Era

(B-Rang) With great power, comes great responsibility.:

cf: Heroic Dragon Gildenhaus - Haupthalle

Tatsächlich folgte der Weißhaarige ihr. Sie hatte in dem Punkt seines Namens goldrichtig gelegen und war dahingehend mächtig stolz auf sich. Da zwischen Magnolia und Era der Weg nicht unbedingt weit war und Misakis sowieso ans Laufen gewöhnt war, schlug sie den Wanderweg ein, der in die besagte Stadt führte. Dabei wurde sie etwas langsamer, damit ihr neu gewonnener Questpartner zu ihr aufholen konnte. „Wir müssen nach Era.“ Dass sie den Wanderweg aus einem bestimmten Grund einschlug ließ sie einfach mal außen vor, denn er musste nichts von ihrer großen Schwäche erfahren. Den Questzettel hatte sie zusammengerollt und in die kleine Umhängetasche gesteckt, die sie bei sich trug.

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Bestimmt schüttelte sie den Kopf und sah ihm fest in die Augen. „Schneller, ja. Angenehmer, nein. Ich halte nicht viel von öffentlichen Fortbewegungsmitteln und ein Fußmarsch ist wesentlich gesünder.“ Das waren sicher nicht unbedingt Gründe, die ihren Begleiter zum Umdenken verleiten würden, doch mehr hatte sie zu diesem Thema eigentlich nicht zu sagen. Misaki war niemand, der sich die eigenen Schwächen gern eingestand oder sie anderen gegenüber an die große Glocke hängte. Also schwieg sie sich dahingehend lieber aus. „Wenn du etwas gegens Laufen hast, dann kannst du von mir aus den Zug nehmen und wir treffen uns dann dort“, schlug sie vor, ohne inne zu halten. Sicher war das nicht unbedingt Sinn und Zweck der Sache, doch solange sie in der Stadt selbst wieder zusammen fanden sollte es dahingehend sicher keinerlei Probleme geben.

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Er schenkte ihr ein freundliches Lächeln – das sie nicht erwiderte, weil sie in ihrem Leben bisher noch kein einziges Mal wirklich gelächelt hatte – und lehnte den Vorschlag kurzerhand ab mit der Begründung, es wäre doch viel angenehmer zu zwei unterwegs zu sein. Nun, das konnte man sehen, wie man wollte, Misaki selbst gehörte eher weniger zu den Leuten, die sich besonders wohl unter Begleitung anderer fühlten. Gleichermaßen hatte sie aber auch das Gefühl, dass zumindest Albireo ein angenehmer Zeitgenosse sein würde. Vielleicht lag es daran, dass er bisher nur gesprochen hatte, wenn es wirklich etwas zu besprechen gegeben hatte. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich auch ohne Schutz sehr gut zurecht komme, dennoch danke“, murmelte sie und versuchte dabei nicht allzu spitz zu klingen.

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Sie liefen eine ganze Weile schweigend nebeneinander her. Etwas, das Misaki mehr als angenehm fand, auch wenn sie, nach dem ausgiebigen Gespräch mit Reika, für den heutigen Tag anderes gewohnt war. Der Weg würde sie ungefähr eine Stunde brauchen, wenn sie weiterhin so stramm liefen, wie sie es im Moment taten. Nach einer Weile war es dann aber tatsächlich Misaki, die die das Schweigen brach. „Also, eine tragische Story, die hinter der Quest steckt, mh?“, murmelte sie und sprach damit darauf an, dass die Frau, die die Quest aufgab, Magier suchte, die ihren Mann wieder auf die rechte Bahn bringen konnten. Dennoch sprach sie ihre Worte mit einem leicht sarkastischen Unterton aus. Die ganze Quest klang unglaublich schwammig und sie wusste nicht ganz, was sie von der Geschichte, die sich angeblich dahinter verbarg, halten sollte.

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Misaki nickte zustimmend. „Vor allem steht da nirgends, was mit anders gemeint ist. Das ist ein dehnbarer Begriff. Und als Magier kann man tatsächlich in ganz normaler Kleidung Gutes tun, dafür muss man sich nicht verkleiden wir ein Superheld.“ Tatsächlich schien Albireo ihre „Bedenken“ zu teilen. Noch etwas, das ihr an ihm sehr angenehm war. „Ich bin gespannt was diese … Mary-Jane uns noch erzählen wird. Wenn sie überhaupt mit uns zu reden gedenkt.“ Es hatte tatsächlich schon Auftraggeber gegeben, die sich davor gedrückt hatten, mit ihr zu sprechen, sodass sie alles, was den Auftrag anbelangt hatte, mehr oder weniger allein hatte herausfinden müssen. Von dem kleinen, reichen Bengel wollte sie dabei gar nicht erst anfangen. „Du … warst im letzten Weekly Sorcerer, hab ich gesehen. Wie läuft so ein Fotoshooting ab?“ Es war tatsächlich sie, die versuchte, den Smalltalk irgendwie aufrecht zu erhalten. Und es kam ihr nicht einmal verkehrt vor.

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Er wurde ihr wahrlich immer sympathischer. Wie er selbst sagte mochte auch er es nicht so gern im Mittelpunkt zu stehen. Und da war Misaki mit ihm ganz einer Meinung, weshalb sie erneut bestätigend nickte. „Nun, es gibt Menschen die brauchen diesen Trubel, um sich gut zu fühlen und es gibt die, die da drauf verzichten können und trotzdem mit sich und der Welt zufrieden sind.“ Misaki hegte eine extreme Abneigung gegen Menschen, die nach Aufmerksamkeit geiferten. Es gab nichts Schlimmeres als diese Leute, die um jeden Preis auf die Vorderseite des Weekly Sorcerer kommen wollten und dabei war ihnen vollkommen egal, was der Grund dafür war. Es fehlte nur noch, dass dafür jemand auf den Strich ging.

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„Ich denke … wir können das „Du“ verwenden, wenn das für dich kein Problem ist?“, meinte sie, als ihr auffiel, dass sie ihn zwar die ganze Zeit duzte, er jedoch die zweite Person Plural nutzte. Und dann kam sie sich dabei fast schon etwas unhöflich vor. Andererseits wusste sie nicht, wie alt er ungefähr war aber er wirkte nicht wirklich jünger als sie. Daher empfand sie es nicht als unangenehm zum Du zu kommen. „Interviewt worden bin ich noch nicht, nein. Aber man hat mich offenbar als schönste Magierin gewählt“, meinte sie mit monotoner Stimme. Ihr Blick verriet dabei, dass ihr diese Tatsache auch nicht unbedingt genehm war. Sie hatte das Bild im Weekly Sorcerer gesehen und wusste, dass viele andere in dieser Situation vor Freude wohl an die Decke gegangen wären, doch ihr war das mehr oder weniger egal gewesen.

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Auf Komplimente zu reagieren gehörte eher weniger zu Misakis Stärken. Und es war ganz offensichtlich ein Kompliment, das er ihr entgegen brachte. Sie versuchte sich an einem zaghaften Lächeln, dann zuckte sie mit den Schultern. „Ich bin in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen“, entgegnete sie und log damit nicht einmal unbedingt. „Dort stand ich nie wirklich im Mittelpunkt, es ist mir ehrlich gesagt ebenfalls eher unangenehm mich selbst in der Zeitung zu sehen. Vor allem weil dort auch so viel Klatsch und Tratsch steht. Ich will nicht sagen der Weekly Sorcerer hätte kein Niveau, nur manche Punkte erscheinen mir doch sehr aus der Luft gegriffen.“ Noch einmal zuckte sie mit den Schultern und verschränkte dann die Arme vor der Brust.

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Tatsächlich war sie ganz froh darüber, dass Albireo das Thema wechselte und so schüttelte sie auf seine Frage hin den Kopf. „Es ist lediglich die Stadt Era als Ort des Geschehens angegeben. Ich vermute dass wir uns entweder durchfragen müssen oder das Zielobjekt zu sehen bekommen, sobald wir eine Weile in der Stadt herumgelaufen sind.“ Noch mehr laufen. Misaki fragte sich, ob sie dann am Abend vielleicht doch dazu gezwungen sein würde die Bahn zu nehmen, weil sie den gesamten Tag auf den Beinen war. Aber dann war ihr das auch egal … vielleicht würde ihr Begleiter dann auch müde sein und schlafen, sodass er nicht mitbekam, wie unwohl sie sich in einem Zug fühlte. Für einige Zeit trat wieder Schweigen ein, während sie an einem Schild vorbei kamen, dass ihnen verriet, dass sie keinen allzu weiten Weg mehr vor sich hatten.

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Schweigsam erreichten die beiden die Stadt und ihr temporärer Partner drehte sich zu Misaki. Diese wandte ihm ihre volle Aufmerksamkeit zu und legte nachdenklich den Kopf zur Seite. „Nun, das ist eine gute Frage. Ich würde ja das Zentrum vorschlagen, immerhin ist das der Dreh- und Angelpunkt einer jeden Stadt“, schlug sie vor und nahm den Questzettel aus ihrer Tasche. „Gleichzeitig können wir uns zu einer Mary-Jane Watson durchfragen. Irgendjemand in dieser Stadt wird sie ja wohl kennen.“ Zugegeben, das war eine relativ langweilig Idee aber die erstbeste, die ihr in den Sinn kam. Ein Mann in einem schwarzen Latexanzug … Welch seltsame Vorstellung. Nachdenklich biss sie sich auf die Unterlippe. „Wenn wir aber direkt nach ihm suchen wollen, dann wäre es wohl sinnvoller die Nebengassen zu durchforsten.“

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„Und was ist, wenn …“ Weiter kam Misaki nicht, denn ihr temporärer Teampartner hatte sich bereits auf dem Absatz umgedreht und war davon marschiert. Er hatte vorgeschlagen sich aufzuteilen und ihr einen Vogel zu schicken, wenn er etwas gefunden hatte. Zwar stellte sich ihr nun noch die Frage, was sie tun sollte, um ihn auf sich aufmerksam zu machen, falls sie etwas gefunden hatte, doch so weit kam sie gar nicht. Nun zuckte sie kurz mit den Schultern und setzte sich in die entgegengesetzte Richtung in Bewegung. Ihr würde im Notfall schon etwas einfallen. Eine zeitliche Begrenzung hatten sie einander auch nicht gegeben. Sie musste also darauf hoffen, dass er zuerst fündig wurde und sie zu sich geleitete. Mit großen Schritten lief sie die breiten Straßen entlang auf der Suche nach Menschen, die ihr vertrauenswürdig genug wirkten, um sie auf eine Mary-Jane anzusprechen.

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Misaki hatte den Marktplatz gerade erreicht und sich eine Person herausgesucht, die sie befragen wollte, da landete wenige Zentimeter neben ihr auf einer Mauer ein roter Vogel. Der Vogel, den Albireo ihr schicken wollte, wenn er eine Spur gefunden hatte. So ließ die Rothaarige kurzerhand von dem Plan ab, den sie hatte verfolgen wollen und machte sich daran dem Raben zu folgen, der sie zu ihrem Partner führen sollte. Als er auf eines der Dächer flog und sich dort niedersetzte, um auf sie zu warten, verließ ein knappes Seufzen ihren Mund. Sie musste ernsthaft über die Dächer hüpfen? Mit missmutigem Blick und einem Kiryukon beförderte sie sich kurzerhand nach oben, wo sie dem Vogel weiter folgte, bis sie Albireo erreicht hatte. Der saß am Rand eines Daches und hatte seinen Blick in die Ferne gerichtet. Schweigend stellte Misaki sich neben ihn und spähte in dieselbe Richtung, wie er. Tatsächlich sah sie dort jemanden sitzen, ein Typ in Anzug, der perfekt auf die Beschreibung auf dem Questzettel passte.

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„Nun, so wie es in der Beschreibung klingt reichen Worte allein vermutlich nicht aus, um ihn zu überwältigen, das ist wahr“, murmelte sie und verschränkte die Arme vor der Brust. „Aber ich habe eine Idee. Du scheuchst ihn auf und versuchst ihn in meine Richtung zu bringen. Ich positioniere mich etwas weiter unten und wenn er nah genug ist, kann ich ihn in einem Käfig gefangen nehmen.“ Vorausgesetzt er war nicht zu stark, sonst könnte er womöglich aus dem Käfig ausbrechen. Das ließ die Rothaarige aber erst einmal außen vor. Ihr aufmerksamer Blick ruhte auf Albireo, während sie auf eine Bestätigung von ihm wartete. Natürlich würde sie sich ebenso anhören, falls er ein Idee hatte …

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