cf: Quest
Gestärkt mit den noch ungewohnten Kräften des Urgeistes der Kälte machte Shino sich auf einen weiteren Auftrag zu erledigen. Fröhlich marschierte sie durch das Untergrundlabyrinth, welches schon so manchen Verfolger in seinen klaren Tod führte, hinein in das Gildenhaus von Cursed Gryphon. Shino wusste genau wonach sie suchte, nämlich einem weiteren Auftrag der mit dem mysteriösen maskierten Magier zu tun hatte. Wobei, sie wusste nicht einmal ob es sich um einen Magier handelte. Die Beschreibungen ließen nur darauf schließen das irgendeine höhere Macht am Werk war. Dieses Mal würde es auf die Romani-Ranch gehen, welche vorallem durch ihre preisgekrönten Kühe und hervorragende Milch bekannt ist. Es war ungewohnt für Shino von so einem Tatendrang angetrieben zu werden, aber es schien als würde sie einfach nicht müde werden. Die Kraft zweier der Urgeister ging bereits in sie über und seitdem sich ihr Aussehen verändert hatte schienen sich auch einige andere Dinge verändert zu haben. Es war viel einfacher im Dunkeln zu sehen, genauer hinzuhören und vorallem zu riechen als sie es gewohnt war. Nicht das es sie sonderlich gestört hätte, dennoch war es ungewohnt die Welt mit einem Blick zu sehen den man vielleicht aufgesetzt hätte wenn einem nach Ewigkeiten die Brille abgenommen wurde. Alles wirkte so neu, anders als gewohnt und sehr viel intensiver. Sie meinte sogar einige Menschen am Geruch erkennen zu können, aber das könnte auch nur ihre Einbildung gewesen sein. Nun war ihr Auftrag an der Reihe. Shino fragte sich was der Maskenmann bei der Ranch zu suchen hatte. Bekannt war sie ohne Zweifel, jedoch schien es ein wenig unsinnig für einen Mann, welcher bereits den übermächtigen König von Ikana offen herausgefordert hatte, bei einer Ranch vorbeizuschauen welche im Priznip nur für ihre Milch bekannt war. Was hatte Milch damit zu tun? Hatte sie eine besondere Wirkung auf den Mann? War er abhängig und benötigte seine wöchentliche Lieferung? Je mehr sie über ihn erfuhr, desto mysteriöser wurde es. Es machte einfach keinen Sinn und irgendwann hörte sie auch auf nach diesem Sinn zu suchen. Zwecklos, grummelte sie während sie sich versuchte mit ein paar Eindrücken de Umgebung abzulenken, was ihr allerdings nicht allzu gut gelingen wollte. Sie setzte gerade ihren Fuß auf die Straße zur Ranch als ihr eine Kreidezeichnung auf einem großen Baumstamm auffiel. Zu sehen war ein Mann und eine merkwürdige, gezackte Maske. Er hielt die Maske wie einen Schatz in den Händen, dann setzte er sie sich in der nächsten Zeichnung auf. In der wiederrum nächsten Zeichnung gingen schwarze Blitze von ihm aus und Totenschädel lagen auf dem Boden. Verwendete er Blitzmagie oder war dies nur die beschränkte Zeichenmöglichkeit auf der Rinde? Jedenfalls brachte er den Tod. Irgendwie überraschte Shino das Ganze nicht, doch sie fragte sich wer das wohl gezeichnet hatte. Er schien eine Begegnung mit dem Fremden überlebt zu haben und wäre demnach eine äußerst wichtige Informationsquelle für die Halbdämonin. Sie hatte sich in den Kopf gesetzt den Man ausfindig zu machen und genau das würde sie auch tun. Wenn sie letztendlich alleine bis ans Ende der Welt laufen musste, so würde sie dies auch notgedrungen in Kauf nehmen. Sie schaute sich die Zeichnung noch genauer an und fuhr mit der Hand über die Rinde, an der letzten Abbildung stockte sie. Es schien als würde sie direkt in die Zeichnung gezogen, die Erinnerung die der Maler erlebte.
Es regnete unsagbar stark. Jeder Regentropfen prallte mit derartiger Wucht auf die Erde, wenn man direkt nach oben schaute müsste man Angst um sein Augenlicht haben. Seit Stunden regnete es ununterbrochen auf dieser Stärke. Viele Gebiete waren schon geflutet, glücklicherweise lebten im Prinzip alle Menschen in der betroffenen Umgebung sowieso mitten in der Stadt Termina, welche auf einer Erhöhung lag welche dafür sorgte, dass Wasser welches von oben heruntergeregnet kam wunderbar aufgefangen und genutzt werden konnte. Die Ranch befand sich südlich der Stadt. Unter einem umgestürzten Baum verkroch sich ein Mann, er wartete auf eine Gelegenheit. Eine Gelegenheit wofür? Dann entdeckte Shino den Grund der Heimlichtuerei. Ein Maskenhändler führte allerlei Masken mit sich herum, darunter auch ein Exemplar der auf den Zeichnungen abgebildeten Maske. Selbst durch diese Erinnerung hindurch spürte Shino die schiere Bosheit die von dem Mann, oder eher gesagt nur der Maske alleine ausging. Sie war zweifelsohne ein äußerst möchtiges magisches Relikt. Der Händler war nicht nur Händler, sondern auch ein Sammler seltener Gegenstände, dies erklärte warum er dieses unsagbar böse Exemplar gemeinsam mit der normalen Menge an Handelsware mitführte. Shino hätte sofort für eine anständige Verstauung des Relikts gesorgt, in dieser Erinnerung jedoch hatte sie nichts zu sagen. Der Mann, welcher definitiv auch ohne die Maske schon furchteinflößend wirkte, hielt die Maske wie ein Neugeborenes mit beiden Händen in die Luft. Im nächsten Moment sah Shino nur den Maskenhändler undn wie er von dunkler Energie verzehrt wurde. Nur ein paar kleinere Masken blieben zurück. Es war schon beinahe wie ein tranceartiger Zustand, das bemerkte sie vorallem als sie aufwachte und es schon langsam dämmerte. Hatte sie die ganze Zeit verschlafen? Die Nacht brach herein, so würden auch die Diebe wieder auftauchen! Shino musste sich beeilen. Sie verwendete ihre Geisterform des Wolfes und legte einen Vollsprint vor. Tatsächlich brauchte sie nur eine halbe Stunde für einen Weg der sie normalerweise mindestens zwei gekostet hätte. Keine schlehcte Bilanz eigentlich, auch wenn es furchtbar an ihren Ressourcen nagte. Sie würde es nicht dauerhaft aufrechterhalten können, aber lange genug um pünktlich erscheinen zu können war für sie drin. Sie spürte trotzdem zum ersten Mal seit einer Weile Müdigkeit. Als sie an der Ranch ankam lief ihr ein kleines Mädchen entgegen, sie mochte vielleicht gerade einmal Zwölf gewesen sein. Sie fragte danach wer Shino wohl war und sie antwortete wahrheitsgemäß damit, dass sie gekommen war den Auftrag zu erledigen. Begeistert nahm das Mödchen Shino bei der Hand und zog sie hinter sich her bis sie direkt am Scheune ankamen, wo ihre große Schwester gerade dabei war den Pferdewagen zu bespannen. Erneut stellte Shino sich vor und die Frau schien tatsächlich großen Respekt vor Shino zu haben. Was vorallem wohl daran lag, dass sie die Wolfsohren von ihr unwiderstehlich fand. Sie klärten noch einige Dinge, so zum Beispiel wo Shino warten sollte das etwas geschah. Trotzdem war ihre Gesundheit das Wichtigste, sollte sie in Lebensgefahr sein, so meinte die ältere der Schwestern, sei es absolut in Ordnung wenn sie Reißaus nahm. Es machte keinen Sinn für eine junge Frau ihr Leben wegzuwerfen, denn auch wenn die Kühe wertvoll waren, so standen sie nicht über dem menschlichen Leben. Nachdem die Formalitäten gelärt waren positionierte sich Shino so, dass sie einen idealen Überblück über die gesamte Situation bekam. Zur Hilfe bat sie noch einige ihrer Geister darum ein Auge in ihrem toten Winkel zu behalten, so könne sie selbst vermeintlichen Anschleichmanövern entgehen oder sie aufhalten wenn sie wirklich nur für die Kühe kamen.
Die Nacht begann. Die beiden Romanis waren bereits über alle Berge, sie hatten ein wichtiges Familentreffen, doch leider schien sich niemand für die Belange der zwei jungen Frauen zu interessieren. Erneut etwas, was man dem Maskenmann anhängen konnte. Er versetzte die Leute in Angst und Schrecken, ob er direkt dort war oder nur die Möglichkeit bestand er sei in der Nähe, die Leute wurden unglaublich egoistisch sobald ihre eigene Sicherheit scheinbar bedroht wurde. Da sie selbst eine junge Frau war konnte sie die Situation sogar recht gut selbst nachvollziehen. Wenn sie um Hilfe bat und Jeder sie ignorierte wurde sie schnell mal zur Furie. Sie wurde jäh aus den Gedanken gerissen als ihr ein merkwürdiges Leuchten in die Augen strahlte. Diese 'Diebe' tauchten auf, es waren zahlreiche schwebende Puppen. Shino mochte den Anblick lebloser Puppen nicht, diese hier bewegten sich zum Teil auch noch. Die Ausdruckslosigkeit in ihren Gesichtern war das Schlimmste an ihnen. Immer schien es so als würden sie einen anstarren um sich anschließend an der Verzweiflung zu laben. Sie verwandelte sich erneut in ihre Wolfsform und hielt den Scheune auch erfolgreich sicher. Sie kamen keine zehn Schritte an den Scheune heran, da lösten sie sich schon auf sobald man sie angriff. Trotzallem schien es gar kein Ende zu nehmen. Wollte Shino siegreich hervorgehen so musste sie es komplett durchhalten und verhindern, das auch nur einer Kuh etwas zu Leibe gerückt wurde. Zur Hilfe hatte sie immer noch ihre Geister welche die Rückseite umstellt hatten und angriffen sobald es erforderlich war, da dies allerdings sehr an Shinos Reserven nagte musste sie schon bald ihre Verwandlung aufheben. Sie benutzte ihr Schwert um die Angreifer einfach abzuwehren. Sie taten überhaupt nichts dagegen, sie schienen einfach nur auf die Scheune zu zuhalten. Schließlich musste Shino gänzlich auf ihre Magie verzichten und fing an ständig zu laufen um auch die Rückseite zu verteidigen, ebenfalls sehr anstrengend. Doch ihre Mühen wurden belohnt. Die Angreifer wurden mit jeder Welle weniger bis sie schließlich nur noch einzeln kamen. Als dann die ersten Sonnenstrahlen dafür sorgten, dass die verbliebenen Wesen sich auflösten fiel Shino schließlich glücklich und vollkommen erschöpft zu Boden. Sie war froh dies hinter sich zu haben, auch wenn sie gerne gewusst hätte warum das überhaupt alles passiert war. Von der Stärke der Angreifer her schien es sich um mittelklassige Beschwörungen zu halten, vielleicht waren sie aber auch Illusionen. Sie konnte sich nicht wirklich einen Raum darauf machen, schreckte jedoch hoch als sie eine verhüllte Figur an der Seite wahrnahm. Sie lief weg. Es würde sie zwar komplett auspowern, doch sie verwandelte sich schnell in ihre Wolfsform und nahm die Verfolgung auf. Es war kein Problem die Person zu fangen, da Shino in dieser Form viel schneller sprinten konnte. Zum Abschluss setzte sie schließlich zu einem Sprung an und riss die Person zu Boden, wo sie sich wieder zurückverwandelte und die Kapuze vom Gesicht zog. Es war ein merkwürdiger Mann mit einem Schnauzbart. Shino war wütend auf ihn als er zu gab für das Ganze verantwortlich gewesen zu sein, nur weil er den Schwestern den Erfolg nicht gönnen wollte. Sie beschloss den Schwestern einen großen Gefallen zu tun und diesen Abfall ein für alle mal zu entsorgen. Mit einem Großteil ihrer verbliebenen Kraft ließ sie einen Geist entstehen der ihr seit Neuestem diente. Es war ein sogenannter Verfolger. Ein hünenhafter Geist der mit einem gewaltigen Großschwert kämpfte und einen verheerenden Streich führte. Der Geist stand vor Shino und verbeugte sich vor ihr als Zeichen seiner Angehörigkeit bevor er sein Schwert zückte und den Mann köpfte und damit gleichzeitig dafür sorgte, dass der Körper des Mannes sich auflöste und nur den Kopf zurückließ. Eine Eigentschaft die man Verfolgern zuschreiben musste: Sie nahmen sich die Körper ihrer Opfer in die Geisterwelt und was sie dort mit ihnen machten blieb auch dort. Shino ließ auch den Kopf verschwinden indem sie ihm ein behilfsmäßiges Grab schaufelte und ihn dort begrub. Das hieß sie war im Prinzip mit diesem Auftrag fertig, doch irgendetwas beunruhigte sie. Sie sah sich nochmal auf dem Gelände um und als sie schließlich zur Scheune zurückkehrte fand sie erneut einen dieser künstlichen Geister vor welcher versuchte heranzukommen. Sie streckte ihn mit ihrem Schwert nieder. War noch jemand anderes in der Nähe? Es dauerte ein paar Minuten bevor sie einen weiteren Mann entdeckte. Er versuchte gar nicht erst vor ihr wegzulaufen als sie auf ihn zu kam und ergab sich schließlich. Es war der Zwillingsbruder des Mannes den sie getötet hatte, beziehungsweise den sie hat töten lassen. Er erklärte ihr wirklich ausführlich was es mit dieser Magie auf sich hatte und, dass sie eher ein Fluch als ein Segen war da sie die Persönlichkeit des Benutzers grundlegend veränderte. Ebenso meinte er die Magie habe ihren Ursprung im Ikana Canyon gehabt, einem Ort der Shino nur allzu bekannt war. Hatte der König damit zu tun? Es war unwahrscheinlich. Aber er lebte schon so lange im Prinzip war alles möglich. Als der König noch unter den Lebenden weilte war er für seine Eliteeinheit aus gefährlichen Ninjas bekannt welche nur unter dem Namen Garos genannt wurden. Angeblich gab es eine Maske welche jedem der sie aufsetzte die Macht der gewieftesten Tricksereien und Spielereien, selbst mit dem Tod erlaubte. Die Magie die dieser Mann verwendete war eine sehr schwache Abwandlung eben jener. Es steckte also eine Maske hinter allem? Ein Mann mit einer Maske machte den Menschen das Leben schwer, es verschwanden Masken und alte Masken wurden von ebenso alten Mächten erweckt. Was auch immer passieren mochte, es würde bald seine Folgen haben. Shino half in der letzten Zeit sovielen dieser Menschen und tötete die Leute die dem längst Vergangenen nicht seine Ruhe ließen. Seitdem die Klinge des Königs sie durchbohrte spürte sie einfach das Verlangen den Menschen hier bei ihrem Problem zu helfen, ganz so als wäre es der Plan des Königs gewesen sie unterschwellig zu beeinflussen. Da hörte sie eine vertraute Stimme in ihrem Kopf. „Du hast Recht Shino. Ich kann meine Festung nicht verlassen. Noch nicht. Aber es ist von äußerster Wichtigkeit das sich jemand Fähiges um diese Probleme kümmert. Du hast mein Vertrauen und meine Unterstützung. Kehrst du jemals zum Canyon zurück, so werde ich dich empfangen. Aber erst wenn du die Geister unter deine Kontrolle gebracht hast. Es fehlen noch zwei und es sind die Mächtigsten von ihnen. Zwei Kräfte die unterschiedlicher nicht sein können.“ Die Stimme verstummte und der König hinterließ neue Kraft in ihr. Erneut kümmerte sich der Verfolger um den Mann, doch dieses Mal ließ sie seinen Kopf liegen. Es gab noch viel zu tun. Sie ging langsam aber sicher zurück zum Gildenhaus.
Für Heute war sie fertig.
Tbc: CG Gildenhaus
