davon, dass sie ein Teil von dir ist. Die einzige Person, für die ich wirklich etwas empfinde, bist du. Und daran wird sich auch nichts ändern, egal was geschieht."
Nun schob er sie sanft von sich weg, nur ein kleines Stück, damit er ihr direkt in die Augen sehen konnte. Sein Blick war ernst und aufrichtig. Etwas, was man bei einem Kerl wie ihm eher selten sah.
"Als diese Kerle mich vorhin überfallen und zusammen geschlagen haben, hat einer von ihnen sich darüber lustig gemacht, dass ich, der große Frauenheld, Zelos Wilder persönlich, einem einzigen Mädchen hinterher jage. Ich habe heute den ganzen Tag mehr genossen als teilweise ganze Abschnitte meines Lebens. Und ich habe diesen Gedanken die ganze Zeit unterdrückt, aber vorhin wurde es mir wirklich klar. Ich sage dir nun etwas, was ich noch keiner meiner vorherigen Freundinnen jemals gesagt habe. Und sei dir sicher, ich möchte keine Antwort hören oder sonst etwas. Ich will nur, dass du es weißt ... Ich liebe dich ... Und ich bin mir absolut sicher, dass es dabei wirklich ist und nicht nur eine Schwärmerei."
Nach diesen Worten gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn, ehe er sich wieder ein wenig zurück lehnte und leise murmelte: "Und jetzt brauchen diese Rippen eine kurze Pause, auauauauauau ..."
Als er nun wieder dalag, schaute er die ganze Zeit nur noch weiter zu Loreley und lächelte sie dabei sanft an. Sein Schweigen machte wohl auch unmissverständlich klar, dass er für diesen Moment erst einmal keine weiteren Fragen hatte, auch wenn sein Blick klar machte, dass er dennoch auf das Thema zurück kommen würde. Und er hatte auch alles gesagt, was ihm im Moment auf dem Herzen gelegen hatte. Ob sie ihn nun für einen übertriebenen Dramatiker hielt, oder ob sie seine, durchaus ernst gemeinten, Worte als eben solche ansah, das war vollkommen ihr überlassen. Er hatte gesagt, wonach es ihm verlangt hatte. Er hatte die Botschaft übermittelt, die er übermitteln wollte. Was sie mit dieser Botschaft anfing, war ganz alleine ihre Angelegenheit.

Zu gerne hätte Loreley gewusst, was im Kopf von Zelos herumschwirrte, als sie ihm alles so erzählte... über ihre Abstammung, ihre Magie, Sin, ihre geteilten Erinnerungen... eben das Alles. Doch sie musste wohl damit warten, bis er selbst etwas von seinen Gedanken erzählte, in seinen Kopf gucken konnte sie nicht. Das er sie nackt gesehen hatte fand sie im Endeffekt wirklich nicht sonderlich schlimm... komisch, sie hätte sich mehr dafür schämen müssen und sie wettete darauf, dass es ihr bei einem anderen Mann als Zelos mehr ausgemacht hatte... sie hatte einfach das Gefühl, dass sie ihm da vertrauen konnte. Sie lächelte wegen ihres fröhlichen Gemüts einfach weiter, als sie erzählte, bis sie dann schließlich fertig war und nun der Rotschopf wieder dran war mit Sprechen.
Vorher machte Zelos jedoch etwas, wo sie erst einmal protestieren wollte, doch Loreley kam nicht dazu. Sie wurde bereits von ihm sanft heran gezogen und in den Arm genommen. Sie wurde dabei ein wenig rot, ließ es jedoch geschehen und blieb dann einfach bei ihm auf dem Sofa sitzen. Nun entschuldigte er sich dafür, dass sie so viel durch machen musste. Wieso? Es war nicht seine Schuld, dass sie ein Halbdämon war, er hatte damit gar nichts zu tun. Er meinte, dass sie so ein Leben nicht verdient hatte, sondern ein Leben für sich selbst... nun sie konnte es jetzt nicht mehr ändern, sie hatte es von Anfang an nicht ändern können, denn sie wurde so geboren... also hatte sie sich mit den Umständen irgendwie zu arrangieren. Zelos versprach ihr nun, sie noch mehr zu beschützen und wollte Sin davon abhalten, dass sie den gemeinsam Körper nicht mehr benutzte, wie sie es für richtig hielt und er wollte alles in seiner Macht stehende tun, damit alles besser wurde. Loreley kuschelte sich an ihn, als Zelos dies sagte, sie sanft an sich drückte und mit sanften Streicheleinheiten und Küssen liebkoste. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, es ist schließlich nicht deine Schuld", sagte Loreley mit fröhlicher Stimme, als sie war dazwischen warf. "Ich bin nun mal als Halbdämonin zur Welt gekommen. Leichte Persönlichkeitsschwankungen scheinen auch irgendwie etwas Normales für unsere Rasse zu sein, zumindest so wie ich das von meiner Mutter vernommen habe, das lieht wohl an der Blutmischung der verschiedenen Rassen. So wie es bei mir ist, scheint es jedoch bisher ein Einzelfall zu sein und das sich das menschliche so extrem vom dämonischen trennt... ist wohl irgendwie meine Besonderheit. Mein gelbes Auge ist übrigens auch dämonischer Herkunft, bei Halbdämonen sind Besonderheiten bei den Äußerlichkeiten wohl auch nicht wirklich was Seltenes. Ich hab allerdings gelernt damit zu leben und mich damit zu arrangieren, irgendwie ist es also okay für mich. Ich bin manchmal sogar ziemlich froh darüber, dass Sin von mir getrennte Erinnerungen hat, so teile ich zum Beispiel die ganzen schönen Erinnerungen vom vergangenen Tag nur mit dir allein. Dennoch ist dieser Körper irgendwie auch der Körper von Sin und wir haben beide einen Anspruch darauf. Ich versuche da irgendwie immer mit Verständnis ran zu gehen, da sie ja auch nur Leben möchte, auf ihre Art und Weise, aber sie gehört ja dennoch zu mir. Also versucht ihr, du und Sin, einfach miteinander einig zu werden, was hältst du davon? Ich hingegen bin mir ja längst mit dir einig geworden", sie kuschelte sich wieder eng an Zelos, nachdem sie diese Worte gesagt hatte.
Zelos setzte seinen Text nun fort und er meinte, selbst wenn er etwas mit Sin haben würde, so wäre es für ihn vermutlich nicht so etwas Besonderes, als wenn er etwas mit Loreley hätte, da er mit ihr zusammen war und mit niemand sonst. Er fühlte sich aber dennoch zu solchen Dingen hingezogen, versuchte aber in seinem Dasein immer treu zu sein, wenn er eine Beziehung hatte... daran hatte Loreley irgendwie nie gezweifelt. Zudem meinte Zelos, er würde es mehr begrüßten, wenn er etwas mit Loreley hätte, daraufhin wurde sie wieder ein wenig rot. Er machte nun auch ziemlich deutlich, dass er Loreley attraktiv fand, weshalb sie sich geschmeichelt fühlt und daraufhin kurz kicherte. Dennoch sagte Zelos klipp und klar, dass er nur etwas für Loreley empfand, nicht für Sin, daran würde sich nichts für ihn ändern.
So rot wie sie nun im Gesicht war, wurde Loreley sanft von Zelos ein Stück weg geschoben, sodass sein Blick den ihrigen traf. Er sah dabei ernst und aufrichtig drein, als er weiter sprach. Zelos meinte nämlich nun, als ihn vorhin dies Kerle zusammen geschlagen hatte, hatten sie sich dabei auch noch über ihn lustig gemacht, dass gerade er, Zelos Wilder, berühmt und berüchtigt als Schürzenjäger, einem einzelnen Mädchen hinterher jagte.
Zelos hingegen war es egal gewesen, denn er hatte den gesamten Tag mit Loreley extrem genossen und wollte ihr nun etwas sagen, was er keiner Freundin zuvor gesagt hatte. Er wollte nicht einmal eine Antwort hören und sagte nun, während er darauf schwor, dass er es ernst meinte... er sagte tatsächlich diese drei Worte, welche noch lange in Loreleys Ohren nach hallten: 'Ich liebe dich'.
Loreley riss erstaunt die Augen auf, als er ihr nun einen Kuss auf die Stirn gab und sich dann zurück lehnte, mit den Worten, dass er, beziehungsweise seine Rippen, nun eine Pause brauchten... Loreley war baff und man konnte ihr nun ansehen, wie ihr Hirn ziemlich ratterte, nach solchen Worten. Sie bemühte sich, nicht allzu sehr mit der Situation überfordert zu sein... Sin konnte sie gerade so gar nicht gebrauchen.
Nach einer Weile, Loreley sah auch Zelos lächelnd und immer noch sanft an, sagte sie dann endlich was. "Erst einmal finde ich es süß von dir, wie attraktiv du mich scheinbar findest", sie kicherte kurz verlegen. "Ich habe zudem nie daran gezweifelt, dass du mir untreu sein könntest. Und wenn du etwas mit Sin haben solltest, sehe ich das nicht einmal als Untreue an, da sie ja zu mir gehört, irgendwie. Zudem bin ich ein wenig erstaunt gewesen über dein 'ich liebe dich', ich nehme es gerne so an, da ich weiß, dass du es ernst gemeint hast, ich fühle es einfach. Eine Antwort gibt es dennoch, selbst wenn du keine willst: Ich hab den gesamten Tag auch extrem genossen und will dir schon so viel verraten: Ich konnte es nicht verhindern, dass ich wohl auch Gefühle für dich entwickelt habe, für ein paar Liebes-Worte braucht es dennoch vermutlich noch ein wenig Zeit. Dennoch möchte ich gerne noch viel mehr Zeit mit dir verbringen und dir nahe sein, Zelos." Loreley strahlte den rothaarigen Mann ein erneutes Mal an und kuschelte sich nun ein wenig an ihn, blieb dabei aber behutsam, sodass sie ihm nicht weh tat.

Wie locker sie doch mit allem umging ... Er ahnte nicht einmal, wie schwer ihr Leben für sie sein musste, aber sie war dennoch so willensstark ... Hätte er diese Last tragen müssen, er wäre daran vermutlich kaputt gegangen.
Sie war so unglaublich verständnisvoll und zuvorkommend ... Er hatte nicht einmal gedacht, das so etwas überhaupt ging ... Und noch weniger hatte er gedacht, dass er jemals mit einer Person zusammen war, die solch eine Nachsichtigkeit und Freundlichkeit zeigte.
Doch hier war sie, direkt bei ihm, und erzählte ihm, wie sie zu Sin stand, dass sie eigentlich keine allzu großen Probleme damit hatte, dass ihr Körper von einer anderen Persönlichkeit nach belieben genutzt wurde ... Irgendwie ... war Loreley wohl charakterlich das, was er sich unter einem Engel vorstellte ...
Und er ? He ! Er war dreist, verschloss gerne die Augen vor Problemen, war ja wohl eine Inkarnation der Todsünden Neid und Wollust, war auch gegebenfalls leicht reizbar, verbittert, voller Vorurteile und von Hass und Abscheu auf so viele Dinge geprägt ... War er überhaupt der richtige Umgang für Loreley ? Ein wenig hatte er das Gefühl, dass eine bloße Berührung der beiden einen dunklen Fleck auf ihrer reinen Seele hinterlassen würde ...
Woran er garnicht dachte, war es wohl, dass Loreley eher seine Seele reinigte ... zumindest hatte das bisher so den Eindruck gemacht. Manchmal war Zelos nun einmal wirklich gut darin, die offensichtlichsten Dinge nicht zu sehen ...
Dann reagierte sie auf seine kleine Rede, in welcher er ja gestand, dass er sich bereits nach diesem einen Tag eindeutig in sie verliebt hatte. Erst schien sie fast wie erstarrt gewesen zu sein, doch nun kam eine Antwort, genau wie erhofft, jedoch nicht eingefordert.
Sie fing damit an, dass sie zu ihm sagte, sie fände es süß wie attraktiv sie ihn fand ... Ha, hatte sie eine Ahnung ! Diesen Anblick würde er doch sein Leben lang nicht mehr aus seinem Kopf kriegen !
Dann sagte sie sogar noch, sie hätte nie an seiner Treue gezweifelt ... moment ... wo war er denn jetzt gelandet ? Eine Person, die NICHT an ihm zweifelte ? Nun, haha, es gab für alles ein erstes mal !
Die drei entscheidenden Worte seines kleinen Vortrags nahm sie gerne an, wie sie sagte, konnte sie jedoch noch nicht erwidern, auch wenn sie die gemeinsame Zeit sehr genossen hatte und ebenfalls Gefühle für ihn entwickelt hatte. Sie würde jedoch gerne noch viel mehr Zeit mit ihm verbringen.
Bei all diesen Worten strahlte sie ihn regelrecht an. Einen Augenblick lang fühlte er ein warmes Kribbeln in seinem gesamten Körper, als läge er hier in der hellen Sonne eines warmen Frühlingstages.
Als sie sich nach diesen Worten dann noch ein wenig an ihn kuschelte, jedoch vorsichtig war, um ihm nicht weh zu tun, schmunzelte er ein wenig schief.
"Es gibt keinen Grund, so übervorsichtig zu sein. Solange wir so kuscheln wie sonst auch, wirst du mich wohl kaum schlimmer zurichten, als vierzehn Kerle die auf mich einprügeln, hehe ...", witzelte er ein wenig verbittert, während er sich wieder daran gab, ihr über den Kopf zu streicheln.
"Und keine Sorge, nimm dir so viel Zeit, wie du willst. Ich werde warten, selbst wenn es Jahre dauert. Außerdem ist es sowieso eine Kunst, mich zu lieben, so wie ich das bisher mitgekriegt habe. Das hat immerhin bisher noch niemand geschaft, he !"

Loreley strahlte, weil sie es gerne tat und weil sie eine Frohnatur war.
Nun kuschelte sie sich lächelnd an Zelos und auch er schmunzelte, musste er doch gleich die Situation wieder kommentieren, als er meinte, dass sie nicht so übervorsichtig sein brauchte, da sie ihn wohl schlimmer zurichten könnte, als vierzehn Kerle die auf ihn einschlugen. Er witzelte zwar, klang dabei aber verbittert, als er Loreley kurz darauf über den Kopf streichelte.
Zudem meine Zelos, sie sollte sich so viel Zeit mit ihrer Antwort lassen, wie sie wollte, da er wohl auch Jahre warten würde, auf sie. Zudem meinte Zelos, dass es wohl bisher eine Kunst gewesen sein sollte, ihn zu lieben, da es noch niemand geschafft hatte.
Er scherzte und witzelte viel... doch seine verbitterte Stimme und sein Verhalten, was er an den Tag legte, ließ doch auf Verletzung hindeuten.
Loreley schwieg zuerst und kuschelte sich nur näher an ihn, darauf bedacht ihm nicht weh zu tun. "Ich werde dennoch weiter vorsichtig sein, ob du willst oder nicht. Und wenn dich bisher niemand Lieben konnte, hat niemand wirklich versucht dich kennen zu lernen, ich werde es jedoch versuchen", als sie das sagte, betonte sie vor allem das 'wirklich', "soll heißen, ich nehme die Herausforderung an", scherzte nun auch Loreley und kicherte fröhlich.
Kurz darauf fiel ihr noch etwas ein: "Oh Zelos... ähm willkommen in meinem bescheidenen Anwesen. Brauchst du noch irgendetwas, Essen oder Trinken?", Loreley fragte das alles ziemlich plötzlich und wirkte dabei verlegen, da die diese normalen Dinge, über die Ereignisse hinweg vergessen hatte.

Sie wollte also weiterhin Vorsichtig sein ... na gut, auch wenn er es ein wenig Schade fand, dass sie ihn nicht fest in ihre Arme nahm und an sich drückte ... Der Nachteil des verletzt seins ... he ...
Doch hey, sie sagte, sie würde die Herausforderung annehmen, ihn zu lieben ... Mal schauen, ob sie dazu in der Lage war. Er hoffte darauf, aber er hatte dennoch das Gefühl, dass er jederzeit alles kaputt machen könnte ... so wie immer eigentlich ...
Dann schien Loreley sich jedoch auf einmal ein wenig zu erschrecken, ehe sie ihn nun in ihrem Anwesen willkommen hieß und fragte, ob er noch irgend etwas brauchte ...
Einen Augenblick nach dieser Frage war alles still, ehe Zelos auf einmal prustete und in lautes, fröhliches Lachen ausbrach.
Es hielt jedoch nicht lange an, ehe er Loreley nun mit seinen Armen umschlang und sie ein wenig enger an sich zog.
"Keine Sorge, alles was ich brauche, habe ich direkt in meinen Armen."
Doch kaum waren diese Worte ausgesprochen, strafte sein Magen ihn lügen, indem er laut hörbar knurrte ... Ein wenig genervt blickte Zelos zu seinem grummelnden Bauch herunter.
"Da will man einmal romantisch sein und dann kommst du und machst alles kaputt ... tze ...", gab er angenervt von sich und schüttelte leicht den Kopf.
"Also ein wenig Hunger habe ich schon ... es ist halt keine leichte Aufgabe, vom See der Unendlichkeit bis nach Magnolia Town ohne eine Pause durch zu rennen ... aber dennoch ist es mir wichtiger, dass du einfach bei mir bist.", gab er nun zu, während er Loreley weiterhin sanft streichelte.

Loreley genoss die Nähe, als sie sich sanft an Zelos kuschelte...
Als sie ihn dann in ihrem Anwesen willkommen hieß und ihn fragte, ob er irgendetwas brauchte... musste sie dabei so urkomisch gewirkt haben, dass Zelos in ein kurzes Lachen ausbrach. Loreley wurde davon angesteckt und lachte mit ihm zusammen, da die Situation echt komisch war.
Sie kicherte zudem süß und amüsiert, als er sie fest in die Arme nahm und Zelos daraufhin meinte, dass er alles was er brauchte in den Armen hielt.
Daraufhin verriet ihn allerdings sein Magen, welcher ziemlich laut anfing zu Knurren. Zelos schien ziemlich genervt von seinem Bauch, Loreley hingegen strich ihm sanft durch einige gewellte Strähnen seiner roten Haare und meinte dazu: "Ich fand es trotzdem romantisch, keine Sorge."
Kurz darauf meinte Zelos, dass er wohl hungrig, da er vom See bis bis nach Magnolia gelaufen war, dennoch wollte er gerade die Nähe von Loreley genießen. Dennoch... er hatte Hunger...
Loreley stand kurz auf und verließ für fünf Minuten den Raum. Als sie wieder zurück kam, sagte sie zu Zelos, als sie sich wieder an ihn kuschelte: "Ich hab Thomas Bescheid gegeben, er wird dir Abendbrot in der Küche bestellen und hierher bringen. Danach kümmert er sich darum, dass mein Bett für zwei Personen bereits gemacht wird, schließlich muss ich ja aufpassen, dass du keine Dummheiten mehr machst." Sie kicherte kurz und stupste Zelos leicht auf die Nase.

Na, wenigstens hatte sein Magenknurren den Moment nicht völlig ruiniert. Sie hatte seine Worte dennoch romantisch gefunden. Ab und zu ging halt doch mal was gut.
Doch als sie dann aufstand und den Raum verließ, starrte er ihr ein wenig verloren hinterher ... Nein ... Nicht weg gehen ...
... Umso mehr strahlte er, als sie wieder hinein kam und sich wieder an ihn kuschelte. Sie meinte, sie hätte Thomas bescheid gegeben, welcher etwas in der Küche bestellen und her bringen würde, ehe er sich darum kümmern würde, dass ihr Bett für zwei Personen bereit gemacht werden würde, da sie ja auf ihn aufpassen musste ... Während dieser Erklärung stupste sie ihm kichernd auf die Nase.
Das Essen klang ja gut ... aber ... ihr Bett ? Zu zweit ? Nach dem Anblick ? Direkt neben ihr ?
Würde er diese Nacht wirklich überleben ? Er hatte das Gefühl, dass er am Hirntot oder so sterben würde, da dass ganze Blut sich einen anderen Ort aussuchen würde, um sich dort aufzuhalten ...
Dann fiel ihm, wo er an Blut dachte, noch etwas auf ...
"Danke für alles, Loreley ... aber bist du sicher, dass wir in deinem Bett schlafen wollen ? Ich meine, sieh mich mal an. Ich bin über und über mit Blut bedeckt, habe keine Kleidung zum wechseln und bin auch nicht unbedingt sehr erpicht darauf, in meinem Zustand jetzt Magie zu nutzen, um mir irgend welche Ersatzkleider herbei zu rufen ... Ich will nicht dein ganzes Bett versauen ..."

Loreley entspannte sich, als sie wieder mit Zelos kuschelte.
Schon bald kam auch Thomas ins Zimmer und brachte einige Dinge zu Essen auf einem Speisewagen mit. Man konnte gut ein Steak erkennen, etwas Suppe, Kartoffelbrei und Rotkohl, zudem war roter Traubensaft als Getränk zu sehen und zum Nachtisch gab es Pudding. "Bedien dich ruhig Zelos, es ist genug da, ich möchte das du satt wirst... wenn du Probleme bei deinen Bewegungen haben solltest, kann ich dich auch gerne Füttern oder so", meinte Loreley aufrichtig und ehrlich, sie verspottete ihn weder, noch meinte sie es als Scherz.
Zelos fragte sie dann wenig später auch, als die beiden wieder alleine waren, ob sie es denn wirklich in Ordnung fand, wenn er in ihrem Bett schlief, da er sich wohl eher weniger umziehen konnte und auch ungern nur Magie verwenden wollte.... mh, das war wirklich doof. "Ich habe aber kein Problem damit, wenn mein Bett ein wenig blutig wird durch deine Kleidung, andererseits könnte ich meine Bediensteten fragen, ob sie dich vorsichtig umziehen, was hältst du davon? Und du versaust mein Bett schon nicht, wozu gibt es Ersatz-Bettwäsche, mh?", fragte Loreley ihn nun und lächelte dabei unschuldig. "In deiner aktuellen Kleidung schläfst du sowieso bestimmt sehr unbequem, also muss so oder so ein Ersatz her", stellte die Schwarzhaarige fest.

Zelos war geradezu begeistert von dem Essen, was herein gebracht wurde. Nicht nur sah alles unglaublich lecker aus, sondern es duftete auch noch paradiesisch ... Außerdem konnte er das Essen irgendwie gerade extrem gut gebrauchen. Die auswahl war perfekt ! Fleisch war gut, um einem großen Blutverlust entgegen zu wirken, Suppe wärmte ihn auf, nachdem er eine Weile im Regen gesessen hatte, Kartoffelbrei war eine sehr sättigende Beilage, Rotkohl war sehr gesund, Traubensaft war ebenfalls eine durchaus gesunde Auswahl für ein Getränk und gegen Pudding konnte man sowieso nie etwas sagen.
Er wollte sich gerade richtig hinsetzen um zu Essen, während Loreley meinte, er solle zugreifen, doch dann sagte sie wahrhaftig, wenn er Probleme mit den Bewegungen haben sollte, würde sie ihn auch füttern.
Fein ... jetzt musste er wirklich überlegen ... Nutzte er die Schmerzen in seinem Körper ein wenig aus, um den wundervollen Luxus zu genießen, von einer so bezaubernden Frau gefüttert zu werden, oder zeigte er ihr, dass er nicht so gebrechlich war, wie es den Anschein hatte ? Es dauerte nicht lange, bis eine Entscheidung fest stand.
"Ich denke, ich könnte es schaffen, auch alles alleine zu essen ... aber ich denke das würde eine ziemliche Zeit in Anspruch nehmen, und so ein tolles Essen will ich dann doch lieber warm genießen."
Kurz darauf kam dann auch noch die Sache mit dem Blut zu sprechen. Nachdem Zelos seine Bedenken vorgebracht hatte, sagte Loreley ihm ihre Meinung.
Sie sagte, sie habe an sich kein Problem damit, wenn er ihr Bett mit dem ganzen Blut versaute, da es ja Ersatz-Bettwäsche gab ... ja, nun, das stimmte zwar, aber man musste ja nicht unbedingt die vorhandene unrettbar beschmutzen, wie er fand. Dennoch nickte er. Dann meinte sie jedoch noch, dass seine aktuelle Kleidung sowieso sehr unbequem zum schlafen sein müsste, also müsste so oder so Ersatzkleidung her.
"Hm ... das stimmt wohl ... Sonderlich bequem zum schlafen ist das Zeug hier nicht. Aber bist du dir sicher, dass wir auf die Schnelle entsprechende Kleidung besorgen können ? Ich weiß ja nicht, was du noch so für Bedienstete hast, aber Thomas hat wohl nicht unbedingt den selben Körperbau wie ich. Und von außerhalb besorgen können wir um diese Uhrzeit sicher nichts mehr. Oh, und ich denke, umgezogen kriege ich mich schon irgendwie von alleine, sofern wir irgend etwas besorgt kriegen."

Die Worte von Zelos schienen ihr eindeutig genug, weshalb sich Loreley nun das Besteck schnappte und anfing das Essen in Mundgerecht große Häppchen zu verteilen und dann hielt sie diese, einen nach dem anderen, Zelos vor den Mund, sodass dieser sie bequem essen konnte, ohne sich dabei groß zu bewegen. Sehr sorgfältig und geschickt ging Loreley dabei vor, damit auch nichts an Essen daneben ging. So machte sie das dann eine ganze Weile, bis das Essen dann irgendwann vollständig im Magen von Zelos verweilte...
Zwischendurch, wenn sie sich unterhalten wollten, machte sie jedoch immer eine Pause. Zelos gab nämlich nun zu bedenken, dass Loreley wohl kaum entsprechende Ersatzkleidung auftreiben könnte, vor allem um die Uhrzeit nicht und Thomas hatte eher weniger seine Kleidungsgröße. Sie überlegte einen Moment, er konnte doch nicht in diesen unbequemen Klamotten schlafen...
"Mh... mein Gärtner dürfte in etwa deine Kleidergröße haben, warte einen Moment...", erklärte Loreley und verschwand noch mal für zwei Minuten, bevor sie wieder da war, sich wieder an Zelos kuschelte und ihn weiter fütterte. "Thomas bringt gleich ein paar Kleidungsstücke, die passen dürften, keine Sorge", meinte Loreley daraufhin erklärend und lächelte dabei.
Kurz darauf kam Thomas wieder ins Zimmer, brachte ein gewöhnliches T-Shirt und eine kurze Shorts mit und verschwand daraufhin wieder. "Siehst du, Problem gelöst", sagte Loreley kichernd.

Während Loreley ihn also sorgfältig fütterte, und er den Luxus genoss, kreisten Zelos' Gedanken permanent um die Nacht, die auf ihn zukam. Vor allem fragte er sich, wie Loreley wohl damit klar kam, mit ihm in einem Bett zu schlafen. Immerhin waren sie jetzt noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden zusammen.
Zwischendurch ließ Loreley ihn einmal kurz allein, um ihrem Butler, Thomas, zu sagen, er möge doch Kleidung für Zelos besorgen, da sie meinte, dass der Gärtner wohl in etwa seine Kleidergröße haben sollte. Nun, das war zweifellos praktisch. Er hoffte nur, dass es eher ein wenig locker saß ... Zu enge Kleidung war absolut nicht sein Geschmack.
Dann kam Loreley jedoch bereits wieder zu ihm und meinte, Thomas würde gleich ein paar Kleidungsstücke her bringen, die ihm passen dürften. Und in der Tat, kurz nachdem Loreley ihn nun zuende gefüttert hatte, betrat der Mann den Raum und überreichte ein T-Shirt und eine Shorts ... Gut, besser als nichts, aber dennoch hatte Zelos einen scherzhaften Einwand:
"Kein rot, kein rosa ? Was hast du denn für einen geschmacklosen Gärtner !"
Nach diesen Worten gab er ein kurzes, fröhliches Lachen von sich, ehe er schließlich fragte: "Wollen wir dann jetzt gleich schlafen gehen, oder hast du heute noch irgend etwas vor ? Wenn ja, dann warte ich natürlich gerne."

Loreley dachte sich nicht viel dabei, dass sie mit Zelos in einem Bett schlief, um genau zu sein... das war der Vorteil an ihrem unschuldigen Gemüt.
Als Thomas dann die Kleidung brachte, wurde dies erst einmal von Zelos kommentiert, dass es weder rot noch rosa war. "Nun, es kann ja nicht jeder Mann so einen guten Geschmack wie du haben", gab Loreley den Scherz zurück und kicherte.
Dann fragte Zelos sie, ob sie noch etwas vor hatte oder ob sie lieber gleich Schlafen gehen wollte. Loreley winkte ab und schüttelte den Kopf: "Ich habe heute nichts mehr vor", gab sie zu und sah dann Zelos an, "also würde ich vorschlagen, dass wir beide gleich miteinander Schlafen gehen? Ich denke, nach diesem doch recht anstrengenden Tagesabschluss, würde uns beiden ein wenig Schlaf gut tun, findest du nicht?"
Inzwischen hatte Loreley auch Zelos zu Ende gefüttert, so wie er alles gegessen hatte, hatte es ihm wohl recht gut geschmeckt. Loreley war darüber sehr froh und lächelte in sich hinein. "Also wenn du nichts dagegen hast, dann werde ich mich schon einmal Bett-fertig machen gehen. Du kannst dich ja hier umziehen? Wenn du mein Schlafzimmer oder das Bad für Gäste suchst, ich stelle Thomas vor der Tür hier ab. Der kann dir auch helfen, falls du Probleme mit dem Laufen haben solltest", sagte Loreley und nickte Zelos zu, als sie sich erhob und ihm einen kurzen Kuss auf. Wenn er kein Problem damit hätte, dann würde sie das Zimmer schon mal verlassen und sich fertig machen gehen... erwartungsvoll blickte Loreley deshalb ihren Freund nun an.

Zelos lachte noch ein wenig in sich hinein, als Loreley auf seinen Scherz einging und sagte, es könne ja nicht jeder so einen guten Geschmack haben wie er. Aber hey, wenigstens hatte er irgend etwas, was ihn von der Menge abhob !
Kurz darauf antwortete sie schon auf seine Frage und meinte, sie hätte nichts mehr vor und sie würde vorschlagen, dass sie beide gleich miteinander schlafen gehen.
...
...
...
AAARRRRGHHHHHH !!!
Diese Zweideutigkeit der Worte "miteinander schlafen gehen" sorgte Augenblicklich dafür, dass Zelos' Phantasie gnadenlos explodierte. Dennoch, seine geradezu übermenschliche Konzentration und sein mentales Training für eben solche Momente sorgte dafür, dass nicht auch etwas in seiner Hose explodierte !
"Ja ... ja ich denke wir haben uns eine Pause verdient, bei dem was wir heute alles geleistet haben."
Danach fragte Loreley noch, ob er noch irgend einen Einwand hätte, welcher sie hier behalten sollte, da sie sonst bereits losgehen und sich bettfertig machen würde. Er selbst könne sich ja hier umziehen und sich von Thomas zu ihrem Zimmer oder einem Gästebad führen lassen, falls er dort noch hin musste.
"Alles klar. Dann geh schonmal vor. Und lass dir ruhig Zeit, ich glaube, ich werde einige Minuten brauchen."
Nach dieser Bestätigung verließ Loreley das Zimmer, woraufhin Zelos sofort anfing, seine blutigen Klamotten aus zu ziehen, ehe er dann die geliehene Kleidung überzog. Wenigstens war sein Körper größtenteils vom Blut unbefleckt geblieben, so dass er jetzt nicht noch diese Sachen ebenfalls vollsaute. Dennoch ... eine Wäsche seiner Haare würde nicht schaden. Man sah das Blut zwar nicht so deutlich in all dem rot, aber er spürte trotzdem, wie alles verklebt war. Und seine Stirn unter seinem typischen Stirnband sah ebenfalls nicht unbedingt reinlich aus ...
Als er also fertig war, stand er vorsichtig auf und merkte, dass es eigentlich gar nicht so schlimm war, wie er zunächst angenommen hatte. Der Heiler hatte wirklich gute Arbeit geleistet.
Dennoch ein wenig humpelnd, bahnte Zelos sich einen Weg bis zur Tür, welche er öffnete, hindurch trat und dann wieder schloss. Vor ihm wartete bereits Thomas, welcher ihn mit einem typischen, freundlichen, jedoch strengen Butlerblick musterte. Sebastian hatte genau den selben Blick aufgesetzt, wann immer er seine Arbeit verrichtete.
"Thomas, richtig ? Könntet Ihr mich bitte in ein Gästebad oder dergleichen führen ? Ich würde gerne noch das Blut aus meinen Haaren waschen, um nicht alles damit zu versauen."
Thomas bestätigte den Wunsch knapp und führte Zelos nun zum gewünschten Ziel, wo er sich erst einmal mit einem Lappen das noch verbliebene Blut abwischte, ehe er noch seine Haare wusch um diese wenigstens halbwegs sauber zu kriegen. Danach trocknete er sie noch so gut es geht. Er musste ja nicht alles unter Wasser setzen.
Nachdem er also ein paar Minuten im Bad verbracht hatte, trat er wieder heraus und ließ sich nun von Thomas zu Loreleys Zimmer führen, wo er sich schließlich beim Butler bedankte, sogar eine kleine, höfliche Verbeugung machte, ehe er an die Tür klopfte.
"So, da bin ich. Wenn du noch nicht fertig bist, warte ich noch ein wenig vor der Tür. Sag einfach bescheid, wenn ich hinein darf.", sagte er daraufhin laut und deutlich, damit Loreley ihn auch verstand.