Everytime I close my eyes~

Das junge Mädchen saß vor der Stammkneipe von Shining Falcon. Sie trug den Ring und die Kette, welche sie von ihrem Bruder bekommen hatte und spielte mit der Kette herum. Die Flüssigkeit hatte ihre normale Farbe und somit wusste sie das es ihrem Bruder gut ging. Doch was würde sie tun wenn sich diese Flüssigkeit verfärbte? Würde sie es schaffen so schnell, wie notwendig, bei ihm zu sein? Oder würde sie daran verzweifeln? War die Kette wirklich so eine gute Idee? Leise seufzte sie. Vielleicht sollte sie das alles einfach sein lassen, vielleicht sollte sie einfach anfangen ein normales Leben zu führen. Ohne neue Aufträge, ohne Reisen. Andererseits, was sollte sie stattdessen tun?
Zweifelnd saß sie da, neben ihr stand Pegasus, für alle sichtbar. Die meisten kannten ihr geflügeltes Pferd und die jenigen die es nicht taten beachten dies eh nicht. In dieser Ecke von Hargeon Town erregte sie mit Pegasus kaum Aufmerksamkeit. Das geflügelte Pferd stupste das Mädchen an, als wollte er ihr zeigen das sie keinen Grund zum zweifeln hatte. „Und was wenn es das nächste mal nicht so gut ausgeht? Ich meine was wäre gewesen, wenn Taichi uns nicht geholfen hätte, wenn … ich bewusstlos geworden wäre und du dich einfach aufgelöst hättest? Ich wäre auf der Straße verblutet.“, sprach sie zu Pegasus. „Es war aber nicht anders.“, antwortete Pegasus gedanklich, da er als Pferd nur äußerst selten für alle Öffentlichkeit sprach. Anders als Mihriel es tat. Aber diese befand sich momentan auf dem Dach der Kneipe und schien nach irgendetwas Ausschau zu halten. Sie war momentan für andere nicht sichtbar.

Ielena war an einem sonnigen Tag unterwegs zur Stamm-Kneipe von Shining Falcon. Dort wollte die junge Beschwörerin ihre Freundin Sice treffen, damit sie sich wieder gemeinsam auf machen konnte, um den gesamten Tag miteinander zu verbringen, wie sie es eigentlich jetzt fast jeden Tag gemacht hatten. In der Stamm-Kneipe angekommen hielt sie auch sogleich Ausschau nach dem silbernen Haarschopf ihrer Freundin, konnte ihn allerdings noch nicht entdecken... vielleicht war sie noch dabei sich fertig zu machen, aber Ielena war heute ja sowieso viel zu früh dran, da konnte sie auch noch etwas Zeit abwarten... Eigentlich wollte sie sich still in eine Ecke setzen und irgendwie warten, jedoch wäre es der jungen Frau viel zu langweilig, weshalb sie noch einmal den Blick schweifen ließ...
Plötzlich entdeckte sie etwas höchst Interessantes... viel mehr eine sehr interessante Person. Ein junges Mädchen, etwa so alt wie Ielena selbst, saß an einem Tisch in der Kneipe. Jedoch war dies noch nicht das Interessante... sie hatte ein geflügeltes Pferd bei sich. Ielena steuerte sofort, so unaufhaltsam wie eine Eisenbahn, auf das Mädchen zu und begrüßte sie freudig und stürmisch, riss sie dabei vermutlich aus ihren Gedanken, doch das war ihr vollkommen egal. "HI! Ich heiße Ielena, Ielena Akumu und wer bist du?" Dann zeigte sie auf den Pegasus und mutmaßte: "Eine hübsche Beschwörung führst du da Spazieren, ist das ein Mobility-Typ? Vom Aussehen her würde ich das ja schätzen...", brachte Ielena das Thema hervor, von dem sie als einziges eine Ahnung so wirklich hatte...

Pegasus hatte Recht, es war nicht anders gewesen. Aber es hätte ja dennoch so sein können... Gedanken, welche nichts Verändern würden, außer das sich das junge Mädchen noch unsicherer fühlte, als noch zuvor. Aber so war sie nun mal. Sie dachte über alles zig mal nach und dachte darüber nach was wäre wenn es anderes gelaufen wäre. Sie würde das nicht so einfach abstellen können. Plötzlich wurde sie aus den Gedanken gerissen als ein junges Mädchen, etwa in ihrem Alter, auf sie zukam und sie auch direkt ansprach. Fröhlich plapperte die andere los und Hikari schien im ersten Moment recht überfordert zu sein. Pegasus hingegen betrachtete die Fremde ganz genau. „Ha-Hallo. Ich bin Hikari, Hikari Yagami. Freut mich dich kennen zu lernen Ielena“, antwortete sie nun und lächelte schüchtern. Danach sprach sie auch schon Pegasus an und wollte wissen ob er eine Beschwörung sie und auch mit dem Typ lag sie richtig. „Ähm ja, das ist Pegasus. Er ist zwar beschworen, aber dennoch für mich so etwas wie ein Freund“, erklärte sie auch gleich und sah zu dem geflügelten Pferd. „Woher weiß sie so viel von Beschwörungen? Nicht jeder erkennt sofort den Typ einer Beschwörung“, warf Pegasus gedanklich zu Hikari ein. „Woher weißt du welcher Typ er ist?“, fragte Hikari dann ein wenig unsicher nach, denn Pegasus hatte recht. Woher wusste sie das? Das heraus zu finden war sicherlich interessant.

Ielena wurde von dem Einhorn-Flügel-Pferd angestarrt und so starrte sie auch zurück... Kurz darauf wandte sie sich an Hikari und meinte fröhlich quietschend: "Schön dich kennen zu lernen Hikari! Du brauchst nicht so schüchtern sein. Ich tue den meisten Leuten nichts..." Den letzten Teil sprach sie recht geheimnisvoll aus und ihr Lächeln wurde zu einem Grinsen.
Kurz darauf stellte sie auch ihre Beschwörung vor, welche den Namen Pegasus trug. "Es ist auch schön dich kenenn zu lernen, Einhorn-Flügel-Pferd!", meinte Ielena ganz aufgeregt.
Hikari schien ein wenig unsicher... immer noch... dabei bemühte sich Ielena doch gerade sogar extra nett zu sein. Zumindest war die andere Person neugierig geworden und fragte Ielena nun, warum sie Pegasus sofort als Mobility-Typ erkannt hatte. "Nun...", antwortete Ielena und setzte ein geheimnisvolles Lächeln auf. "Vielleicht liegt es daran, dass dein Pegasus vom Körperbau ähnlich aussieht wie mein Mobility-Typ." Schon im nächsten Moment stand der große Dämonenhund neben Ielena, sie hatte ihn beschworen. "Darf ich vorstellen: Das ist Doom. Er ist ein ganz lieber!"

Pegasus schien es nichts aus zu machen das er zurück angestarrt wurde. Er wollte nun einmal sicher gehen das die Person keine Gefahr für Hikari darstellte. Die andere wandte sich wieder an Hikari und sie freute sich diese kennen zu lernen. Dazu meinte sie das sie den meisten Leuten nichts tat. 'Den meisten'. Sie war aber dazu bereit anderen weh zu tun? Nun, zugegeben als Söldner sollte sie das nicht überraschen. Dennoch hatte das Mädchen etwas unheimliches an sich, das Hikari nicht so richtig ausmachen konnte. Nachdem sie auch Pegasus vorgestellt hatte, benannte Ielena Pegasus ganz anders als er eigentlich hieß. Aber das war okay, solange sie sich den Namen merken konnte und es sie erfreute ihn so zu nennen. Auf ihre Frage woher sie den Typ ihrer Beschwörung her kannte wurde die andere wieder geheimnisvoller. Dann meinte sie das er ihrer Beschwörung ähnlich sah und ehe sich Hikari versah stand ein Dämonenhund neben Ielena. Das Mädchen hatte sich dabei so sehr erschreckt das sie  nach hinten vom Stuhl gefallen war. „Au~“, murmelte Hikari als sie sich auf dem Boden aufsetzte. Sie rieb sich den Hinterkopf und musterte die andere Beschwörung. „Du bist auch eine Beschwörerin“, stellte sie also fest und rappelte sich wieder auf. Ielena hatte den Hund als Doom vorgestellt und noch etwas ängstlich lächelte sie den Hund an. „Hallo Doom, schön dich kennen zu lernen“, sprach sie nun mit der Beschwörung. Langsam hatte sie sich wieder gefangen. „Du hast mich ja echt vom Hocker gehauen“, lächelte sie. Hikari war nicht gut da drin Witze zu reißen und meistens endeten diese so wie von ihrem Bruder. Nicht gut.

Als Doom erschien erschrack sich Hikari wohl sehr, denn vor Schreck viel sie hin und kuschelte mit dem Boden. Ielena erfreute es zum Teil, denn es war Sinn und Zweck ihrer Beschwörungen, andere Leute zu erschrecken. Andererseits tat es ihr auch fast Leid, dass sich Hikari bei ihrem Sturz wohl weh getan hatte. Erst wollte sie Hikari auch helfen, damit sie wieder auf die Beine kam, doch schneller als gedacht rappelte diese sich wieder auf. "Natürlich bin ich auch eine Beschwörerin und Doom ist nur ein Teil meiner Familie. Du musst wissen, meine Beschwörungen stehen mir näher als die meisten Menschen und das werden sie auch weiterhin tun", quietschte Ielena vor sich hin.
Doom reagierte recht normal auf Hikari, denn als dir junge Frau sich wieder aufgerappelt hatte beschnüffelte er ihre Hand und leckte kurze Zeit später daran, um Hikari zu zeigen, dass er ihr wohlgesonnen war. "Siehst du? Er ist netter als er aussieht, meinte Ielena quietschfidel.

Die andere hatte ganz deutlich zu verstehen gegeben das sie sehr wohl eine Beschwörerin war und so wie sie das aussprach schien sie stolz darauf zu sein. Doch dann sagte sie etwas, das auch Hikari nachvollziehen konnte. Doom stand ihr näher als die meisten Menschen. Es war nicht so das Hikari wenig Freunde hatte, eigentlich war es recht leicht Freundschaft mit ihr zu schließen, doch eine Beschwörung sah man mit ganz anderen Augen, anders als Menschen würden sie nicht einfach so gehen, sie waren irgendwie immer auf deiner Seite und vermutlich würde nur ein anderer Beschwörer so etwas verstehen. „Ja, das sehe ich ähnlich. Sie sind nicht einfach nur irgendwelche beschworenen Wesen, sie gehören zu einem. Und entweder man akzeptiert einen Beschwörer mit seinen Beschwörungen oder man lässt die Finger von beiden.“, antwortete sie und lächelte. Was würde sie nur ohne Pegasus tun? So oft schon stand er ihr zur Seite wenn sie nicht mehr wusste wo hin … So oft, war er da, wenn andere gingen. Doom hatte derweil an ihrer Hand geschnüffelt und sie abgeleckt. Ein wenig kicherte Hikari dabei, denn das kitzelte sie. „Ja, er ist wirklich ein ganz lieber. Wenn man sich auch erst ein wenig an sein äußeres gewöhnen muss.“, gestand sie ganz Ehrlich. Warum auch sollte sie die andere anlügen? Kurz sah sie sich um. Was machte die andere eigentlich hier? „Uhm... Ich habe dich hier noch nie gesehen ...“, versuchte sie also heraus zu finden warum die andere hier war. Suchte sie nach der Hilfe eines Söldners?

"Ja, sie stehen ja auch einem sehr nahe und erleben viele Dinge mit dir, die Beschwörungen, deswegen kann ich es gut verstehen, dass sie mehr sie wie deine Seele sind und nicht wie irgendwelche Bekanntschaften", sagte Ielena aufgeregt und hörte für einen Moment gar nicht mehr auf wie wild mit dem Kopf zu nicken. Beim Fachsimpeln über Beschwörungen ging sie vollkommen im Thema auf und dafür konnte sie sich immer begeistern, umso besser war es für sie, hier Hikari getroffen zu haben, eine Beschwörerin wie sie! "Mich bekommt man auch nur mit meinen Beschwörungen, aber sie sind nicht gerade das, was jeder Mensch kuscheln will... und darauf bin ich stolz!", meinte Ielena und grinste breit, da sie wusste, dass ihre Beschwörungen auf die Meisten ziemlich abschreckend wirkte... Doom gehörte da noch zu der harmlosen Sorte. Aber scheinbar konnte sich Hikari doch mit ihm recht... anfreunden, dass war gut. Es war irgendwie auch eine Art Test gewesen, ob Hikari auf Ielenas Art von Beschwörungen klar kam. "Ja gewöhnen muss man sich an alle meine Lieblinge, jeder von ihnen ist auf ihre Art und Weise, ganz speziell", sagte Ielena hyperaktiv und zappelte dabei ganz aufgeregt, noch nie zuvor konnte sie mit einer anderen Beschwörerin wie sie so offen reden, vor allem war es dann noch eine Beschwörerin, die eine ähnliche Beziehung zu ihren Freunden hatte, wie Ielena! Hikari fragte sich auch, warum sie Ielena hier noch nie gesehen hatte. "Nun, ganz einfach, ich bin erst seit kurzem eine Söldnerin. Aber meine Freundin, die ist schon lange dabei! Du hast sicherlich schon von ihr gehört, sie ist so klug, so hübsch und so stark!", meinte Ielena freudig quietschend.

Die andere hatte so oft mit dem Kopf genickt, als sie ihr zustimmte, das Hikari fast schon fürchtete das Ielena ihr Gehirn viel zu sehr durchschütteln würde oder aber das ihr gleich der Kopf abfallen würde. Unrealistisch fand sie das nicht, immerhin hatte sie bereits die erste Beschwörung der anderen kennen gelernt und die war auch irgendwie ein wenig gruselig. Hikari war sich sicher das die anderen Bechwörungen da keine Ausnahme waren und so hielt sie es auch für möglich das Ielena einen Trick besitzen könnte um ihr angst zu machen, das sie ihren Kopf verlieren könnte. Glücklicherweise behielt die schwarzhaarige aber ihren Kopf dort wo er hin gehörte und vielleicht hatte ihr eigener Kopf diesbezüglich auch nur ein wenig übertrieben. Weiterhin erklärte Ielena das man sie auch nur zusammen mit ihren Beschwörungen bekam und das sie stolz sei das ihre Beschwörungen nicht sonderlich zum kuscheln geeignet aussahen. Das konnte sie sich gut vorstellen. Sie nickte als die andere meinte das man sich an ihre Beschwörungen gewöhnen musste, soweit Hikari das beurteilen konnte stimmte sie zu. Sie würde gerne wissen wie die anderen Beschwörungen von Ielena aussahen, allerdings war sie sich selbst nicht sicher ob sie schon bereit dazu wäre um diese kennen zu lernen. Ihr Blick wandte sich kurz an Pegasus, welcher das ganze Schauspiel recht ruhig betrachtete. Nach anfänglichen zweifeln woher Ielena etwas von Beschwörungen zu wissen schien, hatte er sich offensichtlich damit abgefunden das die beiden eine Verbindung zueinander hatten. Auch wenn Ielena ein wenig seltsam auf ihn wirkte, so ging er nicht davon aus das für Hikari eine Gefahr bestand. Ganz im gegenteil, vielleicht würde diese aufgedrehte Art von Ielena helfen können damit Hikari auch mal ein wenig aus sich heraus kam.
Das Mädchen hörte sich die Begründung an, weswegen sie die andere noch nicht gesehen hatte, als sie erklärte das sie noch nicht lange Söldnerin sei. "Wer ist denn deine Freundin?", erkundigte sich Hikari, da sie mit der Beschreibung nicht sonderlich viel anfangen konnte. Zugegeben, sonderlich viele Söldner kannte sie selbst auch nicht, dafür war sie viel zu oft unterwegs. Bei dem ganzen Gerede würde Ielena bestimmt der Mund bald austrocknen, weswegen Hikari auf die Bar deutete. "Wollen wir vielleicht nebenbei einen Schluck trinken?", fragte sie also, nicht daran denkend das es irgendwie so klang als wollte sie Alkohol trinken. Gewiss wollte sie das nicht, denn man konnte auch normale Getränke dort bekommen, aber für den ein oder anderen würde es wohl eher wie eine Einladung zum betrinken klingen.

Hikari nickte meist nur und wirkte auch sonst sehr still, vielleicht sogar schüchtern oder verschlossen auf Ielena. Was war nur mit dem Mädchen? Das Leben war so voller schöner Dinge, da MUSSTE man es doch einfach genießen! Plötzlich ging Ielena einen Schritt auf Hikari zu und packte sie sanft bei den Wangen. Sie zog die Mundwinkel von Hikari leicht nach oben, sodass diese nun gezwungen war zu Lächeln, dabei achtete Ielena darauf, der anderen nicht weh zu tun. "Lächle doch mal! Oder lach am besten richtig! So richtig!" Ielena grinste breit, von einer Wange bis zur anderen, direkt in Hikaris Gesicht: "Und sei doch nicht so still und verschlossen, damit versaust du dir nur dein Leben! Wenn du immer nur wie eine Zitrone drein schaust, wirst du vielleicht noch irgendwann ganz gelb!"
Kurz darauf, nachdem Ielena wieder von Hikari abgelassen hatte, fragte Hikari, wer die Freundin von Ielena war. "Die stärkste Magierin von Shining Falcon natürlich! Sie heißt Sice Williams. Sie ist so wunderschön und klug und stark, man MUSS von ihr gehört haben! Sie hat silberne Haare und ist immer supertoll gekleidet und sie ist so schön und stark und klug! Hab ich schon erwähnt, wie schön, stark und klug Sice ist? Sie kann superstarke Requip-Magie, mit Waffen und Rüstungen und BÄM", brach Ielena in einer regelrechten Fontäne aus Lobeshymnen zu ihrer Freundin Sice aus. Zwar konnte Ielena noch Ewigkeiten ohne Trinken so weiter Reden, jedoch ging sie auf die Einladung von Hikari ein, da sie gerne...
"Ich hätte schon gerne eine Glas Limonade", beantwortete sie nun die Frage von Hikari, ob sie etwas gemeinsam Trinken wollten, an Alkohol dachte sie dabei nicht einmal, dass war nicht Ielenas Stil.

Die andere Beschwörerin war auf sie zugekommen und hatte ihre Mundwinkel nach oben gezogen. Es tat nicht sonderlich weh, aber es war Hikari dennoch unangenehm. Ielena meinte das sie mal lächeln sollte oder so richtig lachen! Wirkte die braunhaarige so negativ auf ihre Mitmenschen? Das gab ihr wirklich zu denken … Eigentlich war sie doch gar nicht so mega negativ eingestellt. Nur etwas schüchtern, aber das musste doch nichts schlimmes sein, oder? Weiterhin meinte die andere Beschwörerin das sie nicht so still und verschlossen sein sollte und nicht so wie eine Zitrone schauen sollte, da sie wohl möglich sonst noch ganz gelb werden könnte. Aber Hikari konnte doch nicht so einfach etwas an ihrem Charakter ändern, sie war nun mal nicht so hyperaktiv wie Ielena. „Uhm, ich … ich bin nun mal so“, versuchte sie sich zu rechtfertigen. Glücklicherweise wurde relativ schnell das Thema gewechselt und Ielena erzählte ihr von Sice, welche wohl wunderschön, klug und stark sei. Und wunderschön und klug und stark. Achja und klug und stark. Und laut der anderen Beschwörerin sollte man von ihr gehört haben. „Wow, sie scheint wirklich etwas besonderes zu sein.“, merkte Hikari an und schien begeistert zu sein. Wie diese Sice wohl so war? Ob sie nett war? „Meinst du ich könnte sie auch mal kennen lernen?“, wollte Hikari vorsichtig wissen. Immerhin wusste sie nicht ob Ielena etwas dagegen haben würde. Die andere meinte das sie gerne ein Glas Limonade haben würde und die braunhaarige nickte, ging zur Bar und bestellte ein Glas Limonade für Ielena und Mangosaft für sich. „Mit oder ohne Eiswürfel?“, wollte sie von Ielena wissen, ob sie ein paar Eiswürfel in ihrer Limonade haben wollte.

Hikari wirkte immer noch ziemlich steif und irgendwie zerbrechlich auf Ielena. Wie konnte man nur so ein ruhiges Leben führen? Für Ielena wäre das irgendwie... vollkommen trostlos und langweilig. "Du bist ja auch nett und so", antwortete Ielena nachdenklich. "Aber ab und zu Mal ein wenig fröhlicher zu sein, schadet gewiss auch dir nicht", stellte sie nach ihrer nachdenklichen Phase fest. "Ich kann dich auch gut leiden, selbst wenn ich dich noch nicht so gut kenne und selbst wenn du so bist, wie du bist... aber Lächeln tut gut und ist gesund", meinte Ielena nun und war der Meinung, irgendwann mal gelesen zu haben, das Lachen gesund war.
Als Ielena dann von Sice erzählt hatte, meinte Hikari, dass diese wohl etwas ganz Besonderes war und sie fragte, ob sie Sice auch mal kennen lernen durfte. "Ja, natürlich ist meine Sicey etwas ganz Besonderes und natürlich darfst du sie kennen lernen, jeder sollte Sice kennen!", sagte Ielena fest davon überzeugt. "Außerdem warte ich ja aktuell eh hier auf sie, Sice wird vermutlich bald hier auch auftauchen, weshalb du sie dann vermutlich auch kennen lernen wirst, denke ich", sprudelten die Worte aus Ielena weiterhin hervor. "Und ich hätte lieber Limonade mit Eiswürfel", ging Ielena nun auf Hikaris Frage ein.
Dann starrte Ielena eine ganze Weile Hikari schweigend an und dann kam sie zu einer Entscheidung. "Ich glaube du bist jetzt mein Beschwörer-Rivale", stellte Ielena fest, ohne auf ein Einverständnis von Hikari zu warten. "Ich meine, so eine freundschaftliche Rivalität. Sodass man immer etwas anstrebt und ein Ziel vor Augen hat. Außerdem wirken unsere Magien recht gegensätzlich... deine Magie ist so hell und meine eher düster... da finde ich, dass das passt. Also Hikari, hiermit ernenne ich dich zu meiner freundschaftlichen Rivalin." Ielenas Tonfall war dabei so bestimmend, sie erwartete einfach kein Nein und würde vermutlich auch keins akzeptieren.

Es war relativ sichtlich das die beiden Beschwörerinnen komplett unterschiedlich waren. So meinte Ielena das die braunhaarige zwar nett sei und so, aber ihr auch ein Lächeln sicher gut tun würde. Außerdem sei ein Lachen gesund und so blöd das klingen mochte, Hikari glaubte damit hatte die andere recht. Vielleicht sollte sie einfach mal darüber nachdenken wie sie ihren Alltag fröhlicher gestalten konnte. Es war nicht so das sie ein Trauerkloß war, aber allein das sie so einen Eindruck vermittelte, war ihr nicht ganz so recht. Das Thema wechselte zu Sice und scheinbar war Ielena mehr als überzeugt von dieser, ihrer Meinung nach sollte jeder Sice kennen lernen. Wie konnte man eine Person so sehr hypen? Das Mädchen war wirklich irgendwie ein wenig komisch, doch das bedeutete nicht das Hikari sie deswegen weniger mochte. Sie hatte erklärt das sie hier auf Sice wartete, weswegen Hikari die andere wohl auch bald kennen lernen würde. „Oh sehr gut, dann müssen wir also nur warten“, sprach sie eher zu sich selbst als wie zu Ielena, denn sie hatte das offensichtliche ausgesprochen. Sonst tat so etwas eher ihr älterer Bruder, aber scheinbar war das ein wenig abgefärbt. Die braunhaarige wandte sich an den Mann hinter der Bar und hatte ihm übermittelt das in die Limonade ein paar Eiswürfel hinein sollten. Sie drehte sich wieder zu Ielena, welche sie anstarrte. Unsicher hatte Hikari diesen Blick erwidert und versuchte aus dem Gesicht der anderen zu lesen warum diese sie so anstarrte.  Dann, ganz plötzlich, meinte sie das Hikari nun ihre Beschwörer-Rivalin sein sollte. Moment mal – was?! Ohne das Hikari eine Antwort aussprechen konnte, begann Ielena sich zu erklären und meinte das sie an eine Freundschaftliche Rivalität dachte. Das man immer ein Ziel vor Augen haben würde und so auch einen Ansporn um stärker zu werden. Nun, eigentlich war der Gedanke nicht schlecht und Hikari hatte zwar nicht direkt das Ziel stärker zu werden, aber sie wollte sich weiter entwickeln und dabei konnte es sicherlich helfen wenn man so einen Ansporn hatte. Denn dadurch das man stärker wurde, würde man sich oftmals auch weiter entwickeln. Zwei Fliegen mit einer Klappe, perfekt! „Ja, du hast recht. Unsere Magien sind recht gegenteilig … und wir scheinen das auch zu sein.“, stimmte sie zu und schüchtern lächelte sie. „Eine freundschaftliche Rivalität kann uns beiden von nutzen sein, also warum nicht“, sprach sie weiter und nahm dann die Getränke von dem Mann hinter der Bar an um die Limonade an Ielena weiter zu geben. „Ich finde nur, damit das ganze auch wirklich Früchte tragen kann, sollten wir uns noch ein wenig mehr kennen lernen. Wo kommst du zum Beispiel her? Hast du Geschwister?“, wollte sie nun wissen. Langsam schien sie etwas offener zu werden und zeigte ihr Interesse an der anderen Beschwörerin, die nun ihre freundschaftliche Rivalin war.

"Jaha~", meinte Ielena fröhlich und trällerte dabei, "wir müssen nur warten, ich weiß nur noch nicht wie lange es dauern wird, bis Sice hier auftaucht." Nun bestellte Hikari etwas zu Trinken und das Gespräch ging weiter, Ielena freute sich auf ihre Limonade mit Eiswürfeln, so ganz nebenher.
Selbst wenn Hikari nicht mit einverstanden gewesen wäre, für Ielena hätte die Rivalität fest gestanden und Hikari sah ein, dass beide Beschwörerinnen recht gegenteilige Magien hatten und sich auch voneinander unterschieden. "Aber ich mag dich trotzdem irgendwie, selbst wenn wir so unterschiedlich erscheinen", sagte Ielena dazu, weil sie es los werden wollte, dass sie Hikari irgendwie mochte, wenn das doch auch recht seltsam erschien.
Und Hikari hatte am Ende doch nichts dagegen, sie war sogar der Meinung, dass ihr eine freundschaftliche Rivalität ihr nutzen konnte, genau so wie Ielena... nun sie hätte es nicht vorgeschlagen, wenn sie darin keinen Nutzen sah... naja, doch eigentlich hätte sie es vorgeschlagen, einfach weil es ihr plötzlich in den Sinn kam, eine Rivalin zu wollen und Hikari sich so anbot.
"Kennen lernen klingt gut... Woher ich komme, weiß ich gar nicht so genau und Geschwister habe ich keine... meine Mutter ist schon lange tot und ich glaube, mein Vater auch...", sagte Ielena so, als würde es ihr nichts ausmachen, so darüber zu reden. Aber kennen lernen wollte sie die andere Frau schon. Sie nahm nun ihre Limonade entgegen und nippte daran. "Also wo kommst du her? Hast du Eltern oder Geschwister?", stellte Ielena nun Gegenfragen.

Scheinbar wusste die andere nicht wie lange es dauern würde bis ihre Freundin Sice hier auftauchte. Für Hikari war das in Ordnung, denn sie hatte heute noch nichts weiter vor und konnte entsprechend warten. Solange würde sie die Zeit einfach nutzen und sich mit Ielena beschäftigen um diese besser kennen zu lernen. Und so entstand also auch eine freundschaftliche Rivalität zwischen den beiden Beschwörerin, die so unterschiedlich waren. „Das kann ich nur zurück geben. Ich denke, gerade weil wir so unterschiedlich sind könnten wir uns auch gut ergänzen.“, teilte sie auch ihre Gedanken mit. Zu mindestens einen kleinen Teil davon, denn viel passierte auch immer nebenher in ihrem Kopf. Das meiste traute sie sich jedoch gar nicht aus zu sprechen. Hikari hatte immer mal wieder ein Schluck von ihrem Getränk genommen, als sich das Gespräch fortsetzte. Ielena erzählte das sie gar nicht so genau wusste wo sie her kam und keine Geschwister hatte. Ihre Mutter war schon verstorben und bei ihrem Vater schien sie sich nicht sicher zu sein. Die braunhaarige überlegte ob sie ihr Mitleid ausdrücken sollte, denn im normalfall tat man so etwas doch wenn jemand erzählte das die eigene Familie nicht mehr lebte, oder? Allerdings war sich Hikari bei Ielena überhaupt nicht sicher ob das jetzt angemessen war, weswegen sie es letztendlich einfach nicht aussprach. Deswegen antwortete sie lieber nur auf die Frage, die ihr gestellt wurde. „Ich bin in einem kleinen Dorf geboren und aufgewachsen, bis zu meinem 7. Lebensjahr. Danach sind wir umgezogen. Meine Eltern leben beide noch und ich habe einen älteren Bruder, der … der einige Zeit verschwunden war.“, erzählte sie ein wenig von sich. Kurz dachte sie darüber nach ob sie weiter auf das Thema eingehen wollte und entschloss sich dafür. „Dadurch das mein Bruder damals spurlos verschwand kam ich hier her zu Shining Falcon und wurde eine Söldnerin. Ich dachte mir das ich so sicherlich viel herum kommen würde und so die Chancen besser stehen das ich meinen Bruder finden könnte.“, erklärte sie und nippte kurz an ihrem Getränk. „Gehörst du eigentlich auch zu Shining Falcon?“, erkundigte sie sich nun danach ob Ielena auch eine Söldnerin war oder ob sie nur hier war um auf Sice zu warten.

Ielena nickte Hikaru zu und lächelte fröhlich, als sie zustimmte: "Ja, auf eine ergänzende, freundschaftliche Rivalität und warte es nur ab, ich bekomme dich schon dazu, dass du mehr im Leben zum Lächeln hast, das verspreche ich dir", sagte Ielena verheißungsvoll und auf ihr Worte konnte man zählen, dass sagte sie nicht einfach so daher... sie würde sich da schon etwas einfallen lassen. Sie hatte ja selbst nicht so viel im Leben erzählte, dass man jetzt sagen könnte, dass sie allen Grund zum Lachen hatte, jedoch konnte sie ein durchaus fröhliches Leben führen, so kaputt sie in ihrem Inneren auch sein mochte.
Hikari erzählte nun, dass sie in einem kleinen Dorf aufgewachsen war, bis sie sieben Jahre alt war. Ihr Bruder war eine Zeit verschollen gewesen und ihre Eltern lebten beide noch. Dadurch das ihr Bruder verschollen war, hatte sich Hikari auch den unabhängigen Söldnern angeschlossen, da sie so viel besser nach ihrem Bruder suchen konnte, da sie so viel herum kam. "Ja ich gehöre auch zu Shining Falcon, bin aber noch nicht lange bei den Söldnern... vorher war ich bei der Gilde Graceful Tiger, doch diese haben nicht ganz das Vertreten, was zu mir passt, meiner Meinung nach. Außerdem wollte ich bei Sice in der Nähe sein, außer sie habe ich sonst nicht wirklich jemand in meinem Leben... aber anderes Thema, was magst du so und was magst du nicht?", meinte Ielena weiterhin fröhlich und sie kicherte, während sie sich ihrem Getränk widmete.

Abwarten sollte sie, dann würde Ielena ihr schon zeigen das sie in ihrem Leben mehr zu lächeln haben sollte. Das versprach die schwarzhaarige ihr. Und Hikari war gespannt wie sie das anstellen wollte. Immerhin konnte man nicht an einem Tag einfach so die Meinung anderer Leute verändert, oder etwa doch? Bei Ielena sollte man sich da scheinbar nicht ganz so sicher sein. Nachdem Hikari erzählt hatte woher sie kam und warum sie Söldnerin wurde, erwiderte Ielena das sie ebenfalls eine Söldnerin von Shining Falcon sei. Auch wenn man Shining Falcon nicht mit anderen Gilden vergleichen konnte, so fühlte es sich für Hikari gut an eine solche Gemeinsamkeit auf zu weisen. Andere Gilden würden dann vermutlich direkt füreinander einstehen, doch hier war das anders. In Shining Falcon stand man wohl eher für sich ein wenn man auch befreundet war, ansonsten war es den meisten relativ egal was mit den anderen war. Und wenn Hikari ehrlich war, dann fand sie das gut so. Denn manche Söldner taten alles für ihr Geld. Für solche Magier wollte sie gar nicht erst einstehen. Die braunhaarige hatte Ielena aufmerksam zugehört, als diese erzählte das sie zuvor zu Graceful Tiger gehört hatte, diese jedoch haben nicht das selbe vertreten wie Ielena selbst und Hikari fragte sich was Ielena denn vertrat? Desweiteren hatte die andere erzählt das sie näher bei Sice sein wollte, weil sie sonst niemand hatte. War der hype um ihre Freundin deswegen so groß? „Was vertrittst du denn, wenn ich nachfragen darf?“, wollte Hikari wissen ehe Ielena das Thema darauf wechselte was sie mochte und was nicht. Hikari hatte gerade einen Schluck von ihrem Getränk genommen, bevor sie antwortete: „Ich mag alle Arten von Blumen so ziemlich und schaue mir diese gerne an oder informiere mich über diese. Außerdem fotografiere ich für mein Leben gerne. Es gibt so viele wunderschöne Motive auf unserer Welt … und ich möchte sie alle für die Ewigkeit fest halten!“, erklärte sie zunächst die Dinge die sie mochte. „Hingegen mag ich unfreundliche Menschen nicht, die zusätzlich noch brutal wirken oder andere einschüchtern müssen um ihre Macht zu beweisen. Oder wenn man mir eine Meinung auftischen will, die meiner eigenen nicht entspricht.“, kam sie danach auch dazu welche Dinge sie nicht mochte. „Aber was ist mit dir? Was magst du und was nicht?“, schmiss Hikari – als Metapher gesehen – den Ball zurück zu Ielena.

Ielena war höchst erfreut, das sie sich mit Hikari halbwegs gut verstand... andere Menschen kennen zu lernen fand sie immer interessant und so grinste sie, während sie Hikari genauer musterte. Die andere Beschwörerin hatte braune Haare und aus irgendeinem Grund fielen Ielena plötzlich dazu Eichhörnchen ein, weshalb sie jetzt zu Hikari aus heiterem Himmel sagte: "Ich mag Eichhörnchen", dabei verzog sie keine Mine, sah einfach weiter grinsend drein, als wäre nichts passiert und ging dann wieder auf das vorherige Gespräch ein.
"Was ich vertrete, fragst du?", fragte Ielena noch mal zum Verständnis nach und kicherte, da sie einen Augenblick mit den Augen rollte und so tat, als würde sie darüber nach denken, wenngleich sie die Antwort längst kannte. "Ich mag es nicht, dass die Gilden alle untereinander ihre Rivalitäten ausleben müssen, ich lebe gerne in Freiheit und mach mein eigenes Ding. Ich muss nicht in Angst leben, nur weil eine Gilde sich mit einer anderen verfeindet hat... so etwas brauch ich nicht und das war auch der genaue Grund, warum ich Shining Falcon beigetreten bin", war Ielenas genaue Antwort.
Dann erzählte Hikari davon, was sie mochte und was nicht... Ielena hörte genau zu und strich durch ihre langen Haare. "Blumen sind hübsch, Sice kann Blumen herbei zaubern, um genau zu sein Rosen... und Fotografieren... damit kenne ich mich gar nicht aus, was ist das?" Dann machte sie einen kleine Pause und stellte fest: "Böse Menschen sind böse!", sie legte viel Ausdruck in ihre Stimme, um diese Aussage von sich zu unterstreichen.
Hikari hingegen hatte ja noch gefragt, was Ielena auch mochte und was nicht... "Ich mag Albträume und meine Beschwörungen... allgemein was mit Beschwörungen zusammen hängt. Außerdem habe ich gelernt, dass es mir Spaß macht anderen Menschen zu helfen. Was ich nicht mag... zu viel Neugierde oder wenn man mir meine Spiele kaputt macht. Hab ich schon erwähnt das ich Sice mag?" Mit diesen Worte starrte Ielena nun Hikari an und nippte an ihrem Glas, dann wandte sie ihren Blick ab und sah sich suchend im Raum um, Sice schien noch nicht da zu sein, also konnte sie noch weiter reden... "Was hältst du von Eichhörnchen, Hikari?"

Wie die andere Beschwörerin jetzt plötzlich auf Eichhörnchen kam verstand Hikari nicht wirklich und das konnte man auch ziemlich gut anhand ihres Gesichtsausdruckes erkennen. Allerdings schien es bei Ielena fast schon normal zu sein das diese von Kuchen backen auf Arschbacken kam, also versuchte Hikari sich nicht weiter irgendwelche Gedanken drum zu machen. Auf die Verständnisfrage was Ielena vertrat nickte die Brünette und beobachtete dann wie die andere scheinbar darüber nachdachte. Hikari konnte sich nicht vorstellen das sie es nicht wusste, aber sie vermutete das Ielena darüber nachdachte wie sie das am besten in Worte verpackte. So wartete Hikari geduldig und sperrte ihre Lauscher auf als die schwarzhaarige begann zu reden. “Ah, ja das kann ich gut nachvollziehen. Ich finde so an sich sind Gilden zwar eine gute Sache, aber ich verstehe nicht so recht warum man sich in diese Gildenkonflikte mit hinein ziehen lassen sollte. Ich meine, wenn man mit jemanden Streit hat oder jemanden nicht mag, warum macht man das nicht unter sich aus? Warum muss man eine ganze Gilde mit hinein ziehen?”, antwortete Hikari und dachte ein wenig über das Thema nach. Es gab in vielen Gilden Mitglieder die vermutlich erst nach so einem Streit geboren worden sind und wenn diese dann der Gilde beitreten, dann würden sie in Dinge mit hinein gezogen werden, die für sie selbst doch eigentlich gar nicht relevant waren. Oder täuschte sie sich da? Doch als Ielena erzählte das Sice Blumen - um genauer zu sein Rosen - herbei zaubern konnte, formte sich ein Lächeln auf ihren Lippen. So eine Magie musste wirklich schön sein! “Fotografie ist … nunja, wenn du Moment-Aufnahmen von einer Sache oder einer Situation machst. Mithilfe von Magie oder etwas Technik kann man das dann auf Papier bringen und sich an die Wand hängen. Oder in ein Fotoalbum kleben.”, erklärte sie was Fotografie war. Ob Ielena so etwas auch interessant finden würde? “Böse Menschen … sind böse?!”, wiederholte Hikari fragend. Sicherlich hatte Ielena damit recht, aber was wollte sie ihr damit jetzt sagen? Ganz davon abgesehen das der Satz irgendwie sinnfrei war. “Ja, du hast bereits erwähnt das du Sice magst und ich freue mich schon, wenn ich sie kennen lernen darf.”, gab Hikari zurück und nippte kurz an ihrem Getränk. Ielena musste Sice wirklich sehr gern haben. “Was für Spiele spielst du denn gerne und wie machen andere Menschen dir diese kaputt?”, versuchte sie das Thema etwas zu vertiefen, vielleicht sogar in der Hoffnung die andere Beschwörerin zu mindestens ein bisschen besser verstehen zu können. “Eichhörnchen? Nun ja, ich weiß ja nicht wie du darauf kommst, aber ich denke sie sind ganz niedliche Tiere. Ehrlich gesagt habe ich mich noch nie so intensiv mit Eichhörnchen beschäftigt...”, gestand Hikari und tippte sich nach ihren Worten mit einem Finger gegen die Lippen. Was sollte sie schon groß von Eichhörnchen halten? Waren das für Ielena vielleicht besondere Tiere?

Hikari verstand scheinbar, was Ielena meinte und sie nickte verständnisvoll, als Hikari sprach. "Ja, genau das was ich meine... deswegen war Shining Falcon eine gute Entscheidung. Man hat zwar nicht den immensen Zusammenhalt von Gilden, aber das hält uns ja nicht davon ab, Gruppenintern Freundschaften zu schließen, oder? So würde ich doch auch gerne deine Freundin sein, was hälst du davon?", fing Ielena schon wieder ein ganz anderes Thema an.
Dann versuchte Ielena zu verstehen, was Hikari über Fotografie erklärte... und sie verstand es nicht wirklich... Hikari ertzählte zwar, dass es eine Moment-Aufnahme war von einer Sache oder eine Situation und das mit Magie oder Technik und dann konnte man es an die Wand hängen oder auf Papier kleben oder so ähnlich... In Ielenas Gesicht stand ein großes Fragezeichen. "Hä?", machte sie und rieb sich eine Wange, weil sie nach dachte, um die Worte von Hikari zu verstehen. "Ist das wie Malen? Nur ohne Malen? So habe ich das jetzt verstanden...", versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen, war aber noch sichtlich verwirrt.
"Ja böse Menschen machen für gewöhnlich böse Dinge, nicht immer aber oft", versuchte Ielena auf Hikaris Frage einzugehen und sie überlegte kurz, was sie genau damit meinte... irgendwie verstand sie selbst nicht mehr, was sie damit gemeint hatte. "Weißt du ich bin gruhuhuselig~ Manchmal zumindest und das finde ich lustig. Dann versuche ich Leute zu erschrecken und wenn das nicht klappt, dann ist das doof und Leute haben mir mein Spiel kaputt gemacht", sagte Ielena und kicherte, als sie nun weiter die Fragen von Hikari beantwortete. "Eichhörnchen sind niedlich und sie sind so gefärbt wie deine Haare... finde ich jedenfalls", führte sie ihre Gednakengänge laut zu Ende. "Eichhorn-ari."

Der Tag hatte ja schon einmal super angefangen. Nicht nur, dass sie ein wenig verschlafen hatte, was anhand der Anstrengungen der letzten Zeit jedoch nicht allzu sehr verblüffte, sie war dann auch noch ein wenig verplant gewesen, als sie sich fertig machte. Nicht nur, dass alles noch ein wenig länger dauerte als sonst, nein, es brachte sie auch noch in eine äußerst unangenehme Situation.
Sie war aufgesprungen und sofort ins Bad gestürmt, um sich zu duschen, wobei sie dann vergessen hatte, ein Handtuch mitzunehmen. An sich ja nichts schlimmes, da sie ja alleine wohnte. Schnell huschte sie los in das Hauptzimmer ihrer kleinen Unterkunft, um sich eines aus dem Schrank zu schnappen und sich fertig zu machen, da geschah etwas, worauf sie eindeutig hätte verzichten können.
Denn während sie mitten im Raum stand, nachdem sie sich größtenteils, jedoch in Eile, abgetrocknet hatte, hörte sie auf einmal einen lang gezogenen Pfiff vom offen stehenden Fenster hinter ihr. Da sie das Handtuch einen Augenblick zuvor in ihrer Hektik achtlos zur Seite geworfen hatte, stand sie nun also da, ohne jegliche Bedeckung ihres Körpers.
Ein wenig erstarrt blickte sie über die Schulter zum Fenster, darauf bedacht auf keinen Fall mehr als die Rückseite ihres Körpers zu zeigen ... und sah einen Kerl in einer geflügelten Rüstung vor dem Fenster in der Luft hängen und gaffen. Sie kannte den Kerl, er war einer der Söldner hier, welcher sich früher mit ihr kleinere Balgereien darum geliefert hatte, wer besser mit Requip umgehen konnte. Scheinbar hatte seine Angewohnheit, immer mit seiner geflügelten Rüstung zu seinen Aufträgen zu fliegen, ihm dieses mal einen kleinen Bonus beschert.
Er war jedoch so dumm, es so lange auskosten zu wollen, wie möglich.
Erst als Sice aufleuchete und ihre typische, ärmellose Kampfuniform an ihr erschien, realisierte er, dass er einen Fehler gemacht hatte, so lange zu verharren. Doch nun war es zu Spät. Sice wirbelte herum und stürmte mit einem mörderischen Blick in Richtung Fenster.
"Ich hoffe du hast dich satt gesehen !!!", donnerte sie in voller Lautstärke, so dass man es vermutlich in der gesamten Straße vor der Kneipe, und vermutlich auch noch ein paar Straßen mehr, hören konnte. Dann sprang sie einfach vom Boden ab, trat dem Kerl mit voller Wucht ins Gesicht und brachte ihn damit zum Absturz, während sie selbst aus dem Fenster hinterher fiel. Während er jedoch mit einem schmerzhaften Krachen auf dem Steinboden direkt vor der offenen Tür der Kneipe aufkam, landete die Silberhaarige mit beiden Beinen auf ihm, so dass ihm jegliche Luft aus den Lungen gepresst wurde. Nachdem sie schließlich von ihm herunter hüpfte, sich umdrehte und noch einmal in seine Rippen trat, rollte er sich zur Seite und wimmerte zwischen dem gelegentlichen husten durch die Schmerzen.
"Verdammter Spanner ! Lass dir das eine Lehre sein !", brüllte sie den am Boden liegenden noch an, ehe sie ein Haargummi aus ihrer Pocket Dimension rief und ihre bis eben offenen Haare zu ihrer typischen Frisur hoch stylte.
Nach diesem kleinen, beim vollständigen wach werden sehr hilfreichen, Zwischenfall marschierte Sice dann durch eine kleine Traube an Schaulustigen, wobei alle in ihrem Weg erst einmal zur Seite wichen. Das von gerade eben war immerhin nicht unbedingt unauffällig gewesen. Und die Leute hier wussten, dass Sice mit schlechter Laune äußerst unangenehm sein konnte.
Ihre Miene hellte sich jedoch augenblicklich wieder ein wenig auf, als sie Ielena erblickte. Doch nicht nur das, Doom war auch da und es schien so als würde die Beschwörerin sich mit einem anderen Mädchen unterhalten, welches wiederum von einem gehörnten Pegasus begleitet wurde, so wie es aussah.
Nun, das sah doch zumindest mal nach einer interessanten Gesprächspartnerin aus.
Und so eilte die Silberhaarige sofort zu ihrer besten Freundin hin und grüßte schon, bevor sie stehen blieb.
"Heya ! Entschuldige die Verspätung, ich war noch ein wenig durch den Wind. Und dann gab es ja auch noch den da drüben ...", gab sie von sich, während sie kurz zu dem noch immer am Boden liegenden Kerl deutete, der sich im Dreck der Straße hin und her wand, während er mitleid erregend vor sich hin wimmerte ... zumindest mitleid erregend für andere Leute, Sice hätte am liebsten noch einmal zugetreten.
Dann strich sie über Dooms Seite und klopfte kurz auf seinen muskulösen Rücken.
"Und auch schön dich zu sehen.", sprach sie kurz zu ihm, ehe sie dazu überging ihn am Kopf zu kraulen und nun endlich zu dem ihr noch unbekannten Mädchen zu schauen. Ihre Worte gingen jedoch an Ielena.
"Und wen haben wir hier ? Eine neue Freundin von dir ? Oder einfach nur ein Opfer deiner typischen Späßchen ?"