Undurchsichtige Informationen

Er spürte die Wärme der Sonne, die sich langsam dem Horizont widmete. Bill lehnte sitzend an einem Baum und genoss die Ruhe im Park. Es herrschten angenehme Temperaturen, sodass er vor kurzem eingepennt war. Er tastete noch alles ab, aber seine Wertsachen waren noch da. Der Magier befand sich oft im Park, denn dort fand er seine Ruhe, die er ansonsten kaum hatte. Da er sowieso schon auf seine Sicht verzichten musste, blieben ihm nur noch die vier anderen Sinne, aber eigentlich hatte er gar keine Zeit zum Faul sein. Er musste wieder Geld verdienen, denn bald hatte er keines mehr. Leider hatte er ein Nachtteil gegenüber seinen Gildenmitgliedern. Er konnte die Questgesuche nicht lesen. Sie waren nicht in Blindenschrift und mit seiner Magie konnte er das Geschriebene nicht erspüren. Würden die Buchstaben wenigstens herausstehen, so könnte er das vielleicht. Halb im Schlaf stand er auf, er gähnte. Er musste langsam zurück und sich Abendessen machen, er war hungrig. Morgen würde er im Gildenhauptquartier wieder nach Quest Ausschau halten, dass Problem war nur, er hatte sich bisher immer noch nicht mit seinen Gildenmitglieder verstanden, zumindest mit den Meisten, sodass er hoffen musste, dass wenigstens einer gnädig genug war, ihm bei der Problematik zu helfen, aber die Meisten taten dies nicht. Er seufzte. Ein letztes Mal wanderte sein metaphorischer Blick in Richtung Himmel. Die Wärme der Sonne motivierte ihn, sodass er wieder lächeln konnte.

Gilberte spürte, dass sich Yata Garasu schon ganz in der Nähe war. Mit leerem Blick, einen Apfel essend hockte der Magier mitten auf einem Brunnen in Hargeon Town. Er spürte wie sich die Blicke der Passanten entweder von ihm abwandten oder sie ihn mit unmut anstarrten. Was habt ihr denn bloß...ich mach doch nichts. Der kurz verschwendete Gedanke an die Statisten gleichenden Menschen wurde wieder beiseite geschoben als er das Krähen des Raben vernahm. Yata Garasu landete mit breiten Schwingen auf dem freien Arm Gils. Na kleiner Freund, hast unseren neuen Genossen gefunden?...Sehr gut.
Der Magier erhob sich. Zwei pechschwarze Flügel erschienen aus seinem Rücken und er hob ab zu seinem eigentlichen Ziel. Es ging um einen einen Menschen an dem Gil intersse gefunden hatte als er durch seine Raben von ihm erfahren hat. Es ging um einen blinden Kopfgeldjäger names Bill. Er müsse über erstaunliche Fähigkeiten verfügen wenn er trotz seiner Blindheit sich als Kopfgeldjäger durchschlagen kann, so dachte sich Gil jedenfalls. Zudem kommen diese Menschen an Informationen ran, an die man sonst nicht so leicht kommt. Es war sein Ziel ihn in sein Informationsnetzwerk einzuschleusen. Wie dieser jedoch reagieren würde war ihm unklar. Über seine Person selbst konnte er kaum was in Erfahrung bringen. Er würde also Fingerspitzengefühl beweisen müssen.
Schließlich war Gil an einem ruhigen und recht entlegenen Park angekommen. Und tatsächlich entdeckte er eine Person die zu seinen Beschreibungen passte. Diese war scheinbar im Begriff weg zugehen. Gil landete sanften Fußes auf dem Boden und die Flügel fielen zu einem Haufen Federn zusammen, der sich langsam magisch auflöste.
Guten Tag werter Herr, ich sehe sie wollen sich auf den Weg machen, doch würde es Ihnen was ausmachen sich ein klein wenig mit mir zu unterhalten...ich hätte da durchaus ein interessantes Angebot für sie.

Da war etwas im Wind, Bill konnte es deutlich spüren. Jemand mit einer seltsamen Magieart, die der Kopfgeldjäger noch nicht wahrgenommen hatte, war im Anflug, im wahrsten Sinne des Wortes, denn die magische Quelle befand sich in der Luft und landete in der Nähe von ihm. Vorsichtig versuchte der blinde Magier die Person mithilfe seiner Magie zu beschreiben.
"Mh, 1,79m groß, müsste um die 50 Kilo schwer sein. Männlich und starke magische Ausstrahlung.", Bill streckte seine Hand in Richtung des Fremden aus :
"Er trägt leichte Kleidung und seine Haarfarbe sollte einen schwarzen Farbton haben. Ich nehme keine bösen Absichten war.", durch seine Magie, konnte er mithilfe der Strukturen der Haare, sogar die Richtung des Farbtons bestimmen, dies war ein guter Trick, um seinem Gegenüber manchmal glauben zu lassen, Bill wäre nicht blind. Der Fremde sprach zu ihm. Seine Stimme klang beruhigend und nicht wirklich böse. Er sprach so, als hätte er Bill extra aufgesucht. Der Fremde wollte mit dem blinden Magier reden, denn er hätte ein überaus interessantes Angebot für ihn, dabei blieb er jedoch höflich. Ein Angebot? Wer wollte schon ein Angebot mit Bill, dem unbekannten blinden Magier? Oder war er gar nicht so unbekannt? Wer war der Kerl? Verwundert, aber lächelnd versuchte Bill metaphorisch in die Auge des Fremden zu schauen, er hoffte jedenfalls, dass seine Blickrichtung stimmte. Bei Männer war das weniger ein Problem, aber wenn die Frau größer war als er, konnte es durchaus möglich sein, dass sein Blick zu tief war und wenn sein Gegenüber dann nicht wusste, dass er blind war. Bill räusperte sich :
"Ein Angebot? Sie müssen mich verstehen, wenn das für mich ein wenig suspekt klingt. Wer sind sie eigentlich? Wir sollten uns zuerst einmal vorstellen, aber ich denke du weißt wer ich bin, du würdest mich ansonsten nicht aufsuchen. Ich stelle mich trotzdem vor, mein Name ist Bill Roover, ein Kopfgeldjäger. Mit wem habe ich die Ehre?", Bill blieb ruhig, die Aura des Fremdem zeigte zunächst noch keine böse Absicht. Zur Sicherheit ließ er seine Schallwellen durch die Gegend gleiten, vielleicht befanden sich noch mehr Fremde in der Nähe?

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