Kopf oder Zahl?

Reyalin war in Hargeon Town mittlerweile sehr bekannt, als Gildenmeisterin einer Kopfgeldjägergilde wahrscheinlich auch nicht anders zu erwarten. Sie hatte allerdings auch nicht sonderlich viel zu tun. Die Mitglieder machten soweit alle ihr eigenes Ding und sie behielt ihr wachsames Auge über sie. Hin und wieder war auch sie mal ein paar Tage außer Haus und hatte neben Gildenmeistertreffen auch eigene Missionen zu erledigen, um die sich die Mitglieder nicht kümmern konnten. Zudem waren einige auch eher Privatangelegenheit. Dieses mal erreichte sie eine Bitte eines entfernten Verwandten, der darum bat, ihre Fähigkeiten einer Kopfgeldjägerin in seine Dienste zu stellen. Es handelte sich um jemanden, den auch sie nur all zu gut kannte und ein Kampf zwischen ihr und diesen Jemanden noch offen stand. Allerdings war auf ihm ein Kopfgeld verhängt worden, somit würde sie wohl nicht die Einzige sein, die jagt auf ihn machen würde. Sie bereitete sich vor und nahm nur das geringste an Gepäck mit. Durch ihre Requip-Magie hatte sie sowieso alles dabei, was sie benötigte. Ein doch mächtiger Magier war dieser Baron, den sie schon einmal die Stirn geboten hatte. Nun wollte ihr Verwandter, dass sie ihn endgültig umbringen sollte. Die Reise dorthin würde einige Tage dauern, da der Baron sich aus den nahen umliegenden Städten und Dörfern zurück gezogen hatte. Er war dabei Fiore zu verlassen und das musste sie verhindern. Doch durch Informationen, die sie hin und wieder von dem Verwandten bekam, wusste sie in etwa wo der Baron hin wollte und wo er gerade steckte.

Jemand schien sich an Dante erinnert zu haben, zumindest wurde ihm seit langem mal ein interessanter Auftrag zugespielt. Die Bezahlung war gut und interessiert hatte er ihn angenommen. Er war sich jedoch sicher, nicht der einzige zu sein der auf der Jagd nach der Zielperson war. Für Jemanden der momentan noch gildenlos war nicht gerade ungefährlich. Aber Dante wüsste sich zu verteidigen. Er hatte keine Sorge von jemandem angegriffen zu werden der stärker war als er, jedoch ging er nicht leichtfertig an die Sache heran. Er packte sich seine Waffen und ging aus seinem Anwesen. Die Diener wussten Bescheid, würden also mehr oder weniger ohne Aufsicht entspannen können oder sich freinehmen wenn sie wollten. Eigentlich brauchte er das Geld ja nicht, aber es freute ihn wieder raus zu dürfen. Er hatte geplant sein Ziel abzufangen, möglichst bevor es Jemand anderes tat. Glücklicherweise war ihm der Zielort bekannt und so hatte er schon eine mögliche Route im Kopf. Er beschloss sich sofort auf den Weg zu machen und verließ die Stadt auch schon sogleich. Es dauerte nicht lang und auf seinem Weg fiel ihm eine Person auf die er nur zu gut kannte. Genauergesagt kannte er sie nicht persönlich, jedoch hatte sie einen gewissen Bekanntheitsgrad und Dante hatte so gut wie über jede Person die bekannt war einige Informationen. Er beschloss zu ihr herüber zu gehen, denn es konnte gut sein, dass sie ebenfalls auf dem Weg war und vielleicht sogar einen ähnlichen Plan wie er selbst verfolgte. Wie auch immer, er unterschätzte sie nicht, denn es handelte sich um Reyalin, die amtierende Gildenmeisterin Raging Fenrirs. "Oh, wen haben wir denn da? Ich hoffe Ihr seid nicht auf dem Weg zum selben Ziel wie ich, Reyalin." sagte er mit einem frechen Unterton. Lachend fragte er "Muss ich mich vorstellen, oder wisst Ihr bereits wer ich bin?" und wartete dann auf eine Reaktion.

Sie war schon eine Weile unterwegs und kam auch gut voran. Eine solche Wanderung hatte sie länger schon nicht mehr gemacht und zwischendurch rannte sie auch mal ein wenig den Weg entlang. Dann, nach einiger Zeit der Stille, wurde diese durch eine männliche Stimme hinter ihr unterbrochen. Ihr Name war gefallen und entsprechend drehte sie sich um. Sie sah einen Hünen von einem Mann und auch sehr auffällig. Besonders seine Augen stachen hervor fand sie und sie musterte ihn. Ein kurzes Schmunzeln ihrerseits war zu erkennen bevor sie sprach. "Wieso seit Ihr der Annahme, ich sei dem selben Ziel gewandt wie Ihr? Dante Infernalis?", meinte sie und wirkte wohl leicht eingebildet dabei, so wie sie lächelte. Doch es war weder Arroganz noch Einbildung von ihr, denn sie schien auch einen gewissen Maß an Stolz auszustrahlen. Sie wurde von hinten erkannt und wie es den Anschein hatte, wollte der berüchtigte Kopfgeldjäger ebenfalls auf die Jagd gehen. Entsprechend war sie nun gewarnt und würde ihr Ziel wohl nicht so einfach aufgeben. Zudem war sie sich sicher, dass sie eine wohl deutlich höhere Bezahlung bekommen würde als Dante. "Ich weiß sehr wohl wer Ihr seid. Eine Kopfgeldjägerin und dazu auch Gildenmeisterin sollte durchaus auch über Gildenlose Kopfgeldjäger Bescheid wissen. Auch Euer kleines Geheimnis ist mir bekannt. Ich habe mich schon immer gefragt wie es wohl sein mag, ein Halbdämon zu sein", sagte sie und grinste entsprechend herauszufordernd. Auf das Ziel ging sie vorerst nicht weiter ein, einfach aus Sicherheitsgründen.

Wie er es erwartete kannte die junge Frau ihn. Ebenfalls wusste sie über sein mehr oder minder Geheimnis, dass er ein Halbdämon war wusste Bescheid. Geheim hielt er es im Grunde nicht, jedoch war es ein wunderbarer Vorteil sollte der Gegner es nicht wissen und diesen nutzte er bestmöglich aus. Sie fragte ihn wieso er dachte sie würden dasselbe Ziel verfolgen und hatte dabei einen Ausdruck von Stolz in den Augen, wie man ihn der Gildenmeisterin Raging Fenrirs nachsagte. "Es gefällt mir, dass ihr mit offenen Augen durch die Welt schreitet. Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften für uns Jäger. Wie ich darauf komme, dass unser Ziel das gleiche ist? Oh, ich habe nur Eins und Eins zusammengezählt. Scheinbar gibt es ja etwas das Wichtig genug ist einige berühmte Kopfgeldjäger und Legenden auf den Plan zu rufen. Ich habe jeden Auftrag abgelehnt der mir nicht interessant genug erschien und dieser hier scheint gerade dazu geschaffen worden zu sein mir den Staub von den Schultern zu klopfen. Wobei ich nicht abstreiten möchte, dass ihr eine angemessene Herausforderin sein werdet Reyalin." Wieder lachte er und ging weiter neben der Frau her. "Stört es Euch, wenn ich Euch vorerst begleite? Wir müssen ja keine Geheimnisse ausplaudern, jedoch hätte ich nichts gegen die Gesellschaft einer jungen Dame einzuwenden, wenn man schon mal zumindest für den Moment den gleichen Weg teilt." Während er sprach rückte er seine Waffen zurecht, da vorallem sein Schwert die lästige Angewohnheit hatte etwas in der Halterung zu verrutschen.

Reyalin musste ein wenig schmunzeln als er sprach. "Nun ja, das kann durchaus sein, aber eventuell sind die Ziele verschiedene nur der Ort der Selbe", meinte sie und sah kurz in die Richtung des Weges den sie gehen würde. "Allerdings muss ich sagen, ist es eigentlich eine Selbstverständlichkeit, mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen. Nur leider haben das noch nicht alle Jäger begriffen. ... Naja was heißt leider? Im Grunde eigentlich auch nur gut für uns, oder?", fragte sie ihn entsprechend mit einem kecken Grinsen. Zu seiner Frage, ob es sie stören würde, dass er sie ein wenig begleiten würde, deutete sie ihm an, dass er sie ruhig begleiten durfte und schon war er auch neben ihr. So wirkte er gleich viel Größer, als wenn er auf mehr Abstand war. "Ein stattlicher Bursche", sagte sie schelmisch und lächelte leicht herausfordernd. Dabei begutachtete sie kurz seine Waffen, die er zurecht rückte. "Ihr habt sicher schon vieles gesehen und habt bestimmt auch shcon ein stolzes Alter erreicht, oder nicht?", fragte sie ihn. Denn es machte sie schon ein wenig neugierig, da sie soweit kaum einen Halbdämon begegnet war, der ansatzweise älter sein konnte als sie selbst.

Reyalin schien gut gelaunt und grinste frech als sie es für eine Selbstverständlichkeit erklärte mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen. Leider, oder eher gesagt glücklicherweise, verstanden genau das nämlich nicht alle Jäger. Da Dante nun neben ihr ging wurde erst recht deutlich wie groß er war und auch er müsste lächeln. Dann machte sie eine Anmerkung die darauf anspielte wie alt er wohl schon wahr und was er alles gesehen hatte. "Da liegt ihr gar nicht so falsch. Seit einigen Jahren schon habe ich die Zweihundert überschritten. Ich bin recht froh darüber, dass mich nun nicht mehr jeder wiedererkennt, das kann von mir aus so bleiben. Das Leben ist viel interessanter wenn sich nicht jeder vor einem in den Staub wirft, wisst Ihr?" Dann wurde er ein wenig ernster. "Wenn es nur nicht so unglaublich unschicklich wäre einer Frau die gleiche Frage zu stellen~ ... Ich hoffe wir kommen miteinander aus falls wir das gleiche Ziel verfolgen, ich würde es mir zumindest wünschen." Aus dem Augenwinkel nahm er eine Bewegung wahr, reagierte jedoch nicht darauf. Wurden sie verfolgt? Er beschloss nichts zu sagen, Reyalin würde es schon selbst bemerken.

Gespannt hörte sie dem hochgewachsenen Mann zu. Sie lag sogar richtig mit ihrer Vermutung, weshalb sie dann mit stolz grinste. "Ja ich glaube Euch, dass es vorteilhaft ist so lange zu leben. Ich beneide Euch da aber dennoch nicht wirklich. Abgesehen davon dass Ihr nicht so schnell altert vom Äußeren. Ich selbst habe gerade erst vor wenigen Jahren die zwanziger Marke geknackt", meinte sie um seine indirekte Frage zu beantworten und musste schmunzeln. Er schien sich doch recht gentlemanlike zu verhalten und es gefiel ihr. Dann huschte etwas im Augenwinkel an ihnen vorbei. Ihr Blick wurde kurzzeitig ernster, bevor sie wieder zu lächeln begann. "Das Ziel weiß anscheint, das es gejagt wird", meinte sie dann recht leise. Von einer gewissen Entfernung konnte man es nicht hören was sie sagte, lediglich Dante konnte wohl ihre Worte vernehmen. Sie war sich sicher, dass auch er dies bemerkt haben musste, weshalb sie weiter nichts dazu sagte. Sie ging unbeirrt weiter, bereit sich einem Kampf zu stellen hatte sie sachte ihre Hand an ihr Schwert im Gurt gelegt und täuschte eine normale Unterhaltung vor, auch wenn es nicht mal wirklich eine täuschende Unterhaltung war. Sie war lediglich darauf gefasst jederzeit angegriffen zu werden und zu handeln. "Ich bin mir sicher, dass wir gut miteinander auskommen werden, solang keiner dem anderen im Wege stehen wird", meinte sie dann auf das zuletzt gesagte. "Wir würden sicher eine Einigung finden, mit der beide Seiten zu Frieden sein werden", erklärte sie und zeigte damit schon mal eine gewisse Kooperation. Zugleich war das auch eher eine Warnung an die möglichen Angreifer, dass sie damit rechnen mussten, das beide gemeinsam wohl gegen sie kämpfen würden.

Reyalin grinste als sie ihm mit den Vorteilen des langen Lebens zustimmte, aber auch anmerkte, dass sie ihn nicht darum beneidete. Sogar seine indirekte Frage beantwortete sie ihm und sagte, dass sie selbst erst vor wenigen Jahren die Zwanzig überschritten hatte. Wie er es erwartete bemerkte auch sie die Bewegung und merkte recht leise, so dass auch nur Dante ihre Worte verstehen konnte, dass das Ziel wohl weiß das es gejagt wurde. Sie ging jedoch nicht weiter darauf ein und redete normal weiter, schien jedoch jetzt bereit zu sein zu reagieren. Die Frau meinte sie sei sich sicher, dass sie miteinander auskommen würden solange sie sich nicht im Weg rumstanden und auch, dass sie eine Einigung finden mit der jeder zufrieden war. "Das freut mich zu hören. Wenigstens muss man Euch nicht an die Hand nehmen damit Ihr etwas zustande bringt, das gefällt mir." Mit einem Lächeln zog Dante seine Pistole, Nightwind, hielt sie jedoch so nur in der Hand und ging weiter. Mit einem kalten Lächeln schaute er zur Seite und dorthin wo wohl ihr Verfolger war. Er hörte Schritte die sich immer weiter von ihnen entfernten so als ob jemand weglief und er konnte sich absolut nicht mehr halten und fing an herzlich zu lachen. Dann verstaute er seine Waffe wieder und beruhigte sich ehe er sprach "Ich schätze Euer kleiner Verehrer ist soeben weggelaufen. Schade aber auch." Mit einem frechen Grinsen wartete er auf eine Reaktion während sie weitergingen.

"Wollt Ihr mich damit etwa verärgern?", fragte sie ihn ernsthaft und sah ihn entsprechend mit einem Blick an, der so viel sagte, dass er aufpassen sollte was er sagte. "Ich bin durchaus kein Kind mehr und habe meinen Stolz", merkte sie an. Ihr war bewusst das er es nicht ernst meinen konnte, dennoch sollte er aufpassen, denn sie wurde ja nicht umsonst zur Gildenmeisterin von Raging Fenrir ernannt. Danach zog ihr Begleiter seine Pistole und lächelte dabei. Warum er die Waffe hervorzog aber nichts machte wunderte sie ein wenig, aber sagte nichts dazu.Die Schritte die wohl deutlich zu hören waren entfernten sich und Dante lachte herzlich. Die Waffe verstaute er danach wieder. Sie seufzte kurz als er davon sprach, dass ihr "Verehrer" davon liefe. "Mit Sicherheit kein Verehrer meinerseits, davon gibt es kaum welche, aber bei einem solchen kalten Blick den Ihr ihm zugeworfen habt, wäre ich als Schwächling wohl auch davon gelaufen", meinte sie und schüttelte kurz den Kopf, lief aber unbeirrt weiter. Sie hatte nichts dagegen, das er weg lief. Das machte die Sache nur interessanter. "Ich bin schon gespannt wie er sich mir stellen wird", murmelte sie kurz vor sich hin und musste grinsen. Sie freute sich schon auf diesen Kampf, denn er war schon lange überfällig. Denn sie wusste ganz genau, dass das derzeitige Ziel daran schuld war, dass ihre Familie starb. "Soll er rennen. Es wird nichts nützen", meinte sie nur und ihr Blick richtete sich in die Richtung ihres Ziels. Ihre Augen waren ernst und schienen fast zu leuchten, da sich ihre Wut die sie damals anstaute, nun wieder zeigte. Sie würde jedoch nicht blindlings hineinlaufen. Das wäre dumm und nicht ihrer würdig. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen und ihr Stolz zeigte sich ebenfalls wieder. Aufrecht ging sie weiter, bis wieder jemand zu ihrer rechten Seite auftauchte. Ein Angriff wurde diesmal direkt gestartet und sie hob nur ihre Hand und der Blitz der auf sie zu schnellte, prallte ab und wurde umgelenkt. Sie hatte in ihrer rechten Hand eine Blase erschaffen, ohne das man es sehen konnte. Dadurch war es ihr möglich diesen Angriff ohne weiteres abzuwehren. "Jetzt gibt´s wohl doch etwas Aktion?", meinte sie und und grinste.

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"Oh, das war viel eher als Kompliment gemeint. Da Ihr euch dadurch wesentlich von einigen anderen unterscheidet, die dies eben nicht selbstständig können. Ich wollte Euch in keiner Weise beleidigen." antwortete Dante und beobachtete dann wie Reyalin einen Blitz der auf sie zugeschossen kam mit ihrer rechten Hand abwehrte. Grinsend freute sie sich darüber dass es jetzt wohl doch ein wenig Aktion gab. "Hoffentlich. Das wäre eine schöne Aufwärmübung." sagte er und erschuf einige Schatten die anfingen zu brennen. Sie flogen los und suchten die Quelle des Angriffes, so musste er sich nicht die Mühe machen selbst nachzuschauen. Trotzdem zog er nun auch sein Schwert und schaute sich hinter ihnen um, um nicht eventuell Ziel eines anderen Angreifers zu werden. Zwar schätzte er seine Begleiterin als äußerst stark ein, jedoch konnte auch sie nicht alles sehen und so beschloss er ihr eher neben seinen Feuerschatten Rückendeckung zu geben als direkt anzugreifen. Einen Moment lang zeigte sich eine Bewegung vor ihm und er zückte auch sofort seine Pistole um einen Schuss abzufeuern. Ein Aufschrei und Blut welches natürlich nicht getarnt war spritzte hervor, gefolgt vom erneuten Klang von Schritten die wegliefen. "Der wird vermutlich keine Probleme machen. Ich halte Euch den Rücken frei, tobt euch ruhig aus junge Dame."

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Das es eher ein Kompliment sein sollte, kam bei Reyalin nicht wirklich an. Aber da er es nun richtig stellte, sah sie drüber hinweg. Momentan gab es anderes worüber sie nachdenken musste. Sie zog ihr Schwert aus der Scheide. "Naja ob Sie da nicht vielleicht ein wenig mehr an Aufwärmung brauchen als ich? Immerhin müssen sie ja den Staub von sich klopfen oder?", sagte sie mit einem kecken Lächeln und zwinkerte ihm kurz zu. Dante hatte sein Schwert gezogen, auch seine Pistole kam zum Einsatz und schien sein Ziel nicht verfehlt zu haben. Jedoch rannte wieder jemand weg. Kurz schüttelte sie den Kopf und wandte sich auf die Angreifer vor ihr zu. "Danke, aber austoben werde ich mich erst später. Ich will mich ja nicht schon vorher verausgaben", meinte sie und lachte ein wenig. Danach machte sie sich daran ihre Angreifer einen nach den Anderen zur Strecke zu bringen. Wer ihr an die Haut wollte, musste damit rechnen, selbst die Haut über die Ohren gezogen zu bekommen. Diese Angreifer hier waren alles andere als eine Herausforderung für die beiden Kopfgeldjäger. Für Rey war es schon mehr wie eine Beleidigung an ihrem Können und Stolz. Sie verschwendete keine Worte mehr, viel mehr konzentrierte sie sich darauf das die zwei Angreifer vor ihr nichts mehr zu melden hatten. Der erste war viel zu langsam, als das er Rey ausweichen konnte. Dafür konnte er knapp ihren Angriff passieren, doch den nächsten Hieb wiederum nicht mehr. Schnell wurde der erste auf den Boden geworfen. Der zweite wurde sauer wie es schien und hatte wohl nichts anderes im Repateur als seinen Blitz von eben. Durch die Funken an seiner Hand konnte sie schnell erkennen, dass er den Zauber von eben erneut verwenden würde. Was hinter ihr geschah, beachtete sie weniger, da Dante ihr den Rücken frei halten wollte. Dennoch blieb sie wachsam. Nicht das sie doch etwas in den Rücken bekam.

Die Angreifer waren ihnen definitiv nicht gewachsen, das stellte sich recht schnell heraus. Reyalins Gegner schien auch nicht sonderlich viel drauf zu haben, da dieser erneut einen Blitzzauber versuchte. Dante erledigte die Beiden die versuchen von hinten anzugreifen und sich zu tarnen, dann hielt er weiterhin die Augen offen nach weiteren Feinden, konnte jedoch niemanden mehr entdecken. "Das scheint es wohl gewesen zu sein, höchst erfrischend! Wenn auch bei Weitem nicht herausfordernd. Da sie mich allerdings auch angegriffen haben haben sie es entweder auf uns Beide abgesehen... oder nur weil ich Euch begleitet habe. Wir sollten uns beeilen." Er funkelte Reyalin herausfordernd an und fing an zu rennen. "Ich glaube da hinten läuft jemand der mehr weiß!" rief er und verfolgte einen Mann der sie aus weiter Entfernung beobachtet zu haben schien, als er den großen Mann auf sich zukommen sah nahm er die Beine in die Hand. Manche hätten ihn vielleicht übersehen oder für einen Zivilisten gehalten, Dante jedoch spürte seine Blicke wie Feuer und war sich sicher hier zumindest einen böswilligen Zauberer entdeckt zu haben. Außerdem wirkte es verdächtig wenn eine Gruppe Schwächlinge plötzlich zwei hochrangige Magier attackierte. Irgendjemand schien seine Fäden im Spiel zu ziehen.

Reyalin nickte ihm zustimmend zu, als er meinte, dass sie sich beeilen sollten. Kurzerhand  richtete sie nochmals kurz ihre Aufmerksamkeit auf ihren zweiten Gegner und machte diesen auch schnell fertig mit einem gezielten Hieb in die Seite. Er brach zusammen und ächzte vor Schmerz und Blutverlust. Da er es nicht mehr lange machen würde ließ sie ihn einfach liegen und leiden. Danach machte sie sich auf und folgte Dante. "Ich schätze einfach, sie haben nicht mit uns beiden zusammen gerechnet. Womöglich sollten sie uns vielleicht einzeln fangen oder ähnliches, sollten wir das selbe Ziel haben", meinte sie. Weit her geholt war es jedenfalls nicht. Sie hätte zwar wahrscheinlich keine Probleme gehabt mit allen allein zurecht zu kommen, aber es sah eher danach aus, als wären sie mehr oder weniger überrascht gewesen, dass sie zu zweit waren. Damit sie ihn aber einholen konnte nahm sie ihre Requip-Magie in Anspruch und wechselte von ihrer ursprünglichen Kleidung zu ihrer Holy Light Fighter Ausrüstung. Nun trug sie ein weißes Kleid das zum Teil aus Leder und zum Teil aus leichten Stoffen bestand. Auch ihr rotes Schwert wechselte und sie trug ein Schwert das wie ein Rapier aussah aber keines war. Als sie gleichauf mit Dante war grinste sie ihn an. Sie hatte ein wenig Spaß daran mit ihm zusammen zu arbeiten. Um der Hetzjagd allerdings ein Ende zu machen formte sie einen Ball aus komprimierter Luft und schoss diese Ballkanone ab. Sie verfehlte ihr Ziel nicht im Geringsten. Das Opfer wurde durchbohrt, allerdings war nichts zu sehen als kurz das aufleuchten der in einem Tatzen geformten Abdruck, welcher aber auch wieder verschwand. Das Ziel wurde gegen einen Baum geschleudert und regte sich erst nicht, bis sie dann am Baum ankamen. "Nanu? Tot dürfte er aber nicht davon sein. Ist er etwa auch so schwach wie die Anderen?", fragte sie schelmisch und grinste. Dann zuckten einige Finger von ihm. "Ah", sagte sie und wartete ab, dass dieser aufwachte.

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Reyalin schloss schnell zu Dante auf, sie verwendete scheinbar eine Rüstung die sie um Einiges schneller machte. Aus Spaß stieß Dante einen kurzen Pfiff aus, machte aber deutlich, dass er sie nicht verärgern wollte. Sie benutzte ihre Magie und sorgte dafür, dass der Mann gegen einen Baum gestoßen wurde und liegen blieb, anschließend provozierte sie ihn noch ob er etwa so schwach war wie die anderen bis er schließlich eine Regung zeigte. Dante griff den Mann und zog ihn so dorthin, dass er nun wenigstens aufrecht saß. Seine Hände ließ er rot glühen und nach und nach immer heißer werden, achtete jedoch darauf ihm keine sonderlichen Schmerzen hinzuzufügen, sondern nur seine Ernsthaftigkeit bewusst zu machen. "Wirst du dich wohl zusammenreißen können? Das geht noch heißer. Warum habt ihr uns angegriffen? Sehen wir aus wie eine unbewachte Karawane die sogar die dümmsten Banditen ausrauben können? Antworte!" Der Mann spuckte nur auf den Boden und verweigerte eine Antwort. Als Dante jedoch für einen kurzen Moment seine Hände auflodern ließ schrie er für einen Moment und schien willig zu sprechen, hörte aber sobald der Schmerz aufhörte auf etwas sagen zu wollen. "Meine Magie ist nicht für sowas geeignet... Würdet Ihr? Er würde nur sterben wenn ich es versuchte.." bat er Reyalin darum ihn zum Reden zu bringen. Das Einzige was er wohl noch hätte tun können war den Mann umzubringen, das wollte er zu diesem Zeitpunkt allerdings vermeiden.

Dante hob den Mann an und setzte ihn hin. Mit einer glühenden Hand schien er ihn zum reden bringen zu wollen. Vom Zusammenreißen war nach ihrer Meinung keine Spur zu sehen. Er hatte auf den Boden gespuckt. Kurz daraufhin schrie er vor Schmerzen, als die Hände von Dante aufloderten. Anscheint war es eine Art der Feuermagie die er verwendete doch ganz genau konnte sie nicht sagen was für Feuer. Doch als er nachgab, weil es so aussah, als wolle der Mann reden, herrschte wieder Stille. Nun wollte er es ihr überlassen, da er seine Magie für Verhöre wohl nicht so als geeignet empfand. Kurz legte sie ihre Hand auf die Schulte des Halbdämons. Danach drängte sie sich an ihm vorbei und setzte sich auf ihren Gefangen seinen Schoß. Er konnte sie unmöglich einfach so weg stoßen, da sie schnell ihre rechte Hand an einer Stelle hatte, die ihm sicher heilig war. Dante konnte es unmöglich sehen, wenn dann nur erahnen. in der linken Hand hatte sie ihr Schwert nun und strich damit über den Boden auf ihr Opfer zu. Die Klingenseite zeigte selbstverständlich zu dem Magier hin. Mit festem Griff packte sie ihm unten an und ein kurzer Aufschrei kam von ihm. Dann lockerte sie den Griff wieder und sprach in einer verlogenen und verführerischen Tonlage auf ihn ein. "Ich denke mal du weißt ganz genau worauf wir aus sind und du möchtest das sicher noch behalten", meinte sie mit einem Lächeln im Gesicht das verführerisch und unmissverständlich war, dass sie es bitter ernst meinte. Schon eine komische Kombination, aber die Waffen einer Frau waren meist unschlagbar. "Du solltest lieber reden, ansonsten wirst du in Schade weiter leben müssen~ und ich versichere dir, du wirst nicht so einfach davon kommen mit dem Tot", versprach sie und ihre Augen funkelten nur so vor Eifer ihn sein bestes Stück ab zu trennen. Er schluckte schwer und schien zu wissen, dass es keine leere Versprechungen war. Dazu war ihr Ruf nur zu gut und bisher traf immer alles zu was sie versprach. Es dauerte nun wirklich nicht lange und er begann zu reden. Viel zu hastig, so dass sie wieder so fest zupackte, dass er kurz wieder aufschrie. "Etwas langsamer bitte, wir wollen das auch verstehen", säuselte sie ihm entgegen. "D-D-Der Baron hat uns ausgesandt. E-Er wird v-vorbereitet sein. Wir sollten euch abfangen, allerdings einzeln. D-D-Das ihr zusammen k-kommen würdet, da-damit hat keiner gerechnet", sagte er zitternd und stotternd. "Fein machst du das", sagte sie und strich mit der flachen Seite des Schwertes über sein Gesicht. Dabei schnitt sie "aus versehen" leicht in die Haut. "Oh entschuldige. Aber wo genau befindet sich gerade der Baron denn?", fragte sie ihn und kicherte leicht und nahm das Schwert wieder weg. Sie deutete mit kurzem Druck unten an, dass sie ihn die gleich abreißen würde, wenn er nicht reden würde. Doch er redete wieder kurzzeitig zu hastig, merkte es aber selbst und wurde wieder langsamer und stotterte. Der Baron befand sich in einer Art von Untergrundtunnel. Er wollte dadurch aus dem Königreich Fiore fliehen, jedoch rechnete er wohl nicht, dass er beobachtet wurde, als er diesen betrat. Wenn sie sich beeilen würde, konnte sie ihn noch erreichen. "Guter Mann", sagte sie und klopfte ihm auf die Schulter nachdem sie sein gutes Stück wieder los ließ. Nachdem sie genug hatte und es zu wider fand auf dessen Schoß noch länger zu sitzen, stand sie auf und grinste den Hünen verschmitzt an. "So, also ich habe keine Verwendung mehr für ihn. Wenn du willst kannst du dich seiner entledigen", meinte sie. Sie ging dabei an ihm vorbei und steckte ihr Schwert in die Scheide.

Dante schaute sich Reyalins Verhörmethoden ganz genau an und freute sich, nicht in ihre Fänge geraten zu sein. Der Mann spuckte die Informationen nach denen sie suchten widerwillig aus, unter der Androhung ihm seine Manneskraft gewaltsam zu entreißen. Der Baron, also hatten sie scheinbar doch das gleiche Ziel, befand sich in einem Tunnel um das Königreich zu verlassen. "Beeindruckend. Hm, nach meinen Beobachtungen bin ich mir immer noch unschlüssig ob er Euch die Informationen mitgeteilt hat weil Ihr so eine bezaubernde Frau seid, oder weil ihr ihm derartig gedroht habt. Ich tippe auf Ersteres." sagte er mit einem Grinsen als Reyalin ihm den Mann überließ. Dante packte den Mann und warf ihn ein Stück zur Seite, sodass er nicht mehr direkt an einem Baum aber eher an einem kahlen Stück Feld lag. Dann erschuf er erneut seine feurigen Schatten und ließ ihnen freien Willen mit ihm zu tun und lassen was sie wollten. Sie packten ihn, verzehrten ihn, und nach einiger Zeit verstummten auch die Schreie und die Schatten verschwanden. Hinterließen nichts als Asche. "Nun gut, Ihr führt." sagte Dante und folgte Reyalin zum Tunneleingang der sich ziemlich gut versteckt befand. Die Tür war versperrt, aber Dante verschaffte ihnen einen gewaltsamen Zutritt indem er sein Schwert hineinrammte und den Rest der Tür schlichtweg verbrannte. "Nach Euch, bitte." sprach er und verbeugte sich leicht mit einer einladenden Geste. Zusätzlich entsandte er auch erneut seine Schatten um eventuell schon einige Wachen oder ihr Ziel persönlich zu erledigen während sie noch weiterliefen.

Reyalin musste lachen als sie seine Worte hörte und trat näher an ihn heran. Mit funkelnden Augen sah sie zu ihm hinauf und hatte einen vielsagenden Blick. "Nun ich würde eher sagen zweiteres, denn Männer scheinen ja doch sehr daran zu hängen", meinte sie und sah ihn mit einem herausfordernden Blick und einem kecken Lächeln an. Dabei strich sie ohne jegliche Hemmungen einfach mit den rechten Zeigefinger über seinen Schritt, mit einem ganz leichten Druck und entfernte sich wieder von ihm. Er sollte nun wissen was vor sich gegangen war und sie amüsierte sich darüber. Was Dante mit dem Opfer tat war ihr egal. Sie sah weder hin noch lauschte sie den Schreien, die letztendlich verstummten. Dann überließ Dante ihr die Führung. Wie es schien, hatten sie wohl doch beide das selbe Ziel und sie gingen gemeinsam zum Haus in dem sich der Baron vor kurzem noch aufgehalten hatte. Dort drin befand sich eine weitere Tür die er mit seinem Schwert öffnete und verbrannte. "Ich würde gern von Euch wissen wieso dieser Auftrag so interessant für euch ist. Ich sagte ja bereits, dass es persönliche Gründe hat, weshalb ich diesen Mann umbringen werde", meinte sie und ging ganz klar davon aus, dass sie ihn töten würde. Das Dante es vielleicht machen könnte, davon ging sie nicht aus. Sie wollte diesen Kampf, denn er war ihre Revange, ihre Rache. Sie musste es einfach tun. Entsprechend sah sie den großen Mann sehr ernst an und hatte sich in den Gang gestellt, bevor er ihn betreten konnte. Sie wollte es erst klar stellen, bevor sie ihm gestatten konnte den Baron weiter zu verfolgen.

Reyalin meinte, dass Männern wohl doch einiges an ihrer Manneskraft lag und strich Dante sogar über die seine, was ihn nur überrascht dreinblicken ließ. Wollte sie ihn provozieren? Nein, das dachte er eher weniger. Scheinbar war es eher als ein Scherz gedacht und das Funkeln in ihren Augen unterstrich diesen Eindruck auch noch. Dann stellte sie sich ihm so in den Weg, dass er nicht einfach an ihr vorbei in den Gang gehen konnte und fragte ihn ernst warum der Auftrag so interessant für ihn war, da es sich bei ihr selbst ja eher um persönliche Gründe handelte. "Ihr seid ganz schön frech und traut euch etwas, hat euch das schon mal jemand gesagt? Ich kann verstehen weshalb euch viele Männer zu Füßen liegen... und auch ich bewundere Euch ein wenig." sagte er charmant und mit einem Grinsen, da sich nicht viele so etwas hätten erlauben können, ehe er dann auch schon ihre soeben gestellte Frage ehrlich beantwortete. "Mein Informant hat mir gesagt, dass das Ziel genügend Leichen im Keller hat um mein Interesse zu wecken. Außerdem würde die Bezahlung stimmen. Aber Geld ist nicht der Grund warum ich das hier mache. Ich war lange genug untätig, ich muss etwas tun. Jetzt, wo mein Name schon in Vergessenheit geraten ist und Niemand mit mir rechnen würde. Ehrlich gesagt möchte ich Euch zu diesem Zeitpunkt eher nur helfen als aus eigenem Interesse zu handeln. Falls Ihr nichts dagegen habt natürlich. Es ist Euer Kampf." Er hoffte die Frage zufriedenstellend beantwortet zu haben und dass sie ihren Weg fortsetzen konnten. Es war ihm mittlerweile wirklich egal warum er das überhaupt tat, er hatte Spaß dabei und es erinnerte ihn an die alten Zeiten. Wenn der Auftrag erledigt war würde er sogar auf sämtliche Bezahlungen verzichten, er hatte genug und darauf kam es nun wirklich nicht mehr an. Seit Langem fühlte er sich wieder lebendig, was nicht zuletzt an der Tatsache lag, dass eine hübsche Frau an seiner Seite war die ihm mindestens ebenbürtig war. Das sie auch noch hübsch war und im Grunde sogar seinen Geschmack traf war nur noch ein kleiner Bonus den er äußerst erheiternd fand. Es langweilte ihn das die meisten Frauen auf die er traf oder mit denen er zu tun hatte eher normal waren und schwach, nun hatte er eine angenehme Abwechslung auf die er sich freuen konnte. Dann dachte er noch kurz nach und stellte schließlich eine Frage deren Antwort ihn sehr interessierte. "Erlaubt mir eine Frage: Habt Ihr Spaß daran eine Kopfgeldjägerin zu sein? Oder werdet Ihr nur von Rache getrieben, so wie ich es war für die meiste Zeit meines Lebens." Gespannt wartete er auf ihre Antwort.