Epic Adventure

Eigentlich wollte die Attentäterin sich nur kurz ein wenig frisch machen und dafür hatte sie die Toiletten aufgesucht. Das genau diese paar Schritten ihr ganzes Vorhaben umwerfen würden, hatte niemand zuvor geahnt. Sie hatte sich auch nicht groß bei ihren Teamkameraden abgemeldet. Warum auch? Kuraiko war eine erwachsene Frau und sie konnte ja wohl für sich selbst sorgen. Da musste niemand der anderen wissen wo sie gerade hin ging. Dementsprechend hatte sie sich also lautlos von den anderen weg bewegt und fand sich nun auf den Toiletten wieder. Als sie sich gerade etwas Wasser ins Gesicht gespritzt hatte konnte sie aus einer der Kabinen ein nuscheln wahr nehmen. Sie wurden Hellhörig als sie das Wort 'Kopfgeld' hörte. Unauffällig war sie der Kabine näher gekommen und hatte die Frau dort drin belauscht. Kurotabou, so der Name des Gesuchten. Die Attentäterin hatte schon von ihm gehört und sie wusste das es kein leichtes sein würde diesen Mann zu schnappen. Und dennoch. Sie wollte es versuchen. Vielleicht konnte er ihr auch einige Fragen beantworten. Jemand wie er hatte doch bestimmt mehr Kontakte und einer von diesen hatte bestimmt eine Ahnung warum man ihre kleine Familie angegriffen hatte.
Für sie war klar: Sie würde diesen Mann jagen. Sie würde ihn finden und sie würde Antworten wollen. Und sein Kopfgeld selbstverständlich.

Ohne den anderen etwas zu sagen, oder sich bei der Gildenmeisterin zu melden, hatte sich Kuraiko auch schon aus dem großen Gebäude bewegt. Sie hatte kein Interesse das jemand dumme Fragen stellte oder sie versuchen würde davon ab zu halten. Wenn sich Kuraiko etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie dies im Normalfall auch durch.

Das die zweite Stimme zu Mio gehörte, das hatte sie gar nicht richtig wahr genommen. Warum auch? Sie kannte das Mädchen ja kaum. Jeder, der nach dem Tod von Hayato & Tadashi in die Gilde kam, war für Kuraiko uninteressant. Es hatte für sie einfach keinen Wert mehr gehabt sich mit jemanden an zu freunden, freundlich zu sein oder sonst irgendwie auf sich aufmerksam zu machen. Sie war nun mal die meiste Zeit damit beschäftigt gewesen nach Informationen zu suchen. Informationen die ihr weiter halfen. Wer war dafür verantwortlich? Wer hatte ihr die liebsten Menschen genommen? Sie würde nicht eher Ruh'n bis sie diese Leute gefunden und ausgeschaltete hatte! Als 'Menschen' würde sie diese Leute nicht betiteln, eher als Monster!

Sie hatte also ein paar Infos bekommen, sogar ohne Bezahlung, und war los gegangen. Zugegeben, sie hatte einen recht schnellen Schritt drauf. Aber Kuraiko wollte auch keine Zeit verlieren. Immerhin konnte dieser Typ auch schon wieder längst wo anders sein. Immer kleiner wurde das Stadion der Grand Magic Games und umso weiter sie weg war, um so ruhiger wurde es. Denn die Menschen liefen eher zum Stadion hin, als weg. Sie kam also auf einen kleinen Waldweg, dessen Pfad sie folgte. Doch alsbald musste sie bemerken das sie nicht allein war. Zunächst lies sie sich nichts anmerken. Nur ihre Schritte wurden langsamer, bis sie letztendlich komplett stehen blieb. „Was willst du?“, ihre Stimme klang eiskalt. Sie hatte noch immer den Rücken zu der Person gedreht und wusste demnach nicht wer es war, doch ihr Körper war – unter den weiten Klamotten – angespannt. Sie würde also jeden Moment bereit dazu sein um aus zu weichen oder an zu greifen.

Wer hatte es gewagt sie zu stören? Wer lief ihr da hinterher? War es vielleicht die Person, welche die Informationen hatte? War das vielleicht eine Falle? Es wäre zu mindestens möglich und Kuraiko schloss nichts aus. Plötzlich hörte sie ein unsicheres 'eeeeh'. Ach herrje, da schien ihr eine Person gefolgt zu sein die alles andere als kampfbegabt zu sein. Vermutlich würde sich diese Person eher hinter einem Baum verstecken, so vermutete Kuraiko zumindestens. Doch dann sprach die Stimme weiter, sprach sie sogar mit ihrem Namen an. Nur langsam drehte sie ihren Kopf um einige Millimeter. Noch sah sie die andere Person nicht an, sondern erkannte aus dem Augenwinkel nur die schwarzen Haare und die eher schwächliche Statur. Die jüngere wollte wissen wie viel Kuraiko von dem Gespräch mitbekommen hatte. So so, für die schwarzhaarige waren diese Informationen also. Diese begann wohl darauf zu beharren das diese Informationen für sie gewesen waren. "Na und?! Was willst du jetzt machen? Willst du versuchen mich auf zu halten?", es war deutlich zu hören das Kuraiko sich eher über die jüngere lustig machte.

"Hör zu, ich habe keine Zeit für irgendwelchen kinderkram. Also werde ich den Informationen jetzt folgen, denn sonst ist die gesuchte Person schneller an einem anderen Ort als wir bis 3 Zählen können", erklärte sie nun wieder deutlich kühler und weniger belustigt. Den Kopf hatte sie wieder nach vorne gedreht und langsam begann sie wieder voran zu schreiten. "Du solltest besser zurück gehen, dieser Kerl ist nichts für kleine Mädchen", sprach sie während sie ihren Weg fortsetzte. Mit ihrem letzten Satz hatte sie vermutlich auch recht. Man könnte jetzt interpretieren das sie sich heimlich sorgen um das Mädchen machte, aber dem war nicht so. Denn sie kannte die kleine ja nicht mal. Sie wusste nicht einmal das die beiden zur selben Gilde gehörten. Es war ihr also egal was mit diesem Mädchen war, solange diese sie in Ruhe lassen würde.

Bitte was?! Dieses junge Ding traute sich tatsächlich zu ihr zu laufen und dann auch noch zu behaupten ihr Rückendeckung geben zu wollen. Ob die kleinen dazu in der Lage war? Die Attentäterin bezweifelte dies stark. „DU willst mir Rückendeckung geben? Pass lieber auf das dieser Typ dich nicht zerhackstückelt.“, antwortete sie kühl. Wenn das kleine Ding der Meinung war das sie mitkommen wollte. Nun gut. Aber Kuraiko würde sicherlich keine Rücksicht auf sie  nehmen. „Und ich bin kein Babysitter. Nur damit das klar ist.“, fügte sie dann noch hinzu und ging weiter ohne groß auf die andere zu achten. War ihr doch egal wenn sie zu schnell war. Vielleicht würde die kleine ja einfach aufgeben und zurück geben.

Doch danach sah es nicht aus. Sie stellte sich als Mio Akiyama vor und meinte das sie zur selben Gilde gehörte. Fast hätte Kuraiko laut los gelacht. Dieses kleine zerbrechliche Ding sollte eine Kopfgeldjägerin sein? Wer glaubte sie eigentlich wer sie war. „Aha.“, antwortet Kuraiko kühl und beachtete die Hand des Mädchens nicht einmal. Sie selbst brauchte sich nicht vorstellen, denn immerhin kannte die kleine ihren Namen ja schon.
Bald schon begann es dunkle zu werden und die beiden Kopfgeldjäger  befanden sich noch immer im Wald. Ob Mio angst hatte? Heimlich hoffte Kuraiko das sie Angst verspürte und deswegen ihr am nächsten Tag nicht weiter folgen würde.

Es war nicht so das Kuraiko  nie gelernt hatte höflich zu sein, doch sie wusste das es vermutlich nicht viel nützen würde wenn sie der kleinen auch noch höflich gegenüber trat. Dann würde sie vermutlich nur noch anhänglicher werden und genau das wollte sie ja vermeiden.
Es wurde also dunkel und die jüngere folgte ihr noch immer. Wie ätzend! Ob sie Mio einfach im Schutz der Dunkelheit abwimmeln konnte? Doch plötzlich begann diese zu sprechen und wollte wissen ob sie vor hatte die Nacht durch zu wandern. Sie erklärte auch das sie nur neugierig wäre. „Ja.“, antwortete Kuraiko knapp. Warum auch zu viele Worte verlieren? Sie hatte Mio's Frage beantwortet und gut. Immerhin war sie ja nicht hier um mit der jüngeren zu plaudern.

Kaum das Kuraiko geantwortet hatte sprach die jüngere auch schon weiter. Sie wollte ihren Rang wissen und meinte das sie recht professionell aussah und irh Rang doch entsprechend hoch sein müsste. Doch da irrte sie sich. „Wie bei den Grand Magic Games bereits gesagt, man sollte nicht immer zeigen was in einem steckt.“, ergriff sie nun das Wort und seufzte leise. Das Mädchen hatte noch viel zu lernen. „Ich definiere mich nicht durch Ränge.“, erklärte sie nun und sah kurz hoch zum Mond. „Nur weil jemand einen hohen oder niedrigen Rang hat bedeutet dies nicht, das er auch so kämpft. Man sollte also nicht vor einem A-Rang zurück schrecken und einen C-Rang gleich unterschätzen.“, vielleicht würde das der Jüngeren auf ihrer Reise einmal weiter helfen. Vielleicht würden sich dadurch neue Möglichkeiten für sie auftun. Auch wenn genau das Kuraiko eigentlich egal sein konnte.

„Kurz gesagt … Unterschätze am besten niemanden.“, beendete sie nun ihre Worte und lief weiter durchs Gestrüpp. Ein weiterer Grund dafür das Kuraiko so wenig sprach, war das sie ihre Ohren offen hielt. Immerhin konnten ihr Tiere leben die nach einem Mitternachtssnack suchten. Und Kuraiko hatte keine Lust als so etwas zu enden.

Die kleine schien ein wenig geknickt zu sein, da man sie immer unterschätzte, obwohl sie auf dem B-Rang war. Nun, um ehrlich zu sein war Kuraiko da nicht besser. Sie hielt auch nicht sonderlich viel von der kleinen. In einem direkten Kampf würde sie dennoch die jüngere mit einem gewissen ernst ansehen, aber die beiden befanden sich momentan in einer völlig anderen Situation. Und ja, aktuell hielt Kuraiko nicht viel von ihr. Weder als Mensch noch als Magier. Warum? Weil sie dumm war. Glaubte sie ernsthaft sie würde die Attentäterin unterstützen können?

Es raschelte und Mio erschrak sich. Die ältere hingegen blieb ruhig. Zwar blieb sie stehen, aber man konnte ihr keine Angst ansehen. Mit ihren Augen sah sie sich um. Es war vermutlich nur ein Tier, aber sicher war sicher. Denn die beiden wussten letztendlich nicht um was für ein Tier es sich handelte. Und so begann Kuraiko sich ein wenig zu bücken, sie strich den weichen Stoff ihres Kimonos ein wenig zur Seite und griff nach 2 Dolchen. „Keine Bewegung“, flüsterte sie Mio leise zu, während ihre Augen weiter den Wald absuchten.

Würde ein Tier auf sie zukommen, war sie bewaffnet. Doch aus der Ferne konnte sie etwas anderes entdecken. Ein Wildschwein. „Versteck dich“, wies sie Mio an, während sie selbst sich auf einen Baum platzierte. Genauer gesagt auf einen dicken Ast. Von ihrem Rücken nahm sie ihren Bogen, bestrich 3 Pfeile mit Gift und feuerte diese danach direkt hintereinander auf das Wildschwein. Dieses quietschte, begann sich wild im Kreis zu drehen und kippte danach einfach um. „Hunger?“, fragte sie nun  - von oben herab -  an Mio gewandt.

Die jüngere staunte nicht schlecht nach dieser Aktion, obwohl es für Kuraiko selbst nichts besonderes war. Zugegeben, ein wenig nervös war sie schon, denn ein Wildschwein war anders als ein Mensch und ihre Gifte bezogen sich auf Menschen. Deswegen ging sie immer wieder ein Risiko ein, sobald sie ihre Gifte auch bei Tieren nutze. Sie wusste nie ob diese darauf ansprangen.In diesme Falle ging es jedoch gut aus. Auch wenn Kuraiko den Verdacht hatte das die Pfeile das Wildschwein getötet hatten und nicht das Gift. Mio meinte das sie wohl ein Feuer bräuchten und entsprechend sammelte die jüngere etwas Holz.
Eigentlich haben wir gar keine Zeit für eine Rast … Andererseits kann es uns zum Verhängnis werden, wenn wir nicht genug essen., dachte sie sich als sie kurze Zeit Mio beobachtete. Sie schüttelte ihren Kopf und ging dann zum Wildschwein um damit an zu fangen es zu zerlegen. Alles nicht essbare wurde zur Seite gelegt und alles essbare behandelte sie gesondert.

Mio hatte also das Feuerholz zusammen und gab zu das sie nicht wusste wie man ein Feuer nun entzündete. Zugegeben, eine Feuer Magie wäre nun hilfreich. Aber Kuraiko wurde nicht ihr ganzes Leben lang als Attentäterin ausgebildet um am Ende  in einem Wald zu sterben. Kuraiko dürckte Mio also das essbare Fleisch in die Hand. Ja, es war blutig und die beiden machten sich dadurch dreckig, aber das war wohl das kleinere übel. Sie nahm also eine ihrer Minen und hielt kurz inne. „Geh ein Stück zurück.“, wies sie Mio an. Kurz darauf begann Kuraiko ihre eigene Miene zu zerlegen, denn dort wäre alles was sie brauchen würden um das Feuer an zu bekommen. Auch wenn die ältere wusste wie ihre Minen aufgebaut waren, so gab es keine Sicherheit das diese trotz allem hoch gehen könnten, sobald man versuchte sie aus einander zu nehmen.

Hochkonzentriert und nur mit dem Mondlicht als Hilfe nahm sie also die Mine auseinander und atmete erleichtert auf als alles gut gegangen war. Sie entzündete also das Feuer, nahm sich dann  einige stabile Knochen und schnitze, mit ihrem Dolch, eine spitze in zwei der Knochen. Darauf wiederum Spieß sie nun das Fleisch auf, ehe sie eines Mio gab. „Halte es über das Feuer“, noch immer klang sie recht kühl und doch erschien sie ein klein wenig freundlicher. Immerhin hätte sie Mio nicht beschützen müssen, sie hätte auf einen Baum springen können und dabei zusehen können wie Mio alleine damit fertig wurde. Sie hätte Mio auch nicht bei dem, Fleisch helfen müssen. Und doch tat sie das. Warum?

Tja, warum hatte sie Mio wohl geholfen. Warum war sie so nett zur jüngeren? Sie wusste es nicht. Und eigentlich wollte sie sich auch gar nicht damit auseinander setzten, denn das bedeutete das sie sich mit ihren Gefühlen auseinander setzten mussten und diese wollte sie doch lieber noch vergraben lassen.
Mio wollte wissen wie lange das Fleisch wohl benötigen würde und wenn Kuraiko schätzen müsste, was sie ja nun musste, dann würde sie einiges an Zeit einplanen. Immerhin war das Fleisch nicht unbedingt dünn. Vermutlich würde das innere eh noch etwas roh bleiben, wenn sie es aßen. Denn ansonsten würden sie nicht dazu kommen ein wenig zu schlafen. Eigentlich würde Kuraiko ja gar nicht schlafen, da sie keine Zeit für einen Rast hatten, andererseits wusste sie nicht wie Mio das verkraften würde. Aber konnte ihr doch egal sein.
„Wir werden sicherlich eine Stunde hier sitzen. Mehr Zeit können wir uns nicht leisten.Wenn du also noch schlafen willst, dann solltest du es jetzt tun.“, sprach sie und ließ sich nun auf einem Baumstamm nieder. Das Fleisch hielt sie ins Feuer, doch das würde mit der Zeit anstrengend werden …
Also nahm sie sich kurzerhand zwei große Stöcker, die Sehnen des toten Tieres und befestigte alles so, das sie die Stöcker in den Boden rammen konnte. SO müssten die beiden Frauen das Fleisch nicht fest halten.

Die jüngere schien beeindruckt zu sein, von dem was Kuraiko alles so konnte. Die ältere erwiderte darauf jedoch nichts. Sie wusste immerhin was sie konnte und was nicht. Und sie wusste auch das es wichtig war um in der Wildnis zu überleben. Sie betrachtete Mio, als diese etwas aß und auch als diese sich schlafen legte sah Kuraiko ihr kurz nach. Ihr war bewusst das die jüngere alleine kaum Chance hatte hier zu überleben. Ob das auch der Grund war weswegen Kuraiko ruhig sitzen blieb, statt sie einfach alleine zu lassen? Sonst war sie doch auch nicht so gefühlsduselig. Leise seufzte sie und starrte ins Feuer. Es verging einige Zeit bis auch Kuraiko etwas von dem Fleisch aß. Eine Stunde war schon rum, als Kuraiko für sich beschloss das Mädchen noch etwas länger schlafen zu lassen. Sie würde all ihre Kräfte brauchen und anders als Kuraiko war sie so etwas nicht gewohnt. Sie selbst hingegen kam gut ohne Schlaf aus, aber sie konnte allgemein Schmerzen und dergleichen recht gut unterdrücken. Denn so etwas brauchte sie im Kampf nicht, es würde sie nur behindern. Nach 2 Stunden stand sie schließlich auf, hockte sich neben Mio und rüttelte an ihrer Schulter. „Wir müssen weiter.“, gewohnt kühl erklang ihre Stimme.

Sie hatte Mio also geweckt und diese schlug auch direkt die Augen auf. Ein wenig erschrocken hatte sich die Attentäterin schon, jedoch zeigte sie dies nicht. Zu mindestens schien die andere keine halbe Ewigkeit benötigen um wach zu werden, das war gut. Denn sie hatte keine Lust noch mehr Zeit zu vergeuden. Die jüngere hatte sich fürs wecken bedankt und Kuraiko nickte ihr nur stumm zu, als sie wieder aufstand. Mio meinte sie fühlte sich als hätte sie mehr als eine Stunde geschlafen und entschuldigte sich dafür. „Ich habe dich extra etwas länger schlafen lassen.“, erklärte die ältere und packte die Sachen wieder zusammen die sie weiter mit nehmen wollte. Unter anderem auch einen Stock den sie gespitzt hatte während die andere geschlafen hatte. Er könnte ihnen vielleicht noch nützlich sein, so lange wie sie hier in der Wildnis umher reisten. Und selbst wenn nicht, er war nicht besonders schwer, also wäre er kein Ballast. „Wir müssen in die Richtung“, sprach sie und deutete auf eine Richtung. Sie lagen weit hinten, wenn nicht sogar schon viel zu weit. Ob sie ihr Ziel noch einholen konnten? Schwer zu sagen.

Die andere entschuldigte sich dafür das Kuraiko sie hatte länger schlafen lassen, doch Kuraiko schüttelte nur den Kopf. Jetzt war nicht die Zeit um sich zu entschuldigen. Desweiteren war es gar nicht ihre Schuld. Bevor noch mehr Zeit verstrich setzte sie also zum gehen an. Sie wusste das Mio ihr schon folgen würde, warum also sollte sie noch groß nach ihr schauen? Wenn etwas nicht stimmen würde, dann würde die jüngere das entweder sagen oder aber sie würde schreien. Davon ging die Attentäterin zumindestens aus. Ansonsten würde Kuraiko selbst sicherlich auch bemerken wenn man die beiden verfolgen würde oder dergleichen. Sie kamen bald an eine Straße und dort blieb Kuraiko stehen. Sie wussten nicht wo ihr Ziel hingegangen war. „Suchen wir uns nach spuren um, wir müssen irgendetwas finden das uns sagt in welche weiter Richtung wir müssen.“, sprach sie die weitere Vorgehensweise aus. Denn anders würden die beiden Frauen nicht weiter kommen, anders würde er ihnen entwischen. Was wohl passieren würde, wenn sie ihn endlich eingeholt und gefunden hatten....?

Hätten sie keine Pause gemacht, dann wären sie jetzt nicht in dieser blöden Lage das sie nicht wussten wo sie lang mussten. Aber Kuraiko regte sich weniger darüber auf das Mio eine Pause brauchte, sondern das sie selbst viel zu weich wurde. Es konnte ihr doch egal sein was mit dem Mädchen war. Sie hätte einfach weiter reisen sollen, als die kleine Mio am schlafen war. Doch warum hatte sie es nicht getan? Kamen da die Muttergefühle wieder in ihr auf? Unsinn! Mio war alt genug um auf sich auf zu passen und außerdem war das Mädchen einer Kopfgeldjäger-Gilde beigetreten, also musste sie auch ein wenig auf dem Kasten haben. Oder? Leise seufzte Kuraiko als sie selbst versuchte einige Spuren zu finden. Das war wahrlich nicht einfach, aber sie schien auf fast alles vorbereitet zu sein. Zumindestens in der Wildnis hatte sie gute Überlebungschancen und auch eine Verfolgung wie diese hatte man ihr gelehrt. Es dauerte eine weile, aber Kuraiko konnte etwas finden das die beiden weiter brachte. Es schien nur ein Brotkrümmel zu sein und sie konnten sich nicht sicher sein das dieser wirklich von dem Gesuchten stammte, aber hatten sie eine andere Wahl? Wohl kaum. „Hier lang!“, meinte sie nur knapp zu Mio und deutete in Richtung Westen. Was wohl in dieser Richtung liegen würde? Sie war gespannt, aber viel gespannter war sie darauf ob sie die Zielperson noch finden würde.