Das Zimmer von Akaya kann man nicht als Auffällig bezeichnen, noch weniger spiegelt die Einrichtung die Persönlichkeit des Magiers wieder. Wäre dem der Fall, könnte man ihn als karg und gewöhnlich bezeichnen. Wenn man das Zimmer betritt merkt man erstmals, dass er einen großen Wert auf Ordnung legt. Ob man dann soweit gehen kann und es als Zwanghaft bezeichnen kann, muss man für sich selbst entscheiden. Jedenfalls wird das Bett meist gemacht und auch liegt kein Kleidungsstück oder Müll einfach irgendwo rum. Zu seinem kargen Inventar welches man durchaus als Unpersönlich bezeichnen kann ist ein Einzelbett, dessen Fußende sich unter einem Fenster befindet. Rechts vom Eingang aus gesehen, sieht man den Kleiderschrank des jungen Mannes welcher eine beachtliche Größe aufzuweisen hat, dafür, dass er für eine Person gedacht ist. Gefüllt ist dieser mit allerhand Kleidungsstücken. Natürlich alle zusammengelegt und minuziös geordnet. Direkt links neben der Eingangstür findet man ein Regal welches jedoch eben sowenig Literatur aufwies, wie das Zimmer an persönlichen Gegenstände. Dem Schrank gegenüberliegend, auf der anderen Seite des Raumes steht sein Schreibtisch mit einem eleganten Drehstuhl, welcher ziemlich bequem wirkt. Wenn man den Raum mit einem Maßband durchmessen würde, kommt man exakt auf 15m². Die Tatsache, dass das Zimmer kein Fenster besitzt könnte man als deprimierend bezeichnen, doch hat zeigte Akaya noch keine Anzeichen einer schleichenden Depression.
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Das Team bestehend aus Yuuhei und Akaya waren mit ihrem Auftrag fertig, sie haben nur knapp Zwei Stunden gebraucht um den Slendermen zur Besinnung zu bringen. In dieser Zeit hat sich aus der Konstellation des Teams ein Zukunftspotential entwickelt. Akaya konnte sich durchaus vorstellen, ein weiteres Mal einen Auftrag auszuführen. Doch erst mal brauchte er mindestens einen Tag Ruhe, was nicht letztlich an der schleichenden Auswirkung des Giftes lag, welches der Slendermen durch seinen Zauber in seine Blutbahn befördern konnte. Trotz des Schmerzmittel/Gegengift Hybriden welches das Model für ihn gestohlen hat, half nur um die Symptome auszuhalten. Doch im Endeffekt quälte sich das Gift weiterhin durch den Körper, er dachte mit dem Ausschalten des Slendermen hatte sich das erledigt und er könne sich nun entspannen. Doch allmählich ist die Wirkung des Giftes auch zu spüren, demnach half der Schmerzmittel Hybrid nicht wirklich. Die Körpertemperatur stieg langsam an und löste so eine Art Fieber bei ihm aus. Langsam begann er auch unkontrolliert zu schwitzen, was in einem geringfügigem Schwächeanfall gipfelte. Er taumelte nur schwach zur Seite, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Er entschied sich größtenteils zu entkleiden um die Hitze nicht so stark spüren zu müssen. Als erstes wurde der mit Blut und Dreck besudelte Mantel, welcher in einem eleganten Beige getaucht war und nunmehr einen Schatten seiner selbst darstellte ausgezogen und schlicht auf dem Boden fallen gelassen. Anschließend trat er sich selbst in die Hacken um die Turnschuhe etwas umständlicher von seinen Füßen zu lösen, nach einem kurzen hin und her und einem geschickt entgangenem Taumeln später wurden die Turnschuhe dann gegen den Bettkasten geschleudert, was weniger eindrucksvoll aussah als es sich anhörte. Dann griff er nach dem Bund seiner Hose, aber nicht um diese Auszuziehen sondern um sich das lang ärmlige Shirt über den Kopf zu ziehen, welches aufgrund des Schweißes und der Tatsache, dass es recht eng anlag auch an seiner Haut klebte. Mit einem kurzen Ächzen, welches instinktiv auf die klaffende Wunde an seiner linken Schulter zurückzuführen war, konnte er sich das Shirt ausziehen und es auf den sich bildenden Stapel werfen, welcher sein kompletter Boden darstellte. Sicher wäre der Anblick welcher bei seinen amateurhaften Versuchen zu strippen entstanden ist für manche Damen und sogar Herren ein ansehnlicher Anblick, denn aufgrund des Giftes sind die Muskeln an seinem Rücken und seinem Brust Bereich von selbst angespannt, fast schon verkrampft. Und im Licht der spärlichen Beleuchtung schimmert sein Oberkörper auch aufgrund der Refklektion des Schweißes durch den Schein der Beleuchungslacrimas. wirkte der Anblick gar Filmreif. Doch nun fiel auch der Vorhang, oder besser gesagt die Hose seinen Schenkeln hinab aus welchen er dann anschließen hinaussteigt. Somit war die Show beendet, welche gnadenlos unter bucht war und Akaya war bereit in sein Bett zu steigen. Mit seinem Paar schwarzen Socken und der Schwarzen Shorts war seine Schlafkleidung eher spärlich gewählt, doch störte es ihm kaum. Ohne die Decke umzuklappen legte er sich vorsichtig mit dem Rücken auf das Bett und schloss langsam seine Augen. Trotz der Hitze die sich immer weiter in ihm aufstaut, konnte er das Zittern welches sein Körper automatisch übernahm nicht kontrollieren. Sein Kopf war leer und er spürte wie seine Kraft aufgezehrt wurde, es fühlte sich an als wären seine Adern kurz davor zu zerbersten, so stark spürte er jeden Herzschlag welcher sich jedes Mal durch seinen kompletten Körper zog. Spätestens jetzt hätte er sich Gedanken über seine Verfassung machen sollen, doch entgegen diesem Fall fiel er in einen leeren Schlaf, welcher ihm vielleicht zum Verhängnis werden könnte.
Akaya verfiel in einen unruhigen Schlaf, in welchem er sich häufig wälzte und seine Augenlider bewegten sich hektisch, Außenstehende würden richtig in der Annahme liegen, dass er einen Alptraum durchleben muss.
Würde man Akaya fragen wie er sich fühlte und er hätte tatsächlich das unwahrscheinliche Bedürfnis auf diese Frage eine ernsthafte Antwort zu entgegnen, wäre die Beschreibung ein ungemütlicher Widerspruch in sich. Ein Zucken welches sich durch Mark und Bein zog, dass Gefühl eines eintretenden Schüttelfrosts welches fließend übergeht, in einem Feuer zu verbrennen. Gnadenlose Sinneswahrnehmungen peitschten ihm im Schlaf, doch dann das Erwachen. Oder? Der Oberkörper wurde nach oben gerissen, war er das gerade? Es fühlte sich unecht an, wie ein schlechter Traum... träumte er? Er wusste es nicht, es einen Traum zu nennen. Dafür fühlten sich die Sinneseindruck viel zu echt an. Die Stimme einer bekannten Person peitschte durch seinen Kopf, wie ein rostiges Nagelbett welches einem über den Rücken gekratzt wird. ~ Deine Geburt war ein großer Fehler ~ Es schmerzte, jedoch nicht nur auf Physischer Ebene. Die Stimme war von seiner Mutter, was sollte das? Wieso hörte er sie plötzlich? So viele Jahre hat er von keinem seiner Familie etwas gehört, kein Lebenszeichen... Keinen Gedanken an sie verschwendet, doch warum jetzt? ~ Du hast unser Leben zerstört ~ Wieder eine bekannte Stimme, dieses Mal von seinem Vater. Es ergab keinen Sinn, warum tut man ihm das an? Hat er diese Pein nicht schon lange genug ertragen müssen? Er versuchte zu Antworten, doch irgendwas schnürte seinen Hals zu. Er war unfähig zu sprechen, unfähig über sein Leid zu klagen.... unfähig nach Hilfe zu rufen. Er sah nichts außer eine tiefe Schwärze, er hörte nichts außer die Worte welche durch seinen Schädel peitschten, er fühlte nichts außer das Blut welches durch seine Adern floss, drohte diese zum platzen zu bringen. Den Druck welcher auf seinem Kopf herrschte, die Kälte welche seinen Körper umschloss und die Hitze welche im Inneren loderte und sich anfühlte, als würde seine fleischliche Hülle unter diesen Wahrnehmungen vernichtet werden. Und nicht´s außer seine geschändete Seele übrig lässt, welche die Qualen seiner Vergangenheit immer und immer wieder durchleben muss. Bis sie in ihrer armseligen Existenz eingeht und unter Qualen für immer von dieser Welt getilgt wurde. Sein Herz begann das Blut schneller durch seine Adern zu pumpen, sein Adrenalin Haushalt war bedenklich, für die Tatsache, dass er eigentlich nur einen Alptraum hat. Der Körper stufte diesen Gemütszustand ein, als würde er in akuter Lebensgefahr stehen. Beispielsweise bei einer Verfolgung, oder bei einem freien Fall in eine Schlucht. Das Leid kam kein Ende, er spürte eine Veränderung seiner Sichtweise. Er befand sich in einem Raum, einem Raum welcher ihm zu seinem Verhängnis noch sehr gut in Erinnerung gehalten wurde. Er lag in seinem Kinderbett, mit einem Blick auf den kargen Raum welchen er viele Jahre sein Zimmer nennen musste. Zwar hatte er vieles verdrängt, doch in seinem Inneren waren genug traumatische Erlebnisse verborgen um ihn mindestens jede Nacht solche Qualen erleiden zu lassen. Jetzt wo er sein Umfeld registrieren konnte und auch die Kontrolle über Körpereigene Funktionen hatte, versuchte er aufzustehen. Doch etwas war anders, und doch so bekannt. Er wollte seine Arme anheben, doch es klappte nicht. Egal wie stark er es versuchte. Seinen Kopf riss er zur Seite und er sah jeweils seine Arme angekettet, die Handgelenke wurden mit Eisenringen an der Wand fixiert. Die Art wie er auf seinem Bett lag, erinnerte an eine Streckbank. Ein altmodisches Folterinstrument mit welchem die Gliedmaßen bis zum zerrissen langgezogen werden können und dem Opfer unter Schmerzensqualen ihre Geheimnisse entlocken vermag. Doch nicht nur seine Hände waren angekettet, auch seine Fußgelenke wurden mittels zweier Ringe zusammen gehalten und die Beine langgezogen. Schon befand er sich wieder in einer Art flashback, zwar hatte er zuvor seine Lage wissentlich wahrgenommen, doch nun war er wieder in der Rolle des gepeinigten Kindes. Panik wanderte der Blick hektisch durch den Raum, dass Zimmer welches ihm jeden Tag, jede Stunde, jede Sekunde das fürchten lehrte. Er wollte nicht hier sein, er wollte weg. Weit weg, sogar der Tod... das aufgeben der eigenen Existenz schien eine Option zu sein, welche in Betrachtung der eigenen Situation einer Erlösung glich. Er hörte ein Geräusch, panisch fixierte das Augenpaar die Tür welche direkt gegenüber zu seinem Bett war. Etwas war anders in seiner Erinnerung, dass Zimmer war anders... Die fiktive Wahrnehmung eines Kindes war beispiellos, doch nun konnte er sehen wie er sein eigenes Zimmer wahrnahm. An den Wänden hingen Ketten. Ketten welche ausgedörrte Leiber trugen, Skelette welche vermutlich schon lange keine menschliche Gestalt mehr hatten und noch länger ihren Tod in dieser Gruft gefunden haben. Das eigene Bett glich nun mehr einer Folterbank, ein metallener Untergrund welcher kalt und Hart den Körper des Kindes trug. Des Kindes? Akaya befand sich in einer Erinnerungsschleife, eine sich selbst verändernde Erinnerung. Wieder war ein Poltern zu hören, die Tür wurde weiterhin panisch angestarrt. Er hatte nicht mal die Zeit, den Willen... die Möglichkeit großartig Notiz von seinem Zimmer zu nehmen. Zu groß war die Angst vor dem was folgen würde, zu groß war die Angst vor dem was auf der anderen Seite der Tür auf ihm wartete. Oder besser gesagt was auf dem Weg zu ihm war um ihn zu bestrafen. Wofür? Für seine Existenz, dafür, dass er atmet. Dafür, dass er seine eigene Existenz nicht beenden kann und noch immer auf dieser Welt weilt. Dinge über welche sich Kinder prinzipiell keine Gedanken machen würden, eigentlich dürften sie solche Gedanken niemals haben. Doch Akaya hatte sie. Warum hatte er sie? Seine Eltern machten ihn für ihr unglückliches Leben verantwortlich. Dafür, dass sein Vater trinkt... Dafür, dass er Spielschulden machte und seinen Lohn entweder versäuft oder wieder verspielt, in der Hoffnung Gewinn zu machen und die Schulden wieder zurückzahlen zu können. Dafür, dass sein Vater manchmal mit einem Blauen Auge oder eine blutenden Nase nach Hause kam, von ein paar Schlägern abgefangen wird welche ihr Geld wieder sehen möchten. Dass seine Mutter mit der Verantwortung nicht klar kommt, was es heißt ein Kind zu haben. Eine Mutter zu sein, Werte zu vermitteln welche für ein Kind wichtig sein. Dass sie unter Depressionen litt und diese in der Form auslebt, dass sie ihr Kind am liebsten aus dem Fenster werfen würde. ~ Was hindert sie daran mich umzubringen? ~ Das war die Frage... eine Frage welche sich kein Kind der Welt stellen dürfte. Wo war der junge Magier, welcher über seine Vergangenheit hinweg kam und auf Basis seiner Erlebnisse ein halbwegs selbstständiges Leben aufbauen konnte? Der Magier, welcher sich allen Widerständen trotzen konnte die ihm in den Weg kamen. Tatsächlich war dieser Magier weit weg und in diesem Moment war er Tod, durch ein kleines Kind ersetzt welches sich nichts sehnlicher wünschte, als dass seine Eltern es einfach zu Ende bringen würden. Ihm von seinem Leid erlösen, dass der Schmerz aufhört und die eigene Existenz nicht aus dem Hass zweier Menschen besteht. ~ Warum lebe ich noch? Warum wollen sie mich bestrafen? Was habe ich getan?.... warum bin ich so ein böses Kind? ~ Zweifel peitschten durch seinen Kopf, ohne sein Zutun werden ihm seine zweifelnden Gedanken vor Augen geführt. Die Angst welche er jedes Mal verspürte, als er angst davor hatte wieder in sein Gefängnis gesteckt zu werden.Hunger leiden muss, die Schreie seiner Eltern ertragen muss. ~ Deine Existenz ist ein Makel der Allgemeinheit... Du lebst nur um für deine Existenz bestraft zu werden. ~ Unkontrollierbar hallten diese Worte wie Schallwellen durch seinen Verstand, Worte... Erlebnisse welche selbst den abgebrühtesten unter den Menschen treffen würden. Die Hoffnung verlief sich im Sand, er war bereit seine Strafe entgegen zu nehmen... Er war bereit alles durchzustehen, nur damit diese Phars endlich aufhört. Damit er endlich seine Ruhe hat... damit er endlich sterben kann und nie wieder leiden muss. Ein Mark erschütternder Knall zog sich durch seinen ganzen Körper, die Tür öffnete sich und schlug gleichzeitig gegen die Wand. Eine Gestalt betrat das Zimmer, eine schmächtige und finstere Gestalt. Er sah alles aus den Augen eines Kindes, Rote Augen waren das einzig deutlich erkennbare an der schmächtigen Silhouette. Sie kam näher auf das Bett zu und...
Ein lauter Schrei halte durch das Zimmer, nachdem der eigene Oberkörper unter Schmerzen den Weg nach oben nahm und Akaya sich in einer sitzenden Person wiederfand. Es war nur ein Traum, nur ein Traum... Er musste kurz schniefen, Moment... schniefen? Er weitete seine Augen und führte seine zitternde, rechte Hand zu seinem Gesicht... Es war Schweißnass, doch deutlich spürte er den Weg einer Träne, wie sie an seiner rechten Wange hinablief. Hatte er im Schlaf geweint? Was war das für ein Schrei? Wo zur Hölle war er?! Die Symptome hatten eine schwache Spur von Realitätsverlust bei ihm hinterlassen, denn es dauerte erst eine Weile bis er sich selbst sammeln konnte. Dann spürte er wieder dieses Wechselspiel aus unerträglichen Hitze und schrecklichen Kälte. Sein Adrenalin Spiegel sank wieder und er realisierte nun was los war. Er hatte im Schlaf geweint, er hatte einen Alptraum... er sank seine rechte Hand. Mit dieser stütze er sich von hinten ab, dann wieder ein kurzer Schreckmoment. Er drehte seinen Kopf etwas nach rechts und blickte über seine Schulter. Dort wo er lag, hatte sich ein Schweißfleck gebildet... Ein fast schon erschreckender Abdruck von einem Körper, wo er selbst noch vor wenigen Momenten lag. Langsam zog er seinen Arm wieder zurück und drehte sich in seiner Sitzenden Position so, dass seine Füße welche in zwei Schwarze Socken gehüllt waren auf dem Boden aufkamen. Ein kläglicher Versuch seine Tränen zu verwischen erfolgte, als er seinen rechten unter arm einmal quer über seine Augenwinkel rieb. Nur minimal zeigte diese Aktion einen Erfolg, etwas von dem Schweiß wurde fort gewischt, doch der Rest des Gesichtes war noch immer Nass. Unter leicht zitternden Beinen stemmte er sich von seinem Bett auf und lief langsam zum Spiegel welcher direkt neben dem Kleiderschrank stand. Sein eigener Anblick hätte ihn fast erschreckt, denn er sah... wie eine Leiche aus, wenn er dafür einen Begriff nennen müsste. Blutunterlaufene Augen, Trübe Pupillen... Seine Haut weißt ebenfalls eine deutliche Blässe auf und die Wunde hat sich jetzt schon in so kurzer Zeit entzündet, zumindest sah es so aus. Denn das einzige was an dieser Wunde als verheilt bezeichnet werden könnte, wäre dass die Blutung gestoppt wurde. Der Schnitt war noch immer tief und die umliegende Hautregion wies eine leichte Verdunkelung auf, als würde diese anfangen Schwarz zu werden. Er hatte keine andere Wahl, eigentlich wollte er am nächsten Tag bei ihm aufschlagen, doch die Umstände sind drastisch geworden. Ein alter Freund aus Kindertagen ist Arzt geworden. Alter Freund ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn seine Mitgliedschaft im Kendô Club bei seiner Pflegefamilie hatte zur folge, dass er häufig mit Personen zu tun hatte welche mindestens um einige Jahre älter waren als er. Er wusste vom selbstzerstörerischen Lebensstil welchen Akaya sein eigen nennt, aber auch von seiner Vergangenheit. Er ist einer der wenigen, denen er etwas darüber erzählt hat. Das ist wohl auch der einzige Grund, warum er Akaya trotz seiner Laufbahn respektiert und noch immer als Freund betrachtet. Es wäre aber auch nicht das Erste Mal, dass er den Onkel Doktor für ihn spielen muss, weil er auf einem Auftrag oder aufgrund eines ungeschickten Umstandes ihn wieder zusammenflicken musste. Nie war es etwas wirklich dramatisches, meist nur ein oder Zwei, vielleicht auch mal Drei Schnittwunden. Eine Prellung, eines Mal hatte er sich sogar den Arm gebrochen, doch nun war die Sache anders. Für Akaya vielleicht auch schon Lebensbedrohlich, denn man weiß ja nie. Sein Körper fühlte sich Taub an, die Schmerzen schienen verschwunden zu sein, doch das Aussehen schließt die Tatsache aus, dass er diesbezüglich über dem Berg ist. Einen Moment der Fassungslosen Betrachtung später lief er auch schon langsam zu seinem Kleiderschrank, er legte keinen Wert auf die Wahl oder die Art der Kleidung welche er sich anziehen würde. Er zog sich eine weite Stoffhose mit elastischem Bund an, dazu ein Sweatshirt welches ebenfalls auch eine Kapuze hatte. Dann lief er zu seinem Bett und setzte sich auf die Kante dessen. Der Grund war klar, um sich die Schuhe anzuziehen welche er im Zuge seiner gescheiterten Strip-Einlage gegen den Bettkasten gekickt hat. Er konnte nicht warten, und wenn er ihn mitten in der Nacht aus dem Bett zerren müsste, dieses eine Mal kann er nicht auf ihn verzichten. Was letztlich aber auch daran liegt, dass selten Ärzte irgend eine fragwürdige Verletzung oder Krankheit nicht hinterfragen, dabei stellte sein Freund eine durchaus angebrachte Abwechslung dar welche für sein Bestehen fast schon existentiell ist. Trotzdem bereute er es keine Sekunde in den Nahkampf gegangen zu sein, auch wenn es letzten endlich nicht passiert wäre, wenn er auf Distanz geblieben wäre. Doch war diese Erkenntnis nicht von Bedeutung, weshalb der Gedanke ihm auch nicht in den Sinn kam. Das einzige was jetzt zählt ist, dass er seinen bleichen Arsch zu seinem Schwarz-Arzt zu bewegen hat. Etwas wacklig auf den Beinen stand der junge Magier dann auf und zog sich erst mal die Kapuze tief über seinen Kopf. Es wäre durchaus unangebracht mit diesem Erscheinungsbild irgend wem über den Weg zu laufen. Vor allem der Person, welche sich darüber aufgrund seiner Methoden eine Meinung darüber bilden könnte. Doch wie bereits gesagt, dachte er nicht daran einen Fehler begangen zu haben.
TBC: Arztpraxis von Dr. L. Shin