Dunkles Waldstück

Ihr Stolz und ihre Ehre waren stark angekratzt, Körperlich war sie noch immer nicht wirklich fit und gut ging es ihr schon lange nicht mehr. Wo sollte das noch hin führen? Kuraiko brauchte Zeit für sich. Sie wollte jetzt nicht ins Gildenhaus gehen und nach Hause wollte sie auch nicht, denn dort plagten sie zu viele Erinnerungen. Hätte ich damals schneller reagiert ... ich hätte sie retten können ...., noch immer machte sie sich Vorwürfe und das sie in ihrer letzten Quest unaufmerksam war trug nicht sonderlich viel dazu bei das es ihr besser ging. Nein, ganz im Gegenteil. Was war nur aus der geübten Attentäterin geworden? Warum schwächelte sie gerade jetzt? Reiß dich zusammen!, ermahnte sie sich selbst und hatte sich somit ein nettes Plätzchen im Wald gesucht. Es war einer der dunkelsten Stellen, als sie sich an einen Baum lehnte und tief ein und aus atmete. Eigentlich war es gefährlich was sie hier tat, eigentlich wäre sie hier leichte Beute. Doch Kuraiko brauchte Abstand, von dem ganzen hier. Ob sie vielleicht einfach umziehen sollte? In eine andere Stadt? Einer anderen Gilde beitreten? Den Kopf gegen einen Baum gelehnt sah sie in die dicken Äste der Bäume. Das hätte er nicht gewollt ...., seufzte sie schwer und Tränen sammelten sich in ihren Augen. Sie zog ihre Beine an und legte ihren Kopf auf die Knie. Ihre Wunde am Magen tat noch etwas weh, aber es war erträglich. Leise weinte sie, denn auch eine sonst so kalte Attentäterin wie Kuraiko es war besaß noch Gefühle und diese mussten auch raus. Sie wollte dies nur nicht vor anderen zeigen. Sie wollte stark sein, doch sie musste sich eingestehen das sie das gerade nicht mehr konnte. "Hayato... Tadashi .... ich vermisse euch", hauchte sie zittrig und schloss die Augen. Bleib stark ... nicht weinen, versuchte sie sich selbst wieder zu beruhigen und schloss die Augen. Ehe sie es merkte war die erschöpfte Frau, mitten im Wald, eingeschlafen.

Auch wenn sie schlief, so war es keinen falls ein guter Schlaf. Immer wieder träumte sie von der verheerenden Nacht und so war es auch heute wieder. Das einzig gute an dem Schlaf war, das sich ihr Körper wenigsten etwas erholen konnte. Und so vergingen einige Stunden, ehe sie plötzlich etwas in ihrem Gesicht spürte. Es war eine Hand und sofort schärften sich ihre Sinne und mit einem plötzlich Augenaufschlag ließ sie die andere Person wissen das sie wach war und sich wehren würde. Denn Kuraiko rechnete mit allem. Außer mit Seraphim, ihrer Gildenmeisterin. Gerade als Kuraiko etwas sagen wollte stopfte die andere Frau ihr etwas zu essen in den Mund. Es war Obstsalat und die Vitamine konnte sie durch aus gut gebrauchen. Sie kaute also brav und wandte ihren Blick zur Seite weg. Sie wusste das sie falsch gehandelt hatte, das sie sich lieber ausruhen sollte, anstatt weiter auf Quests zu gehen. Doch sie wollte sich damit nicht zufrieden geben, wollte endlich Informationen. "Welche Strafe wartet auf mich?", wollte sie, gewohnt kühl, von der jüngeren wissen. Auch das war so ein Punkt der an ihrem Stolz kratzte, sie musste sich einer jüngeren Unterordnen. War ein Gildenwechsel vielleicht wirklich eine gute Idee? Nein! Denn dort würde sie sich an andere Regeln halten müssen und außerdem war sie doch hier auch ein Stück weit zu Hause ... Kuraiko war einfach nur zerstreut, fertig mit den Nerven und gekränkt. Sie wusste das Seraphim nichts böses im Sinne hatte, sie wusste das die Gildenmeisterin sich um alle Sorgen machte, auch wenn sie das nicht oft zeigte. "Tu....Tut mir leid", nuschelte sie recht unverständlich und sah die andere dabei nicht an. Es war nun mal nicht ihre Art sich zu entschuldigen.

Sie war sichtlich erleichtert als Seraphim erklärte das sie ein Zimmer im Gildenhaus bekommen konnte. Und gleichzeitig bot sie ihr an das sie mit ihr reden konnte wenn sie wollte. Kuraiko presste die Lippen aufeinander. Sie wusste das die andere Frau noch nicht lange Gildenmeisterin war, zu mindestens nicht so lange als das sie das hätte wissen können. Nun, sie hätte es vielleicht von anderen mitbekommen können, aber der vorherige Gildenmeister hätte es sicherlich noch gewusst. Ob sie froh war das Seraphim nicht wusste was vor einem guten Jahr geschah?! Sie war sich nicht sicher. Vielleicht würde es ihr helfen wenn Seraphim es wusste, aber der Gedanke darüber zu sprechen tat ihr weh. Also schwieg sie. "Danke", murmelte sie also nur und sah wie die andere Frau aufstand. "Ich kann alleine gehen", antwortete Kuraiko schroff und ihre Augen hatten sich zu zwei Schlitzen gebildet, ehe die ältere auch aufstand und leise seufzte. Sie wollte doch gar nicht so gemein sein, wusste das auch die anderen Gefühle hatten und doch konnte sie es einfach nicht unterdrücken. Noch immer war sie verletzt und gekränkt und das ließ sie an den anderen raus, in diesem Falle an Seraphim. Entschuldigend sah sie die jüngere an, ehe sie begann sich auf den Weg zum Gildenhaus zu machen. Sie war noch etwas wackelig auf den Beinen und schlaf würde ihr gut tun, aber sich tragen lassen wollte sie auf gar keinen Fall. Das würde auch noch den letzten Rest ihres Stolzes davon tragen.

Taichi.&&.Hikari.&&.deren Mutter
Our timing is running out~

Nachdem die beiden einige Aufträge erledigt hatten, entschlossen sie sich  dazu es wieder ein wenig ruhiger angehen zu lassen. Und so fanden sie sich zunächst bei ihren Eltern wieder. Sie hatten sich ordentlich ausgeschlafen, einige Tage einfach gar nichts gemacht und einfach die Zeit genossen.
Da der Vater der beiden Geschwister arbeiten musste, hatte die Mutter der beiden beschlossen einen Spaziergang durch den Wald zu machen. Ihre beiden Kinder begleiteten sie dabei. Die drei kamen an ein recht dunkles Waldstück an und Hikari fühlte sich nach und nach immer weniger wohl. Schließlich war es hier dunkel und nur wenige Sonnenstrahlen drangen hier hinein. Sie hatte wieder die nähe ihres Bruders gesucht und hielt sich an seinem ganzen Arm fest. Selbst wenn sie langsam erwachsen wurde, manche Dinge würden sich vermutlich nie ändern.
Aus der Entfernung konnte man ein knacken hören. Jemand lief auf den Ästen. War es nur ein Tier oder ein Mensch? War es einer oder mehrere?
„Was wollt ihr denn heute Abend essen?“, wollte die Mutter der beiden wissen und anders als die 16-Jährige schien sie keine Angst zu haben. Von ihrer Mutter hatte sie dies also jedenfalls nicht. Aber von ihrem Vater wohl auch kaum.

Taichi.&&.Hikari.&&.deren Mutter
Our timing is running out~

Nervös sah sie sich die ganz Zeit um, während sie an ihrem Bruder hing. Sie hatte Angst das diese komischen Wesen auch hier waren. Die Wesen, welche sie nicht beschreiben konnte, aber die Dunkel waren und ihr fürchterliche Angst machten. Sie wusste das sie sich momentan in der 'richtigen' Welt befand, doch Angst hatte sie trotzdem. Was wenn die Grenze plötzlich verwischen würde? Tai wollte wissen ob alles okay war, doch sie fühlte sich nicht in der Lage richtig zu antworten, auch wenn sie die Frage verstanden hatte. Ihr Hals tat weh, so als hätte sie geschrien, dabei war sie doch die ganze Zeit über stumm. Auch die Essensfrage konnte sie entsprechend nicht beantworten. „Kurz nachdem du damals ….als sich deine und unsere Weg trennen mussten, hat das bei deiner Schwester angefangen. Sie bekam Angst in der Dunkelheit und manchmal … sitzt oder steht sie nur da. Ohne jegliche Reaktion, so als wäre ihre Seele gar nicht in unserer Welt. Dein Vater und ich vermuten das die beiden Dinge zusammen hängen, aber bis“, erzählte die Mutter der beiden, doch plötzlich stockte sie. Vor den dreien stand eine Gruppe von unbekannten Männern, die allesamt bewaffnet waren. Sie hatten die drei erblickt und schienen nicht erfreut darüber zu sein hier jemanden zu sehen. „Wir können keine Besucher gebrauchen! Tötet sie!“, forderte der scheinbare Anführer auch schon, ohne das einer der drei groß etwas sagen konnte,.

Taichi.&&.Hikari.&&.deren Mutter
Our timing is running out~

„Ja, aber verdammt schnell!“, merkte die Mutter der beiden an und versuchte – zusammen mit Taichi – Hikari auf das beschworene Pferd zu bewegen. Diese jedoch hatte sich vollkommen. Sie hatte die Angreifer nicht als solche erkannt und dachte es handelte sich um die Augen, die sie sonst in der Dunkelheit ansahen. Entsprechend geschockt war ihr Gesichtsausdruck, ihr Körper starr … „Kleines.... Kleines, hör mir zu. Versuch mich und Mihriel zu beschwören, okay? Du musst nichts sagen oder so, aber wenn wir mehr sind haben wir bessere Chancen. Konzentriere dich auf uns, ich weiß du schaffst das. Du bist stark.“, versuchte Pegasus ihr Mut zu zureden, da er wusste das die Situation nicht besser werden würde. Hikari kniff die Augen zusammen und konzentrierte sich auf Pegasus und Mihriel. Und tatsächlich schaffte sie es beide zu beschwören. „U-Und jetzt?“, wollte Mihriel wissen, welche offensichtlich verunsichert war.
„Soso, Beschwörer … Fangt mir eins der Kinder!“, forderte der Angreifer, welches schien ihm egal zu sein. Die anderen Männer begannen nun mit Magie an zu greifen. Blitz und Feuer. Dadurch wurde es teilweise heller und dadurch erkannte auch Hikari das es sich um Angreifer handelte. „Wa-Was?!“, flüsterte sie sichtlich verwirrt. Mihriel wandte währenddessen ihren Anti Support an, während Pegasus seine offensive nutze. Dennoch kamen zwei Männer zu den dreien durch.

Taichi.&&.Hikari.&&.deren Mutter
Our timing is running out~

Ihr Bruder meinte das sie keine Zeit für Erklärungen hatten und das sie hier so schnell wie möglich weg mussten. Zwar schien Hikari noch nicht ganz zu verstehen was genau gerade abging, aber sie vertraute ihrem Bruder und stieg entsprechend auf das Höllenpferd auf. Einige Angreifer wurden nun angeknurrt, doch dies schien sie nicht zurück schrecken zu lassen. Während einer den Höllenhund mit Blitzen attackierte, wurden nun die Geschwister mit Feuer attackiert. Hikari zog ihren Bruder instinktiv mit runter vom Pferd, so das beide nur den Sturz hatten. Jetzt schien auch sie zu verstehen. „Wo ist Mama?“, wollte sie wissen, während ihr Blick die Dunkelheit absuchte. Plötzlich zogen sich die Männer zurück, es wurde ruhiger. Bis erneut die Stimme des Anführers erklang. „Sucht ihre eure Mutter? Wir tauschen sie gegen einen von euch!“, teilte er mit. Hikri ballte ihre Hände zu Fäusten. „Was sollen wir tun?“, flüsterte sie heiser. „Lasst euch nicht darauf ein! Flieht solange wie ihr nur könnt!Und passt auf euch gegenseitig auf. Lasst nicht zu das man euch noch einmal trennt!“, rief die Mutter der beiden ihren Kindern zu. „Ma-Ma-Mama“, in ihren Augen bildeten sich Tränen. Sie würde es nicht übers Herz bringen ihre eigene Mutter zurück zu lassen. „Tai, wir können nicht-“, ihre Worte wurden von einem schluchzen unterbrochen. „Ic-Ich gehe... a-als tausch“, verkündete sie kurz darauf. „Vergiss es! Das werde ich nicht zulassen!“, mischte sich nun Pegasus mit ein, der sogar für alle hörbar sprach.

Taichi.&&.Hikari.&&.deren Mutter
Our timing is running out~

Es war eine Situation die man niemanden wünschte. Nicht einmal seinem größten Erzfeind. Die Geschwister standen unter purem Druck und Hikari hatte jetzt schon das Gefühl, das alles nicht aus zu halten. Da sich die Angreifer wieder zurück gezogen hatten, nachdem sie ein Druckmittel hatten, wurde es auch zunehmend wieder dunkler. Und auch das machte dem Mädchen zu schaffen. Sie wollte doch nur das alles wieder gut wird .. das die drei wieder nach Hause konnten und ihr Leben so weiter leben konnten. Nachdem sie also gesagt hatte das sie gehen wollte, mischte sich Pegasus ein. Und auch ihr Bruder. Beide wollten sie nicht gehen lassen, statt dessen meinte Tai das sie ihn das machen lassen sollte, zuvor meinte er jedoch das Pegasus aufpassen sollte das sie nicht nach kam. „Da-Da-Das kannst du nicht machen!“, rief sie ihrem Bruder zu. Doch er schien nicht auf sie hören zu wollen. Hikari versuchte an Pegasus vorbei zu kommen, doch dieser schaffte es ihr erfolgreich immer wieder den Weg zu versperren. Irgendwann kam ihr jedoch eine Idee … „Vergib mir Pegasus“, flüsterte sie dem Pferd zu und ließ es verschwinden. „Hikari, tu das nicht“, mischte sich nun Mihriel auch wieder mit ein. „Ich habe meinen Bruder schon einmal verloren, ich lasse ihn bestimmt kein zweites mal gehen!“, ihre Stimme klang nicht so fest wie sie es sich erhoffte hatte, aber immerhin sprach sie. Auch Mihriel ließ sie verschwinden, ehe sie nun ihrem Bruder hinterherlief. Ihre Beine fühlten sich jedoch nach Wackelpudding an und so kam es wie es kommen musste und sie stürzte über eine Wurzel.
„Tai... Bitte … tu das nicht“, sie wusste nicht einmal ob ihr Bruder sie auf die Entfernung noch hören konnte. Doch sie war verzweifelt. Sie wusste nicht was sie tun sollte, wie sie aus der Gesamtsituation heraus kommen sollten, ohne das jemand verletzt wurde.

Taichi.&&.Hikari.&&.deren Mutter
Our timing is running out~

Ihr Körper gehorchte ihr nicht. Sie konnte sich nicht mehr bewegen, lag am Boden,  mitten im Dreck und musste Hilfslos mit zusehen was da gerade geschah. Nachdem ihr Bruder seinen Hand ausgestreckt hatte und nur ein einziges Wort sprach hatte sich etwas verändert. Er hatte sich verändert. Selbst auf die Entfernung hatte sie das mitbekommen. Es war auch  nichts sichtbares, es war eher ein Gefühl. Es war fast so als hätte ihr Bruder mit einem mal alle seine Emotionen ausgeschaltet, wie auf Knopfdruck. Die Typen, die ihre Mutter noch in ihrer Gewalt hatten, wollten auf Abstand gehen und drohten ihrem Bruder ihr etwas an zu tun. Doch dieser reagierte nicht. Er ging weiter. „Ni-Nic....Nicht...“, hatte sie zittrig gehaucht. Sie hatte Angst. Große Angst. Wahnsinnige Angst. Und dann geschah es. Das was sie sich nicht ausmalen wollte. Das was sie hatte versucht zu verhindern. Ihre Augen weitete sich, ihre Atmung setzte aus  und in diesem Moment einfach ohnmächtig zu werden wäre vermutlich das beste was ihr hätte passieren können.  Doch so viel Glück hatte das Mädchen nicht. In ihren Augen sammelten sich Tränen, doch sie schluchzte nicht. Ihr Bruder hingegen blieb völlig kühl. Ja, fast schon hatte sie auch vor ihm Angst. Jetzt erst wurde ihr richtig bewusst wie sehr ihn diese Entführungs-Sache verändert hatte. In diesem Moment erkannte sie ihn nicht wieder. Sie wollte weg sehen, sie wollte nicht sehen was ihr Bruder da mit dem Mann tat, doch sie konnte nicht. Hikari konnte nicht weg sehen.
Es dauerte eine weile bis der ältere wieder zu sich kam und sich den weg zu seiner Schwester suchte. Zittrig schaffte sie es nun sich zumindestens hin zu setzten. Aus ihren Augen liefen die Tränen, doch sie schien in diesem Moment nicht ansprechbar. Sie weinte. Jedoch still. In Ihrem  Herz breitete sich der Schmerz aus. Der Wunsch danach, das alles nur ein Traum war. Sie vernahm die Stimme ihres Bruders, verstand wie er sagte das es ihm leid tut. Erst einige Sekunden danach wandte sie ihren Kopf zu ihm. Was war da gerade geschehen? Was hatte sie da mit angesehen?
Es vergingen Minuten, ehe die Tränen langsam trockneten. Noch immer hatte sie keinen Ton von sich gegeben. Ihre Augen hatten ihren Glanz verloren und jegliche Gesichtsmimik würde selbst ein Detektiv nicht finden können. Pegasus und Mihriel waren ruhig. Beide schienen nicht einmal zu wissen was sie sagen sollten.
Stumm stand sie schließlich auf. Ihr Körper war träge, ihre Klamotten voller Schmutz. Ohne ein weiteres Wort stand sie auf, drehte sich um und ging.