Vor dem Gildenhaus

cf: [Quest] Erdwesen

Auch diese Quest hatte Rin mal wieder gemeistert. Allerdings war es ungeheuer öde, immer so allein unterwegs zu sein ... Deswegen war die Eismagierin umso glücklicher darüber, ihre nächste Quest wieder mit ihrem Teamkollegen Shinji erledigen zu können. Gerade als sie das Gildenhaus erreichte und eintreten wollte, glaubte sie doch, der Blonde würde darin auf sie warten, doch erblickte sie ihn direkt vor dem Eingang stehend und stoppte vor ihm. "SHINJIIII!", rief sie und war kurz davor, ihn umzuspringen, hielt sich jedoch zurück. "Mensch, wie lang' ist's her, dass wir auf Quest waren? 'Ne Woche, zwei?", grinste sie und schlug ihm freundschaftlich mit der rechten Handfläche auf die Schulter. "Bereit für unsere letzte leichte Quest?" Dies würde tatsächlich ihre vorerst letzte C-Rang-Quest sein. Das nächste Mal, wenn sie eine solche leichte Quest machen würde, wäre das wohl als Training für Chiyo ... und das würde noch eine ganze Weile dauern, bis es so weit war. Ob sie Shinji von dem erzählen sollte, was zwischen ihr und Reika vorgefallen war? Nun, vielleicht war das ein Thema für später aber Shinji hatte das Recht, es zu erfahren, immerhin war er irgendwie sowas wie ihr bester Freund, auch wenn er sowieso der einzige Kerl war, der wirklich mit Rin klarkam. "Hey ... wir werden super Trainer für Chiyo abgeben, mh?", meinte sie lächelnd und zwinkerte dem blonden Magier zu.

Natürlich war Shinji eindeutig ihrer Meinung, was auch sonst. Ihr Lächeln strahlte mit der Sonne um die Wette und sie stämmte eine Hand in die Hüfte. "Und, was für 'ne Quest hast du uns da ausgesucht? Was spannendes hoffe ich?" Da sie ja gerade erst wiedergekommen war, hatte es an Shinji gelegen, eine Quest herauszusuchen, die ihnen beiden gefiel und mit der sie gemeinsam gut klar kamen. Aber die Hauptsache sollte wohl vor allem sein, dass sie Spaß zusammen hatten ... bei der Quest! Sie und Shinji waren ein super eingespieltes Team und vor allem seitdem sie ihre Unison Raid beherrschten und nahezu perfekt anwenden konnten, hatten sie sich zu einem richtigen Team entwickelt. Eigentlich fehlte nur noch ein Namen ... "Sag mal, Shinji, wenn wir jetzt ein aktives Team bilden ... wie nennen wir uns? Das eiskalte Wasser-Duo?", lachte sie. Natürlich war das nicht ernst gemeint aber es hatte durchaus seinen Reiz, einen Teamnamen zu überlegen ... vielleicht fiel Rin ja irgendwann etwas überaus Kreatives ein.

"Mutiertes Gemüse? Na das klingt doch ... nach vegetarischem Spaß!", entgegnete Rin und lehnte sich an ihren Teampartner. Ihm gefiel der Vorschlag mit dem Teamnamen und offensichtlich begann er, direkt darüber nachzudenken. "Na aber und wie das reinhauen muss! So, wie wir beide, muss ja allein unser Name uns schon perfekt ankündigen!" Ein Name konnte vieles über die Menschen, die ihn trugen, aussagen, egal ob bezogen auf den Nach-, den Vor- oder eben nur den Teamnamen. "Nun, vielleicht hilft ein wenig Bewegung unserer Kreativität ja auf die Spur und wir können unterwegs weiter darüber nachdenken!" Tatsächlich sollten sie sich dann direkt einmal auf den Weg zu besagter Gemüsequest machen und ordentlichen auf den Dampf hauen. Team Rinji war unterwegs! Direkt setzten sie sich gemeinsam in Bewegung, wobei Rin ganz höflich und nett mit einem sanften Boxer in seine Rippen um den Aufgabenzettel bat.

tbc: [Quest] Restaurant 'Zum goldenen Faultier'

cf: [Quest] Mutiertes Gemüse

Nun waren die beiden zwar fertig mit der Quest und Rin hätte sich entspannt hinlegen können, doch plötzlich verspürte sie diese vorherige Müdigkeit gar nicht mehr. Stattdessen war sie voller Lebensfreude und hüpfte nahezu neben Shinji her, bis sie erneut da stehen blieben, wo sie gestartet waren. Vor dem Gildenhaus. Und da waren sie nicht allein, doch ehe Rin sich auf den ebenfalls anwesenden Arkto stürzen konnte, von welchem sie wusste, dass er ganze 3 Monate nicht mehr anwesend gewesen war, wobei sie glaubte sich erinnern zu können, dass das seit dem Farbunfall gewesen war, sprach Shinji sie wieder auf den Teamnamen an und es fiel der Schwarzhaarigen wie Schuppen von den Augen. Stimmt ja, sie hatte sich ja einen Namen überlegen wollen! Direkt zog sie die Brauen nachdenklich zusammen und hielt sich den rechten Zeigefinger an ihr Kinn. "Mhh ... Ich glaube es wäre klasse, wenn wir 'Tiger' mit drin hätten! Crashing Tigers oder Frozen Tigers oder so", überlegte sie laut und schritt dabei auf und ab, wobei sie letztlich neben Arkto stehen blieb und ihm einen Arm um die Schulter legte. "Viel Spaß bei deiner Begegnung mit Reika. Sie erinnert sich noch ganz genau an jenen Tag! Aber ihre Laune müsste verhältnismäßig gut sein, also fällt deine Strafe vielleicht gar nicht so schwer aus!", murmelte sie ihm ins Ohr, strich ihm dann einmal keck mit dem Finger über die Nase und schritt dann zurück zu Shinji. "Wo war ich? Achja ... Vielleicht auch Tiger Fighters ... nee, das klingt blöd." Ihr eisblauer Blick glitt zu Shinji. "Lass uns nochmal los ziehen, ich will dir etwas erzählen!" Den Teamnamen schob sie gedanklich in der Warteliste erneut noch einmal nach hinten, das Thema Reika war erst einmal wichtiger. Shinji, als ihr bester Freund, sollte als erste von Rin davon erfahren, was zwischen den beiden vorgefallen war.

Ja, Shinji hatte vollkommen Recht, der Name musste reinhauen! Wobei Rin derzeit keine weiteren Ideen hatte, obwohl sie sonst immer so furchtbar kreativ war ... Nachdem sie vor ihrem Kollegen stehen geblieben war, schien der nichts dagegen einzuwenden zu haben, eine weitere Quest zu bearbeiten. Und dieses Mal würde es sicherlich etwas schwieriger sein, immerhin mussten die beiden mal wieder etwas anspruchsvolleres erledigen, als diese leichten C-Rang-Aufträge, jetzt wo sie B-Rang-Magier waren. Natürlich fragte er sie, was ihr denn so vorschwebte und die Schwarzhaarige hob kurz den Zeigefinger, um Shinji zu zeigen, er solle doch kurz warten, damit sie ins Gildenhaus eilen und einen Auftragszettel holen konnte. Dabei huschte sie kurz an Reika vorbei, wies sie darauf hin, dass ein netter junger Mann vor dem Gildenhaus auf einen ihm als angenehm erscheinenden Zeitpunkt wartete, bevor sie sich vor das Questboard stellte, ein paar Sekunden darauf starrte, einen Zettel abriss, ihn Reika kurz unter die Nase hielt und dann wieder nach draußen verschwand. "Reika-chan wartet auf dich!", grinste Rin und boxte Arkto kurz in die Seite, bevor sie zu Shinji eilte und ihm den Zettel zeigte. "Das erzähl ich dir, wenn wir unterwegs sind, komm!" Sie zwinkerte dem zurück gelassenen Magier kurz zu und schleifte Shinji dann hinter sich her zur nächsten Quest.

tbc: [Quest] Untote?!

.&&.Cynthia.&&.Ritsuka
I try to make it through my life

Eigentlich hatte er vor einfach wieder zurück zum Gildengebäude zu laufen und sich dort die nächste Quest an zu eignen. Dummerweise verlief das ganze nicht so wie geplant. Denn auf dem Rückweg waren einige Banditen der Meinung man könnte ihn überfallen. Die Gruppe von 7 Leuten waren eigentlich kein Problem für ihn und eigentlich hätte er aus der Situation gut heraus kommen können, wenn er nicht einen Moment unachtsam gewesen wäre. So hatte er einen Dolch in die Schulter bekommen. Er hatte zwar seine Gegner trotz allem ausschalten können, doch seine linke Schulter schmerzte. Er hatte sich so wieder zurück auf den Weg zum Gildengebäude gemacht. Eigentlich sah er noch ganz fit aus, wenn man mal von dem Dolch absah. Er  hatte sich vor dem Gildengebäude niedergelassen. Sicherlich wäre drinnen jemand der sich um seine Wunde kümmern würde, doch dazu müsste er auf Menschen zu gehen, mit ihnen reden und freundlich sein. Und eigentlich hatte er genau darauf keine Lust. Er würde sich schon selbst darum kümmern. Irgendwie. Außerdem hielt er von den meisten anderen Mitgliedern nicht viel. Warum? Als er beitrat war dies noch eine dunkle Gilde....

.&&.Cynthia.&&.Ritsuka
I try to make it through my life

Er hatte seinen Kopf in den Nacken gelegt und starrte in den Himmel. Was hatte ihn eigentlich damals dazu getrieben hier Mitglied zu werden? Vermutlich der Reiz des dunklen. Er wusste das man ihn hier nicht nach seiner Herkunft fragen würde. Warum auch? In einer dunklen Gilde schien das nicht wichtig zu sein. Und das hatte ihm gefallen. Er war nicht sonderlich daraus aus böse Dinge zu tun, eher war es so das er momentan ein wenig vor sich hin lebte. Nun ja, was heißt 'momentan', das tat er nun schon die letzten Jahre. Er schien kein richtiges Ziel vor Augen zu haben. Was wohl sein Vater so tat? Ob dieser noch lebte? Nun, zumindestens hoffte er das es ihm gut ging. Und dann gab es da noch seine Tochter. Ob es ihr gut ging? Auch wenn sie ihn nicht mochte, so war er dennoch ihr Vater und er würde sie unterstützen, wenn sie seine Hilfe benötigen würde. Auch wenn sie ihn vermutlich nie um Hilfe beten würde, selbst wenn die beiden wieder auf einander trafen. Ob sie auch lieber sterben würde, als ihren Vater um Hilfe zu bitten? Er wusste es nicht. Es fiel ihm schwer seine eigene Tochter ein zu schätzen.
Plötzlich vernahm er eine Stimme, eher ein leises stottert. Er wandte seinen Blick vom Himmel ab und sah eine junge Frau. Sie schien verunsichert. Aber warum hatte sie sich dann an ihn gewandt? Die nächsten Worte waren ein wenig laut und so verzog er das Gesicht. Seine Ohren waren empfindlich. Viel zu empfindlich, für seinen Geschmack. „Nicht so laut“, waren die ersten Worte welche man von ihm vernehmen konnte. Er schien nicht besonders freundlich, warum sollte er auch? Er lebte auch ganz gut alleine. Dummerweise hatte sie Recht. Um seine Wunde sollte sich jemand kümmern. „Ich komm schon klar“, wollte er sie zunächst abweisen. Er schien aber auch keine Anstalten zu machen sich selbst um seine Wunde zu kümmern. Denn wenn er ehrlich war, wusste er nicht so recht wie. Es wäre einfacher die Wunde einfach zu heilen, als sich den Dolch raus zu ziehen, alles zu desinfizieren und nen Verband drum  zu legen. Genervt seufzte Ritsuka. „Kannst du heilen oder so etwas?“, wollte er nun von der Fremden Person wissen. Es schien die einfachere Art und Weise zu sein um sein Problem zu lösen. Warum sollte er unnötig kompliziert halten, wenn sie ihn nun schon angesprochen hatte? Man könnte es als Zeitverschwendung sehen wenn seine Wunde normal abheilen würde, aber eigentlich hatte er mehr als genug Zeit.

.&&.Cynthia.&&.Ritsuka
I try to make it through my life

Was musste man erlebt haben um solch eine Angst zu haben? Oder hatte sie einfach nur Angst vor ihm? Hatte er etwas an sich, das ihr Angst machte? Waren es vielleicht seine Katzenohren? Wusste sie das er ein Halbdämon war? Intensiver hatte er sie gemustert. Was wollte er tun wenn sie es wissen würde? Er könnte sie einfach umlegen, aber eigentlich lag das nicht in seinem Sinne. So kalt und herzlos war er dann schließlich doch nicht. Auch wenn man es durchaus denken könnte. Vielleicht sollte er zunächst einmal mehr über sie heraus finden, denn dann würde er auch wissen ob sie mehr wusste oder eben nicht. Auf seine Frage hin,ob sie heilen konnte antwortete sie mit einem 'Ja'. Okay, es war eher ein rum gestottertes, aber es war ein 'Ja'. Ohne weiter Zeit zu verlieren begann sie sich dann auch schon um seine Wunde zu kümmern. Sie zog den Dolch aus seiner Schulter und der Katzenjunge biss die Zähne zusammen. Holla die Waldfee, das raus ziehen war schmerzhafter als das blöde Ding einfach drinnen zu lassen. Doch er war schließlich kein Weichei und würde sicherlich nicht den ganzen Wald zusammen brüllen. Ganz spurlos an ihm vorbei ging dies jedoch auch nicht. Angestrengt hatte er ausgeatmet, als der Schmerz langsam nachließ und er die heilende Magie spürte. Er entspannte sich ein wenig. Vermutlich war es von Anfang an die bessere Idee jemanden einfach seine Magie wirken zu lassen, doch dafür hätte er auf jemanden zu gehen müssen.Wie dem auch sei, der Zufall schien ihm heute gnädig zu sein. Nachdem die junge Frau fertig war, ließ sie den Dolch fallen und schien wieder so unsicher wie zuvor. Was war nur falsch mit ihr? Ritsuka begann nun sich zu bewegen, er nahm den Dolch und stand auf. „Danke“, bedankte er sich nun bei ihr und deutete dann auf das Gildengebäude von Graceful Tiger. „Gehörst du auch dazu?“, wollte er nun wissen. Denn es gab immer noch die Möglichkeit das sie hier war um jemanden zu suchen oder um bei zu treten. Smaltalk war nun wirklich nicht Ritsuka's Stärke und so schien selbst er ein wenig verloren in der Situation. Er könnte theoretisch jetzt einfach wieder gehen und sein eigenes Ding machen, aber irgendwie stand er ja jetzt in ihrer Schuld. Denn ohne sie hätte er sich mit seiner Wunde viel mehr Arbeit machen müssen und es hätte erheblich länger gedauert. „Nun... Ich denke ich stehe in deiner Schuld“, begann er nun erneut an zu setzten. Seine Stimme klang ruhig, obwohl er zuvor eher genervt wirkte, so schien er jetzt die Ruhe in Person zu sein. Warum dieser Wandel? Nun, ihm war bewusst das von ihr keine Gefahr ausging und auch wenn er herzlos erscheinen mochte, so war er dies ja nicht. Zudem schien sie irgendetwas in ihm aus zu lösen. War es so etwas wie ein Beschützerinstinkt? Vermutlich. Immerhin wirkte sie so zerbrechlich, so ängstlich. Bei vielen schien ihm dies zwar egal zu sein, aber die Frau die ihm gegenüber stand hatte etwas ans ich. Etwas das den Halbdämon nicht kalt ließ. Ihre Augen. Die Augen dieser Frau glichen denen seiner Tochter. Und auch wenn seine Tochter ihn nicht sonderlich mochte, so war sie ja dennoch seine Tochter und ein Teil seiner Familie. Er hatte sich wirklich bemüht ein guter Vater zu sein …