Diana hat also ihren ersten Auftrag angenommen. Es ging darum in einem Tempel eine Aushilfe zu spielen, da aufgrund von Krankheitsausfällen sich ein Engpass an Mitarbeitern anbahnte. Die Priester brauchten Hilfe dabei ihr Fest vorzubereiten. Auf dem Fest selbst sollte Diana in einem Kimono gekleidet servieren. Dafür brachte sie extra ihre Festkleidung mit, welche dafür ebenfalls angemessen waren. Sie machte sich auf den Weg und verließ das Gildenhaus. Auf den Straßen von Era kam sie an einem Krater vorbei und begegnete einigen Magiern und jeder Menge Schaulustiger die sich den Krater anschauten. Was hier wohl geschehen sein mag? Sie wollte sich nicht davon aufhalten lassen. Das Fest rückte mit jeder Sekunde die verstrich näher und sie hatte immer hin einen guten Tagesmarsch vor sich. Sie beschloss zu schweben und somit ein wenig schneller am Ziel zu sein, da sie nicht langsamer wurde wenn sie z. B. einen Berg hinauf musste. Sie befand sich nun auf der Hauptstraße und war dabei die Stadt zu verlassen als es auch schon langsam dunkler wurde. Bei diesem Tempo würde sie wohl ungefähr gegen Mittag beim Tempel ankommen, da sie vorher aber auch unbedingt rasten musste würde es wohl darauf hinauslaufen das sie gegen Abend dort eintrifft. Diana strich sich durch die Haare, welche sie ausnahmsweise offen trug. Der Mond verabschiedete gerade die Sonne am Firmament und die letzten Sonnenstrahlen wärmten die Umgebung. Ein paar letzte Augenblicke genoss Diana die wohlige Wärme und begrüßte die kühleren Arme ihres Gottes, des Mondes. Die augenblickliche Frische und Kühle gab Diana neue Energie und Lust diesen Auftrag zu erledigen. Es würde ein Kinderspiel werden, sie brauchte sich nicht sonderlich anstrengen was servieren betraf, im Kloster gehörte das Tisch decken, abdecken und servieren bei Festen zur Tagesordnung. Außerdem würde es ihr umso leichter fallen die Balance zu halten, wenn Unebenheiten des Bodens sie sowieso nicht betrafen. Achja, ein weiterer Vorteil dieser Magie.. wunderbar! Die Stadt war mittlerweile weit hinter ihr und sie betrat einen Waldweg, nein, viel eher eine Allee mit einem Wald etwas abgesetzt an der einen Seite. Der Mond schien mit seiner gesamten Pracht und hüllte die Welt und den Wald um sie in ein wunderschönes Dämmerlicht. Aus dem Wald waren die nächtlichen Geräusche der Tiere zu vernehmen und man hörte sogar einen Fluss der tief durch den Wald führte. Alles in allem war die Szenerie eine wunderbare und Diana genoss es sie erleben zu dürfen. Die Natur war sehr schön, leider schätzten einige Menschen sie viel zu wenig. Vorallem reiche Kaufmänner und Organisationen vernachlässigten diese zunehmend. Das erinnerte Diana daran letztens von einer Gruppe gehört zu haben, die den Lebensraum einiger seltener Tierarten zerstören wollte um dort eine Ferienanlage oder sowas zu errichten. Sie schüttelte den Kopf und ihre Haare lösten ihre geordnete Position. Der Mond würde schon bald dafür sorgen das sich ihre schneeweißen Haare schwarz färbten, morgen dürfte es soweit sein. Auf dem Fest würde sie dann schwarze Haare tragen und sie fragte sich ob es den Veranstaltern auffiel wenn sie am ersten Tag plötzlich mitten in der Vorbereitung eine andere Haarfarbe bekäme. Bis die ersten Lichtstrahlen auf die Haare fielen blieben sie weiß, weshalb sie sich sicher sein konnte zumindest tagsüber nut weißen Haaren herumzulaufen. Sie zog das Tempo ein wenig an und schwebte nun in etwa so schnell wie ein erwachsener Mann sprinten kann, dabei machte sie Laufbewegungen in der Luft – so sah es zumindest nicht ganz so merkwürdig aus. Der Wald wich nun langsam einer bergigeren Umgebung, menschliche Siedlungen wurden spärlicher, Bäume passten sich auch den raueren Temperaturen am Berghang an. Es war jetzt mitten in der Nacht und Diana kam an einem einzelnen Haus vorbei, drinnen brannte Licht und es war laute Musik zu hören. Es handelte sich um ein Gasthaus das vorbeikommenden Reisenden Unterkunft gewährte. Sie stoppte den Zauber und hörte auf zu schweben. Ihr Schwert versteckte sie unter der Kleidung und ihr Gepäck behielt sie auf dem Rücken. Dann öffnete sie die Tür und trat ein. Die frische Luft von draußen vermischte sich beißend mit der stickigeren Luft die im Gasthaus herrschte. Einen Augenblick lang wurde es still und die Herrschaften blickten kurz auf um zu schauen wer zu so später Stunde eintrat. Nicht wenige waren ob ihres Anblickes überrascht, immerhin war Diana eine nett anzusehende junge Frau. Sie ging zum Tresen und erkundigte sich ob noch ein Zimmer für die Nacht frei war und wie lange es noch ungefähr zum Tempel dauern würde. Tatsächlich war noch ein Zimmer frei und die Rechnung ging aufgrund ihres offensichtlichen Gildenzeichens aufs Haus. Hier schätzte man Violent Phoenix sehr. Ein speichelleckerisches Verhalten wie Diana empfand, aber sie war nicht abgeneigt deshalb Geld zu sparen. Der Tempel war noch etwa einen dreiviertel Tag entfernt und somit wie geplant erreichbar."Danke für die Auskunft." bedankte sie sich knapp und setzte sich an die Bar um ein wenig den Geschichten der Männer zu lauschen die sich dort versammelt hatten. "Ich sags euch, auseinander gerissen hat er ihn! Oh, ich weiß nicht ob das eine Geschichte ist die für eure Ohren geeignet ist meine Dame!" Unterbrach der Mann seine Geschichte. Diana funkelte ihn eiskalt an. "Vertraut mir, ich habe schlimmere Dinge gesehen und gehören. Das bisschen was ich gerade gehört habe hat allerdings mein Interesse geweckt. Worum geht es?" "Ach, er labert nur. Ders Holzfäller und angeblich ist einer seiner Kollegen vorletzte Nacht von einem Monster angegriffen worden. Unweit von hier. Alles Märchen damit wir nicht seine Wälder abholzen und er die Kohle machen kann. Wir wissen doch wie hochwertig das Holz in der Umgebung dort ist, ist es nicht so?" Ein Anderer Mann fiel ihm ins Wort und nun musste sich der Erzähler rechtfertigen. "Märchen? Das ich nicht lache. Hör zu, ich verzichte freiwillig auf dieses Holz. Das Vieh war gewaltig! Wie ein Bär.. aber auch wie ein Wolf! Mit gewaltigen Klauen und Zähnen. Und schnell wie der Wind, der Schrei kam und von meinem Freund war keine Spur übrig. Außer ein Haufen Blut und einem gewaltigen Schatten der wegsprang.." "Dann haste ihn ja gar nich gesehn ja? Erzähl nich.." "Wo ist dieser Wald? Ich schaue mir die Sache an." "DU? Hahahaha guter Witz! Eine Frau!" Mit einem Griff packte Diana den Arm des Mannes und drehte ihn um. Anschließend schockte sie ihn mit einem Impuls ihrer Magie. Schlagartig verflog die Laune des Mannes und wich einer düsteren, gar depressiven Stimmung. Nach einigen weiteren Auskünften machte Diana sich auf, sicher einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben. Der Mond verschwand hinter ein paar Wolken als sie die kleine Lichtung betrat auf dem das Monster angegriffen haben soll. Tatsächlich war dort ein gut sichtbarer Blutfleck auf dem kargen Boden erkennbar, es wirkte im gedämmten Licht fast so, als wäre es noch frisch. Stille. Diana konnte eine Gestalt in ihrem Augenwinkel ausfindig machen. Der Größe nach zu urteilen eindeutig ein Bär. Ihre Blicke streiften sich, sie konnte eindeutig eine Intelligenz in den großen traurig wirkenden Augen ausmachen. Trotzdem funkelten diese sie bedrohlich an. "Ich bin nicht hier um dir weh zu tun, oder dem Wald zu schaden. Ich liebe die Natur.. und die Nacht." Sie war sich sicher das diese Beste sie verstehen konnte. Sie nahm eine weniger bedrohliche Haltung ein, blieb jedoch angespannt. Diana tat es ihr gleich. "Du hast vor 2 Tagen einen Mann getötet nicht wahr? Ich möchte dich warnen. Bald wird ein weiterer Mann auftauchen, er möchte diese Bäume wegen des Holzes fällen. Ich werde ihn nicht aufhalten können, deshalb halte dich bitte bereit." Das bärartige Wesen trat auf Diana zu und näherte sich vorsichtig, es schnüffelte wie ein Hund und Diana hielt ihm die Hand hin. Er stupste ihre Hand an und schleckte einmal über ihren Unterarm. Telepathisch redete es mit ihr. "Ich danke dir. Ich bin der Schutzgott dieses Waldes. Die Leute verlieren jeglichen Respekt vor der Natur. Richte dem Mann doch trotzdem bitte aus, das ich ihn töten werde." Diana akzeptierte die Bitte. Dann war die Kreatur wieder auch wieder verschwunden. Mit einem Lachen kehrte sie ins Gasthaus zurück und auf die Männer an der Bar zu. "Du hast Recht gehabt. Tatsächlich gibt es dort ein solches Wesen. Und es ist intelligent. Weglaufen war die schlauste Option, du hättest genauso wenig wie ich ausrichten können.Und dir soll ich ausrichten das du mit der allergrößten Freude sterben wirst wenn du diesen Wald betrittst." Ohne auf eine Reaktion zu warten ging Diana nach oben in ihr Zimmer. Entfernt konnte sie den Mann lachen hören. Sie lächelte als sie sich ins Bett legte und einschlief.
Es war recht früh als Diana sich wieder aufmachte. Sie wollte nicht allzulange warten nachdem sie diese nächtliche Aktion durchgeführt hatte und wollte keinesfalls mit dem Tod dieses Mannes in Verbindung gebracht werden. Sie sah nur wie er sich einen Wagen ausrüstete mit allen möglichen Utensilien die ein moderner Holzfäller sich nur vorstellen konnte. Zu schade das sie verschwendet werden würden. Sie betrat erneut die bergige Straße die zum Tempel führte und ging auch an der Abbiegung zur Waldlichtung vorbei. Ein kleiner Teil des Waldes kreuzte sich mit ihrem Weg und Diana fühlte sich beobachtet während sie diesen durchschritt – es war ein angenehmes Gefühl von einem Schutzgott bewacht zu werden. Der Tempel lag in einer Art kleinem Tal mitten in einem Berghang, was ihn zu einem natürlich geschützten Teil der Umgebung machte. Die Temperaturen waren überraschenderweise wärmer als im Rest dieser Gegend und es schien sogar heiße Quellen zu geben. Ein geborener Anblick für einen ausgiebigen Urlaub! Aber an diesen war gerade gar nicht zu denken. Trotz ihrer Geschwindigkeit war es wirklich Abend ehe Diana sich anwesend melden konnte. Der ganze Tempel verfiel schon in Aufregung, es gab einfach zuviel zu tun und Diana holte sich erst einmal eine einstündige Einweisung in alle möglichen Tätigkeiten die anfielen. Sie bekam auch ein Zimmer zugewiesen indem sie sich ausruhen und schlafen könnte, denn aufgrund einiger Planänderungen würde es morgen schon soweit sein! Sie ging früh schlafen und stand morgens früh auf. Fing direkt damit an Tische nach draußen zu stellen und diese zu decken, Dekorationen aufzustellen, Kerzen anzuzünden. Beinahe hätte sie einen Papierballon angezündet! Schließlich war die Zeit gekommen. Die Sonne senkte sich und die eingeladenen Gäste erschienen zahlreich. Es zeigte sich das Diana einen guten Job geleistet hatte, sie hatte sogar ein paar eigene Ideen bei der Dekoration einbringen können welche offensichtlich Gefallen fanden. Sie brachte einigen Gästen gerade die Speisen als der Mond nun direkt auf sie schien. Ihre Haare wechselten die Farbe und hinterließen einen Tisch voller staunender Gäste. Beim Weitergehen hörte sie nur ungläubiges Gestammel wie sie das wohl gemacht hätte und wie wunderschön sie in diesem Licht aussah. Alles in Allem handelte es sich um ein sehr gelungenes Fest, das seinen Abschluss mit einem großartigen Feuerwerk fand – und dem Abräumen der Tische für das Personal während jeder das Feuerwerk genoss. Hin und wieder gönnte Diana sich einen Blick während der Arbeit, war aber nicht sauer darüber kein Gast zu sein sondern Angestellte. Es war ein gutes Gefühl all dies möglich gemacht zu haben. Sie wollte sich gerade wieder umziehen gehen als ihr Blick auf eine ihre scheinbar bekannte Person fiel. Ein Mann war gerade dabei die Tempelanlage zu verlassen und schien zu rennen als er seine Beobachterin bemerkte. "Halt! Bleib stehen! Warum rennst du vor mir weg? Ich habe dich solange gesucht!" Rief Diana dem Mann hinterher. Erhielt als Antwort allerdings nur ein paar komische Blicke von der Seite der anderen Gäste. Er war schon zu weit weg um hinterher zu laufen, weshalb sie es direkt bleiben ließ. Leicht enttäuscht begab sie sich auf ihr Zimmer und entledigte sich ihrer Kleidung. Es klopfte gerade als sie in Unterwäsche war und im nächsten Moment war nur das Öffnen und Schließen der Tür zu hören gefolgt von einem Aufschrei. Es war ihr Auftraggeber, welcher von Diana eins übergebraten bekommen hat. Er hatte Nasenbluten obwohl sie ihm nicht ins Gesicht geschlagen hatte.Die Bezahlung für den Auftrag hatte er in der Hand gehabt. Diana nahm sich was ihr zustand und als sie sich fertig umgezogen hatte machte sie sich direkt aus dem Staub ohne sich noch einmal umzudrehen. Sie hatte ja jetzt alles was sie wollte. Sie kam erneut an der Lichtung vorbei und grinste nur als sie den Wagen in Teile zerbrochen am Wegesrand liegen sah. Nun war sie wieder auf dem Weg nachhause und nicht ins Gildenhaus. Immerhin war der Auftrag erledigt und sie konnte sich in ihrem eigenen Haus in Era entspannen gehen.