- (C-Rang) Gebt ihm Schutz!:
| Questname: Gebt ihm Schutz! Questrang: C-Rang Auftragsgeber: Anwalt von Magnolia Town Auftragsort: Magnolia Town bis Era Bezahlung: 10.000 Jewel Questziel: Bringt Yoshida sicher nach Era Questinformationen: Der Sohn eines Anwalts von Magnolia Town soll zu seiner Mutter nach Era reisen, doch das nicht allein. Als Sohn einer hohen Persönlichkeit läuft er Gefahr schnell gekidnappt zu werden. Ihr müsst ihm also Geleitschutz geben und ihn sicher dorthin bringen! Lasst nicht zu, dass ihm etwas passiert und Achtung!: Er ist ein kleiner Draufgänger. Mindest Teilnehmerzahl: 1-2
Wörter für eine Person: 2.000 Posts für die Gruppe: 20 |
Es gab nur wenige Dinge, gegen die Misaki eine wirklich abgrundtiefe Abneigung pflegte, die nichts mit einem Labor oder absoluter Finsternis zu tun hatten. Doch eines von diesen Dingen musste sie für den heutigen Tag beaufsichtigen, mehrere Stunden lang! Kinder. Misaki hasste Kinder, sie waren laut, Nerv tötend, kannten keinen Respekt, hatten immer irgendetwas zu meckern und das Schlimmste, die meisten von ihnen verstanden keine Befehle. Und sie wussten nie, wann es Zeit war aufzuhören. Warum sie sich dazu entschieden hatte gerade diese Quest zu nehmen war ihr nach wie vor ein Rätsel, denn es stand ja nun ganz klar und deutlich in der Beschreibung, dass sie ein Kind zu beaufsichtigen hatte. Aber nun stand sie schon einmal hier vor dem Haus des reichen Mannes, da konnte sie auch genauso gut die Quest einfach erledigen. Mit einem frustrierten Schnaufen verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und starrte dann mit betont emotionslosem Gesichtsausdruck auf die Tür, vor welcher man sie hatte stehen lassen mit dem Befehl auf den „jungen Herren“ zu warten. Wenn Misaki das schon hörte … der junge Herr. Sie hatte in diesem Moment ein Augenrollen unterdrücken müssen, denn wenn der Junge wirklich so drauf war, wie man es ihr beschrieben hatte, dann würde das ganze sicher wenig lustig werden. Ein reicher Bengel, der wohl kaum eine Erziehung genossen hatte und bereits alle seine Kindermädchen oder andere Bedienstete nach mindestens einer Woche verjagt hatte. Wie gut, dass Misaki aus einem anderen Holz geschnitzt war, als viele andere Menschen. Sie würde dem Jungen ganz klar die Leviten lesen und sofort klarmachen, wer von ihnen auf welcher Position stand. Da konnte er herum meckern und ihr drohen, wie er wollte. Ihre Bezahlung würde sie kriegen, wenn sie ihn heil nach Era gebracht hatte, egal ob er dabei maulte und sie ihn fesseln musste, damit er mit ihr ging. Bereits als sie vor der Tür stand konnte sie Lärm von Innen hören, das Geschrei eines Jungen, der mit lauter Stimme seinen Unmut ankündigte und herum brüllte er wolle nicht zu seiner Mutter reisen, sondern daheim bei seinem Vater bleiben. Die beiden Männer, die los gegangen war, um ihn zu holen hatten sichtlich Schwierigkeiten damit, den Jungen nun durch die Tür nach draußen zu schleifen. Bereits als sie ihn erblickte musste Misaki einen Seufzer unterdrücken. Fein gekleidet, zurück gekämmtes, blondes Haar, eisblaue Augen … der Junge sah bereits aus wie ein wahrer Schnösel und offensichtlich benahm er sich auch wie solch einer, da er sich nun von den beiden Männer losriss und knurrte:
„Ich kenne meine Rechte und ich bestehe darauf, hier zu bleiben, bis mein Vater kommt!“ Einer der Männer warf Misaki einen entschuldigenden Blick zu, ehe er sich wieder an den Jungen wandte. Sie war sich nicht sicher, ob er sich für das schlechte Benehmen des Jungen hatte entschuldigen wollen oder ob es eher eine Entschuldigung dafür war, dass sie nun die nächsten Stunden diesen Balg am Hals hatte. Während der Junge weiter herum meckerte trat die Rothaarige nun an die Drei heran, räusperte sich kurz und erhob ihre Stimme dann mit eisigem Unterton über die des Jungen. Dieser hielt nach kurzem Weiterreden letztlich inne und sah etwas verwundert zu ihr auf. Er mochte noch ein Junge sein, vielleicht im Alter von 14 Jahren, aber er reichte der Rothaarigen bereits bis zum Schlüsselbein.
„Mein Name ist Misaki Kinoshita. Ich bin hier, um dich nach Era zu bringen und Widerreden dulde ich nicht. Du brauchst also gar nicht zu versuchen, von Rechten zu labern. Von all dem bin ich befreit. Dein Recht ist es, sicher nach Era zu kommen, also sei ruhig und hör auf zu nörgeln!“ Nachdem sie geendet hatte verlagerte sie ihr Gewicht auf ihr rechtes Bein und hielt dem eisigen Blick des Jungen stand. Wenige Herzschlage lang musterten sie einander mit feindschaftlichem Funkeln in den Augen, eher der Junge letztlich ebenfalls die Arme vor der Brust verschränkte und entgegnete:
„Pah, eine rothaarige Magierin? Wer sagt mir, dass ich dir trauen kann und du mich nicht an der nächsten Ecke einfach abschlachtest?“ „Oh, glaub mir. Das würde ich liebend gern tun, aber der Geldbeutel deines Vaters sagt da etwas anderes“, entgegnete sie spitz und der Junge starrte sie ein paar Sekunden lang perplex an, ehe er einen Schmollmund zog.
„Herrisches Weib“, zischte er und wandte sich dann an die beiden Männer.
„Mit der werde ich keinesfalls mitgehen!“ „Aber … junger Herr, Ihr müsst“, entgegnete die Leibwache, bei welcher Misaki sich augenblicklich fragte, wie dieser Kerl es auf einen solchen Posten gebracht hatte. Mit einer unwirschen Handbewegung unterbracht die Rothaarige den Versuch des Jungen – dessen Namen sie noch immer nicht kannte, der ihr aber auch reichlich egal war – weiterzusprechen und meinte mit ruhiger Stimme:
„Entweder ich lege dich in Ketten und nehme dich mit oder du folgst mir eigenständig. Du darfst dir die Variante also aussuchen, Bürschchen. Ich lasse aber nicht mit mir verhandeln!“ Der Kleine starrte sie erneut grimmig an, die Augen zu Schlitzen verzogen. Misaki hatte das ungute Gefühl, dass sie noch eine ganze Weile länger hier herum stehen müsste. Aber tatsächlich gab der Junge dann doch endlich nach, wobei Misaki eigentlich kein gutes Gefühl dabei hatte. Hatte er etwas vor? Sein Blick verriet zumindest, dass er irgendetwas im Sinne hatte, womit die Magierin ganz sicher nicht zufrieden sein würde.
„Nagut, aber wehe du erledigst deinen Job nicht richtig. Vater wird davon erfahren und du wirst deines Lebens nicht mehr froh!“ Jetzt konnte Misaki sich nicht mehr zurücknehmen und verdrehte tatsächlich die Augen.
„Hör auf zu labern und komme endlich mit!“, knurrte sie und setzte sich ohne ein weiteres Wort in Bewegung. Mehr oder weniger ohne weiter zu meckern folgte der Junge ihr nun tatsächlich in nächster Nähe und schwieg die nächsten Kilometer Wanderweg auch. Misaki hatte sich dazu entschieden, den Weg zu Fuß zurück zu setzen, einfach weil es um einiges sicherer war, als den Zug zu nehmen. Züge waren klein und boten kaum Rückzugsmöglichkeiten, geschweige denn die Anwendung von Magie.
„Hey, Du?“, hörte sie dann irgendwann nach einer halben Stunde Schweigen von hinten und blickte über ihre Schulter.
„Wie heißt du eigentlich?“ Misaki war überrascht. Hatte dieser Junge jetzt etwa ernsthaft vor eine gewöhnliche Unterhaltung mit ihr zu beginnen? Und das, nachdem er anfangs so herum genervt hatte? Ein wenig skeptisch entgegnete:
„Mein Name ist Misaki, das hatte ich zuvor aber schon einmal gesagt.“ „Oh … da habe ich wohl gerade nicht zugehört. Es ist ja auch eigentlich nicht wichtig.“ „Und du? Wie ist dein Name?“ „Willst du mir sagen, du hast noch nie etwas von mir gehört?! Jetzt bin ich aber enttäuscht!“, knurrte der Junge und verschränkte die Arme vor der Brust. Auch blieb er einfach stocksteif stehen und tat keinen Schritt mehr vorwärts.
„Nein, habe ich nicht. Und ich bin trotzdem groß und stark geworden“, entgegnete die Magierin und blieb ebenfalls stehen, wobei sie sich zu ihrem Auftragsobjekt umdrehte.
„Also, verrätst du mir deinen Namen oder soll ich dich einfach Kleiner nennen?“ „So klein bin ich gar nicht, du olle Kuh!“ Misaki hob eine Augenbraue. Nun, er hatte anscheinend doch nicht vor eine normale Unterhaltung zu führen. Wie gut es doch war, dass Beleidigungen dieser Art meist mehr oder weniger an ihr abprallten. Nur versteckte Beleidigungen oder unbegründete Kritiken waren etwas, das sie rasend machte.
„Hör mal zu, du Bengel. Wie ich schon sagte können wir das hier auf die sanfte und auf die harte Tour machen. Bis jetzt gebe ich dir noch die Möglichkeit gegeben selbst zu entscheiden, welche Tour du willst. Allerdings ist mein Geduldsfaden überaus kurz und …“ Weiter kam sie nicht, da der Junge sich gerade in diesem Moment auf dem Absatz umdrehte und einfach davon stolzierte. Ein grimmiges Knurren verließ die Kehle der Rothaarigen, als sie sich daran machte, ihm nachzulaufen. Doch in diesem Moment wurden seine Schritte schneller und ehe sie sich versah war er in den angrenzenden Wald abgebogen und aus ihrem Sichtfeld verschwunden.
„Du willst spielen? Also gut, aber in meinem Revier wirst du wenige Chancen haben, zu gewinnen!“, knurrte sie zu sich selbst und lenkte ihre Schritte ebenfalls in den Wald hinein. Dieser kleine Bengel würde sein blaues Wunder erleben, wenn sie ihn fand und das durfte nicht allzu lange dauern, immerhin war das Holz ihr Element und in einem Wald voller Bäume … Bitch please! Sie hatte eine Hand in die Hüfte gestemmt und schritt voller Zuversicht durch den Wald, ihr Blick auf den Boden gerichtet, wo der Junge unzählige Spuren hinterlassen hatte. Wenn er tatsächlich vorhatte, sich vor ihr zu verstecken, dann war das definitiv die falsche Vorgehensweise. Allerdings hatte sie hinzukommenden noch das Glück ihn gar nicht weiter suchen zu müssen, da sie in diesem Moment einen hohen Schrei vernahm, der ganz gewaltig an den des Jungen erinnerte, als er zuvor die Leibwachen angeschrien hatte. Nur war seine Stimme dieses Mal sehr viel höher und panischer, als vorher und Misaki war sich nicht sicher, ob er sie damit nur verarschen wollte oder ob er tatsächlich vor irgendetwas Angst hatte. Aber ganz egal welchen Grund er hatte, zu schreien, er war in dieser Richtung und Misaki lief ein paar Schritte schneller, um ihn dort zu erreichen. Als sie kurz vor einer Lichtung innehielt erblickte sie den blonden Jungen, wie er Rücklinks auf dem Boden lag und vor Angst zitterte. Als ihr Blick nach oben ging verstand sie, wovor er solche Angst hatte. In den Sträuchern vor ihm starrten vier Augenpaare auf ihn herab, leuchteten in einem grellen Rot und hatten ganz sicher nichts Gutes im Sinn.
„Aus eben diesem Grund solltest du stets darauf hören, was andere dir sagen!“, rief Misaki, sprang aus ihrem „Versteck“, wenn man es denn so nennen durfte und stellte sich schützend vor den Jungen. Der hatte offensichtlich die Fähigkeit zu sprechen verlernt, denn er lag einfach nur reglos da und … tat gar nichts.
„Tch.“ Misaki ließ ihren linken Arm in Holz verwandeln und stieß damit in den ersten Strauch hinein, traf etwas und ein Augenpaar verschwand, wobei ein lautes Winseln die Luft durchriss. Waren die so etwas, wie Wölfe? Anscheinend … Na das war ja einfach! Der Junge hatte vor winzigen Wölfen Angst? Misaki fiel wahrlich vom Glauben ab. Aber gut, daran durfte sie nun erst einmal keinen Gedanken verlieren, sondern wartete, dass die knurrenden Wesen endlich aus dem Gebüsch gekrochen kamen, auf sie zu schlichen und dann begannen, sie anzuspringen. Einer nach dem anderen rasten sie auf sie zu, wurden jedoch allesamt von einem hölzernen Schild aufgehalten, welches Misaki in diesem Moment aus dem Boden kommen ließ. Nachdem die Tiere sich wieder aufgerappelt hatten, fanden sie sich bereits in Fesseln gelegt wieder und blickten sich sichtlich verwirrt um. Misaki blickte auf ihre Schulter und fand dort einen Holzsplitter, welchen sie sich sofort in den Mund steckte und aufaß. Dann drehte sie sich zu dem Jungen um, der sie aus großen, blauen Augen ungläubig anstarrte.
„Du … du bist ein Dragon Slayer?!“, rief er und sprang sofort auf, die Begeisterung stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
„Das ist sooo cool!!!“ Die Rothaarige blinzelte überrascht, als der Junge begann, um sie herum zu springen und abwechselnd zwischen ihr und den Wölfen hin und her zu sehen.
„Ich habe schon so viel über Dragon Slayer gehört aber noch nie einen gesehen! Das ist so cool!“ Die Rothaarige verdrehte die Augen und entgegnete mit ruhiger Stimme:
„Schön, dass wir uns endlich verstehen. Heißt das, du kommst jetzt endlich mit nach Era, ohne weiter herum zu mucken?“ Eifrig nickte der Blonde und wartete tatsächlich darauf, dass Misaki den ersten Schritt aus dem Wald heraus tat. Und nun … war der Rest der Quest gar nicht mehr so unangenehm, wie sie vorerst erwartet hatte, denn der Junge war eigentlich recht clever und konnte tatsächlich auch nett sein. Nur seine Fragerei nach der Magie und ihren weiteren Techniken nervte sie ein wenig, letztlich ließ sie sich das jedoch nicht anmerken, sondern lief neben ihm her, erklärte ihm ab und an etwas und verbrachte den restlichen Weg damit, eher entspannt zu sein. Entspannt und … sogar recht glücklich. Ein Gefühl, dass sie natürlich als solches derzeit noch nicht einordnen konnte.